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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders
Autoren: Karen Marie Moning
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Mr. Right ja irgendwo an einer zukünftigen Ausgrabungsstätte auf sie. Möglicherweise war es ihr nicht bestimmt, so schnell wie andere einen Partner zu finden. Womöglich war sie einfach eine Spätzünderin.
    Heiliger Strohsack, der Typ da unten steckte seine Hand in die Jeans der Rothaarigen. Und ihre Hand war an seinem — oh! Und das in aller Öffentlichkeit!
    Irgendwo in Jessis voll gestopftem Apartment, das eine Entrümpelung genauso dringend wie eine gründliche Reinigung hätte gebrauchen können, klingelte das Telefon.
    Jessi verdrehte die Augen. Der Ernst ihres Daseins suchte sich immer den unpassendsten Moment aus, um sich in ihr Leben zu drängen.
    Es klingelte weiter.
    Sie gönnte sich noch einen Blick auf die unverfrorene Sexszene auf offener Straße, dann schwang sie sich widerwillig vom Küchenfenster. Sie schüttelte den Kopf in dem vergeblichen Versuch, ihre Gedanken zu klären, dann zog sie die Jalousie herunter. Was sie nicht sehen konnte, konnte sie auch nicht quälen. Zumindest nicht so sehr.
    Wo war dieses verdammte Telefon?
    Sie entdeckte es schließlich auf dem Sofa, halb vergraben unter Kissen, Bonbonpapier und einer Pizzaschachtel mit - igitt! - glitschigen grünlichen Resten. Sie schob die Schachtel mit spitzen Fingern beiseite und zögerte, bevor sie nach dem Hörer griff.
    Für einen kurzen Moment hatte sie das unerklärliche, dennoch eindringliche Gefühl, dass es besser wäre, wenn sie nicht ranginge.
    Dass sie es klingeln lassen sollte.
    Vielleicht das ganze Wochenende.
    Später sollte sich Jessi noch öfter an dieses Gefühl erinnern.
    Die Zeit an sich schien in diesem eigenartigen, unheilschwangeren Augenblick stillzustehen, und Jessi kam es sogar so vor, als hätte das ganze Universum aufgehört zu atmen, als würde es gespannt auf ihre nächste Aktion warten.
    Sie rümpfte die Nase über diesen lächerlichen, egozentrischen Gedanken.
    Als ob das Universum jemals Jessi St. James zur Kenntnis genommen hätte!
    Sie hob ab.
     
    Lucan Myrddin Trevayne ging vor dem Kamin auf und ab.
    Wenn er einen Zauber verhängte, um seine wahre Erscheinung zu verbergen - was er stets tat, wenn er nicht ganz allein war -, war er groß, Anfang vierzig, gut aussehend, kräftig gebaut, und sein dichtes schwarzes Haar war an den Schläfen mit silbernen Fäden durchzogen. Er war ein Mann, nach dem sich die Frauen umdrehten und vor dem die Männer instinktiv einen Schritt zurückwichen, wenn er an ihnen vorbeiging.
    Seine Haltung drückte eines aus: Macht - ich habe sie, du nicht. Und ivenn du dir einbildest, du hättest sie doch, dann fordere mich heraus. Seine Gesichtszüge waren die eines Mannes aus der Alten Welt - die Augen kalt und grau wie ein schottischer See an einem stürmischen Tag. Seine wahre Erscheinung war weit weniger anziehend.
    Er hatte im Laufe seines Lebens, das erheblich länger währte als das der meisten, ungeheuren Reichtum und Einfluss angehäuft. Er hielt die Mehrheit der Anteile von vielen, ganz unterschiedlichen Unternehmen - kontrollierte Banken, Medienkonzerne bis hin zu Ölgesellschaften. Und er hatte ein Dutzend Wohnsitze in den großen Städten dieser Welt. Die meisten seiner privaten Angelegenheiten regelte eine ausgesuchte Gruppe von bestens ausgebildeten Männern und gelegentlich auch Frauen.
    Zu seiner Linken saß einer dieser Männer in einem bequemen Sessel und wartete angespannt.
    »Das ist absurd, Roman«, knurrte Lucan. »Was, zum Teufel, dauert so lange?«
    Roman rutschte unbehaglich in dem Sessel hin und her. Der Name »Roman« passte zu ihm, denn er besaß die klassischen Züge eines Römers, wie man sie auf antiken Münzen sehen kann, und langes blondes Haar. »Ich habe einige Männer darauf angesetzt, Mr. Trevayne«, sagte er mit einem leichten russischen Akzent. »Die besten, die wir haben. Das Problem ist, dass die bewussten Gegenstände in ein Dutzend verschiedene Richtungen gekommen sind. Sie wurden auf dem Schwarzmarkt verkauft. Niemand nennt Namen. Es braucht seine Zeit...«
    »Und Zeit ist genau das, was ich nicht habe«, schnitt ihm Lucan scharf das Wort ab. »Jede Stunde, jeder Augenblick, der ungenutzt verstreicht, lässt die Chancen schwinden, dass sie zurückgeholt werden können. Diese verdammten Sachen müssen gefunden werden.«
    »Diese verdammten Sachen« waren die Dunklen oder »Unseelie«-Heiligtümer der Tuatha De Danaan - Artefakte, die ungeheure Kräfte in sich bargen und von einer uralten Zivilisation geschaffen worden waren, einer
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