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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Jo Putney
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»Hallo. Ich bin Jack Langdon«, sagte Jack zu ihm. »Gehst du auch auf den Hof?«
    Der andere Schüler, ein drahtiger, blonder Junge mit eisgrauen Augen, nickte. »Ich bin Ransom.«
    Jack streckte ihm die Hand hin. Ransom wirkte für einen Moment erstaunt, bevor er sie ergriff und den Händedruck erwiderte.
    »Weißt du, wie man da hinkommt?«, fragte Jack.
    »Hier entlang.« Ransom zeigte auf den Gang zu ihrer Rechten. »Am Ende ist eine Treppe, die zum Erdgeschoss hinunterführt.«
    Zusammen gingen sie weiter. Jack war froh, einen Mitschüler - eine weitere Ratte? - kennenzulernen, und fragte sich, was er getan haben mochte, um hier zu landen. Doch Fragen zu stellen gehörte sich nicht, und Ransom sah wie jemand von der empfindlichen Sorte aus.
    Sie befanden sich schon auf halbem Weg zur Treppe, als Jack hinter einer Tür zu seiner Linken einen gedämpften Schrei vernahm. Stirnrunzelnd hielt er inne und überlegte, ob er nachsehen sollte. Seine Unsicherheit verflog, als ein noch lauterer Aufschrei erklang.
    »Warte einen Moment«, sagte Jack zu Ransom. Der andere Junge zog die Augenbrauen zusammen, blieb aber stehen.
    Jack klopfte an die Tür. »He, du! Alles in Ordnung mit dir?«
    Als keine Antwort kam, drehte er vorsichtig den Türknauf um. Die Tür öffnete sich problemlos, aber dahinter fand er nicht wie erwartet einen kranken Jungen, sondern drei Schüler. Zwei offensichtlich ältere misshandelten einen jüngeren, der kleiner war als Jack. Der größte verdrehte dem Jungen brutal den Arm hinter dem Rücken, während seine Kameraden ihm eine brennende Kerze vors Gesicht hielten.
    »Heda!«, sagte Jack schockiert. »Was tut ihr da?«
    Der größte Junge, ein Rothaariger, der ein Gesicht wie ein Frettchen hatte, knurrte: »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Ratte. Ich bin Präfekt und kann verdammt noch mal tun und lassen, was ich will.«
    Der Junge mit der Kerze fuhr Jack an: »Verschwinde, Bürschchen, dann wird dir nichts passieren.«
    Das Opfer der beiden starrte Jack an, aber es sagte nichts. Es war dünn und dunkelhäutig, hatte erstaunlich grüne Augen und einen düsteren, resignierten Ausdruck im Gesicht.
    Jack war nahe daran, die Flucht zu ergreifen. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass der Junge etwas getan hatte, das eine solche Behandlung rechtfertigte, und was Unrecht war, war Unrecht. Während er sich im Stillen schon auf Prügel gefasst machte, sagte er: »Es ist nicht fair von euch, euch gegen einen Kleineren zusammenzutun. Wenn ... ihr nicht damit aufhört, werdet ihr die Folgen tragen müssen.«
    Der Rothaarige lachte hässlich. »Pah! Als könnten wir zwei Ratten nicht genauso leicht verdreschen wie eine! Aber wenn es das ist, was du willst ...« Er ließ den Arm seines Opfers los und kam drohend auf Jack zu.
    »Nicht zwei. Drei.« Ransom trat durch die Tür zu Jack und lächelte maliziös. »Ratten sind gute Kämpfer, wenn sie in die Enge getrieben werden.«
    Der Rothaarige zögerte, was Jack ihm nicht verübeln konnte. Er nähme es auch nicht gern mit einem so grimmig dreinblickenden Gegner wie Ransom auf.
    Plötzlich spürte er eine Bewegung hinter sich, und eine kühle Stimme sagte: »Eine Rauferei? Wunderbar! Ich denke, dann nehmen wir uns erst mal diese beiden hässlichen Rabauken vor?«
    Aus dem Augenwinkel sah Jack, dass zwei weitere Jungen zu ihnen getreten waren. Der Rothaarige, der einsah, dass er keine Chance hatte, schob den grünäugigen Jungen zur Tür. »Na los, geh zu deiner Rattenbande und sei froh, dass sie dich gerettet hat! Zunächst mal.« Seine letzten Worte waren eine unverhohlene Drohung.
    Der kleinere Junge flitzte durch das Zimmer und schloss sich Jacks Gruppe an. Er hatte ein Brandmal an seinem Wangenknochen und sah aus, als wäre er den Tränen nahe, aber er klagte nicht. Als er die Tür hinter sich zuschlug, sagte er: »Danke. Euch allen.«
    »Warum haben sie dir das angetan?«, fragte Jack. »Kanntet ihr euch schon?«
    »Nein. Sie mögen mich aus Prinzip nicht«, erwiderte der Junge knapp. »Ich bin Ashby. Sollten wir nicht besser zum Hof hinuntergehen?«
    »Richtig«, sagte einer der anderen beiden Jungen, die zum Schluss gekommen waren. Blond und dünn wie eine Bohnenstange, fuhr er auf dem Absatz herum und ging den anderen voran den Korridor hinunter. »Ich bin Kenmore, und dieser gefährliche Bursche hier ist Lucas Winslow.«
    Der dunkelhaarige Winslow war derjenige, der so lässig seine Kampfbereitschaft angekündigt hatte. Jack dachte,
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