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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger
Autoren: Clive Cussler
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wenn ich die alten Autos fahre, muss ich hinterher die Vergaser reinigen, sonst verkleben sie.«
    »Was möchtest du denn zu Abend essen?«
    »Bist du sicher, dass du nicht irgendwo essen gehen willst?«
    »Die Presse ist völlig außer sich wegen des Skandals. Für die bin ich nach wie vor Freiwild. Die Frau, die mir die Haare macht, hat mich mit dem Pick-up ihres Mannes hierhergefahren, während ich am Boden kauerte.«
    »Sei froh, dass du so begehrt bist.«
    Loren zog eine säuerliche Miene. »Wie war’s mit Pasta mit Spinat und Prosciutto?«
    »Abgemacht.«
    Sie rief ihn eine Stunde später, als das Essen fertig war.
    Nachdem er sich gewaschen hatte, trat er in die Küche und stellte fest, dass Loren nichts als eine seidene Smokingjacke trug, die er von ihr zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, aber nie trug, weil er behauptete, er sähe damit aus wie ein falscher Gigolo. Er blickte in den Topf, in dem die Pasta kochte.
    »Die Nudeln riechen aber lecker.«
    »Das sollten sie auch. Ich habe eine halbe Flasche Chardonnay reingekippt.«
    »Dann brauchen wir vorher keinen Aperitif.«
    Sie genossen ihr zwangloses Mahl, warfen sich gelegentlich spöttische Bemerkungen oder auch kleine Sticheleien zu, wie es üblich ist, wenn zwei Menschen, die beide gleichermaßen schlau und pfiffig sind, beisammensitzen. Pitt und Loren widersprachen der alten Grundregel, wonach sich Gegensätze anziehen. Was ihre Vorlieben und Abneigungen anging, waren sie sich so einig, wie es zwei Menschen nur sein konnten.
    »Wann sind deine Ausschusssitzungen vorüber?«, fragte er.
    »Am Dienstag ist der letzte Tag. Danach ist das Justizministerium am Zug. Meine Aufgabe ist erledigt.«
    »Du hast Glück gehabt, dass Sally sich an dich gewandt hat.«
    Loren nickte, während sie ein Glas Chardonnay hochhielt.
    »Wenn sie nicht gewesen wäre, würde Zale immer noch sein mörderisches Unwesen treiben. Mit seinem Selbstmord hat er uns eine Menge Ärger erspart.«
    »Wie gedenkt man beim Justizministerium mit seinen Helfershelfern zu verfahren?«
    »Die Mitglieder des Cerberus-Kartells werden sich vor Gericht verantworten müssen. Sämtliche Mitarbeiter des Justizministeriums leisten derzeit Überstunden, um die Anklagen gegen Tausende von Bürokraten und gewählte Volksvertreter vorzubereiten, von denen man weiß, dass sie Bestechungsgelder entgegengenommen haben. Die Folgen dieses Skandals werden noch lange nachwirken.«
    »Wollen wir hoffen, dass andere, die für Geld ebenfalls zu jeder Irrsinnstat bereit sind, davon abgeschreckt werden.«
    »Derzeit ist eine Sonderkommission im Einsatz, die sämtliche schwarzen Konten in Steuerparadiesen und Offshore-Fonds überprüft, die Hiram Yeager für uns aufgelistet hat.«
    Pitt betrachtete den Wein, den er im Glas kreisen ließ. »Und wie machen wir jetzt weiter?«
    Sie strich mit den Fingerspitzen über seine Hand. »Wir machen weiter wie bisher.«
    »Du im Kongress, und ich auf hoher See«, sagte er bedächtig.
    Sie warf ihm einen versonnenen Blick aus ihren violetten Augen zu. »Ich glaube, so war das geplant.«
    »Da geht sie dahin, meine Hoffnung, mal Großvater zu werden.«
    Sie zog ihre Hand weg. »Es wär nicht leicht, ständig mit einem Geist konkurrieren zu müssen.«
    »Summer?« Er sprach den Namen aus, als sehe er jemanden in weiter Ferne.
    »Du bist nie über ihren Tod hinweggekommen.«
    »Einmal dachte ich, ich hätte es geschafft.«
    »Bei Maeve.«
    »Als Summer im Meer verschwand und Maeve in meinen Armen starb, hatte ich nur noch eine große Leere in mir.« Er schüttelte den Kopf, als könnte er dadurch die Erinnerungen loswerden. »Ich bin sentimentaler, als mir gut tut.« Er ging um den Tisch herum und gab ihr einen leichten Kuss auf den Mund. »Ich bin mit einer wunderbaren, zauberhaften Frau befreundet und weiß das nicht so zu würdigen, wie es sich gehört.«
    In diesem Moment ertönte Pitts Türsummer. Er zog die Augenbrauen hoch, wandte sich um und blickte auf den Monitor seiner Videoüberwachungsanlage, deren Kameras draußen unauffällig angebracht waren. Zwei junge Leute, ein Mann und eine Frau, waren auf dem Bildschirm zu sehen. Sie standen vor der Tür und hatten allerlei Koffer und Taschen bei sich.
    »Sieht so aus, als ob die hier bleiben wollen«, sagte Loren spöttisch.
    »Ich frage mich bloß, was das für Leute sind.«
    Loren ergriff Pitts Hand, bevor er auf den Knopf der Gegensprechanlage drücken konnte. »Ich habe meine Handtasche drunten auf dem Kotflügel des
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