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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Jo Putney
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und abrollen musste, aber unglücklicherweise blieb sein rechter Fuß im Steigbügel hängen. Fuß und Knöchel, die sehr stark dabei verdreht wurden, verhinderten einen sauberen Sturz.
    Jack knallte mit dem Kopf gegen den Lattenzaun und hörte Knochen brechen, als er auf den Boden stürzte. Er hatte noch so viel Schwung, dass er sich mehrmals überschlug, bis er schließlich auf dem Rücken im feuchten Gras liegen blieb. Benommen blinzelte er zum blauen Himmel auf und versuchte, seine Verletzungen einzuschätzen. Er verspürte keinen Schmerz, nur Taubheit, abgesehen von einem brennenden Schnitt an seiner Wange von der Bullfinch-Hecke. Das Atmen fiel ihm schwer, sehr schwer, aber bei einem Sturz war es normal, dass einem die Luft wegblieb. Auch Taubheit war da nichts Ungewöhnliches, weil der Schmerz erst später einsetzte. Doch das hier ... fühlte sich irgendwie ganz anders an.
    Irgendwo zu seiner Rechten bemerkte er ein sich wild herumwälzendes Pferd. Dancer! Jack versuchte, sich aufzurichten, um zu seinem Tier zu kommen, aber er konnte sich nicht bewegen.
    »Jack!« Ransoms Gesicht erschien über ihm und verdeckte den blauen Himmel. »Alles in Ordnung?«
    Jack wollte seinen Freund beruhigen, doch als er zu sprechen versuchte, kam kein Wort heraus. Aber wie sollte er auch sprechen, wenn er kaum noch Luft in seinen Lungen hatte?
    Er konnte aber blinzeln, und das tat er mehrmals schnell, als seine Sicht verschwamm. Ashbys Stimme klang entsetzt. »Mein Gott, so viel Blut!«
    »Kopfwunden bluten wie verrückt.« Ransom tupfte Jack sanft das Blut aus den Augen. »Ich mache mir mehr Sorgen, dass er am Nacken oder Rücken verletzt sein könnte. Jack, kannst du meine Hand drücken?«
    Hielt Ransom seine Hand? Jack spürte nichts. Er versuchte zuzudrücken. Wieder nichts. Sein ganzer Körper war gefühllos. Ein Glück, dass Ransom hier war. Wie Jack war er Offizier auf Urlaub von der Iberischen Halbinsel und hatte praktische Erfahrung mit allen Arten von Verletzungen.
    Immer wieder schwanden Jack die Sinne. In den kurzen Momenten, in denen er bei Bewusstsein war, konnte er andere Stimmen hören, von denen eine rief: »Mein Gott, Lord Frayne hat sich umgebracht!«
    Eine andere Stimme sagte: »Lucky Jack hat das Glück des Teufels. Der wird schon wieder.«
    Die fernen Stimmen verklangen, und Ransoms Gesicht erschien wieder, ganz blass unter der spanischen Bräune. Auch Ashbys Gesicht kam in Sicht, als er ein Tuch an Jacks Schädel drückte, um die Blutung zum Stillstand zu bringen. Das spürte Jack. Und es tat weh.
    Dancer wälzte sich nicht mehr herum, sonderte wieherte vor Schmerz. Ransom sprang auf. »Dieses verdammte Pferd! Ich werde meine Pistole holen.«
    »Nein!«, gelang es Jack zu flüstern. »Nicht ... erschießen. War nicht ... seine Schuld.«
    »Hör auf, Ransom!«, sagte Ashby scharf. »Jack will nicht, dass du Dancer erschießt. Das hat er doch gerade selbst gesagt.« Kampfgeräusche ertönten nun, als hielte Ashby Ransom mit aller Kraft zurück.
    »Verdammt noch mal, Ashby!« Hätte Jack nicht gewusst, dass das unmöglich war, hätte er gedacht, dass Ransom den Tränen nahe war. »Das verfluchte Biest hat Jack abgeworfen!«
    »Nein. Es sieht eher so aus, als wäre Dancer auf einem schwachen Stück Boden aufgekommen, über einem Dachsbau vielleicht. Es war ein Unfall«, sagte Ashby mit beschwichtigender Stimme. »Jack wird es uns nie verzeihen, wenn wir sein liebstes Reitpferd unnötigerweise töten.«
    »Dancer scheint ein gebrochenes Bein zu haben«, sagte Ransom in ausdruckslosem Ton. »Das heißt, früher oder später muss er sowieso erschossen werden. Und Jack wird das bald nicht mehr kümmern.«
    Jack grübelte über Ransoms Worte nach. Wollte er damit sagen, dass er sterben würde? Wenn es so wäre, müsste er doch Schmerzen haben. Aber er hatte Probleme mit dem Atmen ...
    Furcht durchdrang seine Benommenheit, und mit aller Kraft versuchte er, seine Hände, Finger oder Füße zu bewegen. Wieder nichts.
    Unterhalb seines Nackens konnte er keinen Körperteil bewegen. Er war gelähmt, was bedeutete, dass er schon sehr bald tot sein würde. Kein Wunder, dass Ransom und Ashby außer sich waren.
    Sein halbes Leben hatte er mit dem Tod geflirtet und seine Freunde mit seinem Leichtsinn beunruhigt. Nicht, weil er selbstmörderische Tendenzen hatte - er würde niemals seinen eigenen Tod verursachen. Aber er hatte gedacht, wenn die Zeit käme, auf dem Schlachtfeld höchstwahrscheinlich, würde er den Sensenmann
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