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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Jo Putney
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Männer, welche die Mehrheit des Feldes ausmachten, auch die Kameradschaft unter den Jägern schätzten.
    Langsam suchte sie die große Rasenfläche ab, auf der die Jäger sich versammelten. In einigen erkannte sie Einheimische oder regelmäßige Besucher der Grafschaft, andere waren Fremde. Aber wie auch immer. Sie liebte es jedenfalls, die Aufregung und Vorfreude zu sehen. Für die jüngsten Männer kam ihre erste Jagd in den Grafschaften schon fast einer religiösen Erfahrung gleich.
    Abby hörte auf, ihr Teleskop zu schwenken, als ihr Blick auf einen ganz speziellen jungen Mann fiel. Jack Langdon hatte es also geschafft, für einen Teil der Jagdsaison zu kommen. Obwohl er heute Lord Frayne war, fiel es Abby schwer, ihn in Gedanken so zu nennen. Sie hatte ihn vor etwa zehn Jahren zum ersten Mal gesehen, als er noch ein Knabe gewesen war. Heute war er ein ausgewachsener Mann mit breiten Schultern und beeindruckenden Muskeln.
    Er hielt sich so großartig im Sattel, als wäre er darin zur Welt gekommen, was aber auch nicht überraschend war, da er und mehrere der Freunde, die mit ihm lachten, Armeeoffiziere waren. Während des Sommerfeldzugs hatten sie in Spanien gegen Napoleon gekämpft, im Winter aber verlangsamten sich die Feldzüge oder wurden sogar völlig eingestellt. Wellington und andere höhere Befehlshaber waren so großzügig gewesen, ihre jüngeren Offiziere zur Jagdsaison heimkehren zu lassen. Die Fuchsjagd hielt sie fit und bei Laune, sodass sie im Frühjahr wieder Franzosen jagen konnten.
    Abby hatte Jack Langdon hin und wieder in Melton Mowbray gesehen. Er war immer von Freunden umringt gewesen, doch obwohl er weder der bestaussehende noch der am modischsten gekleidete der jungen Männer war, hatte sie nur Augen für ihn gehabt. Seine beeindruckende Persönlichkeit zog Aufmerksamkeit an, wie Blumen Bienen anzogen.
    Abby war Langdon noch nie näher gekommen als an dem Tag, an dem sie mit Stoffbündeln unter dem Arm aus dem Textilwarenladen gekommen war und dabei fast über ihn gestolpert war. Er hatte den Zwischenfall mit einem Lachen abgetan, während er ihre Bündel aufgesammelt und sich entschuldigt hatte, im Weg gestanden zu haben. Mit anderen Worten, er war der perfekte Gentleman gewesen, aber das freundliche Lächeln, das er ihr geschenkt hatte, war über bloße Höflichkeit hinausgegangen. Langdon hatte sie nicht als namenlose Einheimische, sondern als Mensch gesehen - was eine Seltenheit unter den Jägern von Melton Mowbray war.
    Sie war damals so nervös gewesen, dass sie seinen Geist nicht angerührt hatte, um ihn zu durchleuchten, und danach war sie Langdon nie wieder so nahe gekommen. Auf gesellschaftlicher Ebene würden sie sich jedenfalls nicht begegnen - ein Viscount würde sich nie dazu herablassen, in Kreisen zu erscheinen, zu denen die Tochter eines Zauberers gehörte. Schon gar nicht eine, die selbst die Gabe hatte.
    Aber er war so groß und breitschultrig genug gewesen, dass sie sich zerbrechlich und feminin vorgekommen war, und sein Lächeln war überaus charmant gewesen, weil er nicht gewusst hatte, wer sie war ...
    Ein Horn erklang auf der anderen Seite des Tales, und die Jagd begann. Hunde jagten den Hügel hinunter, gefolgt von enthusiastischen Reitern auf schnellen Pferden, die eigens für die Jagd gezüchtet worden waren. Sehr bald schon verschwanden Jack Langdon und seine Freunde hinter einem Hügel außer Sicht.
    Während sie über ihre eigene Dummheit lächelte, packte Abby das Teleskop ein und kehrte zu ihrem stillen Zimmer zurück. Höchste Zeit für eine ernsthafte Magierin, sich wieder mit ihren Tränken und Heilmitteln zu befassen und die Reichen ihren frivolen Zerstreuungen zu überlassen.
    Es war ein grandioser Morgen für die Jagd. Weniger grandios war das lange Warten, als der erste Fuchs entkam und die Jäger warten mussten, bis die Hunde einen anderen aufspürten. Aber Jack genoss den Tag zu sehr, um sich an der Warterei zu stören. Sein Blick glitt über die sanft ansteigenden Hänge, deren üppig grüne Felder von sauber gestutzten Hecken und allen möglichen anderen Begrenzungen umgeben waren. Obwohl Jack auch schon in Spanien auf der Jagd gewesen war, konnte kein Ort sich mit den Grafschaften in Mittelengland messen. Auf einem schnellen Pferd ungeachtet der Gefahr den Hunden nachzusetzen, die Erregung auszukosten und bis an die Grenzen des Mutes und der Vernunft zu gehen - darin fand er Befreiung von den stets präsenten Problemen des Lebens.
    Bei dem
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