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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders
Autoren: Karen Marie Moning
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anderen Gründen nicht ereignet.
    »J'adoube«, flüsterte sie. Ich berühre. Ich ordne.
    Siebenmal hatte sie nun schon das Aussterben des reinsten und fruchtbarsten Druiden-Geschlechts abgewendet.
    Und die fünf mächtigsten Druiden, die jemals gelebt hatten, dort positioniert, wo sie sie haben wollte. Wo sie sich mit ihr verbünden konnten.
    Wo sie sie schützen und retten konnten.
    Da war Dageus, der weit mehr Wissen besaß, als irgendein Druide haben sollte: all das Wissen der Draghar, der dreizehn uralten Seelen. Die Erinnerungen, die sie ihm gelassen hatte, bewirkten etwas in ihm, was er nicht eingestand. Weder Drustan noch seiner Gefährtin.
    Dann gab es Drustan: Im Vergleich zu seinen gefährlich ausgestatteten Verwandten besaß er bescheidene Macht, bescheidenes Wissen, aber er war ihnen in anderer Hinsicht weit überlegen. Dageus und Cian könnten beide Wege einschlagen - den guten oder den bösen. Drustan MacKeltar hingegen gehörte zu den einzigartigen Männern, deren Namen in Legenden weiterlebten - ein Krieger mit so reinem Herzen, dass er unempfänglich für jede Art der Korruption war. Ein Mann, der für seine Überzeugungen sterben würde - nicht nur einmal, sondern zehntausendmal, wenn es nötig sein sollte.
    Und Cian.
    Was die beiden anderen Druiden betraf - um die würde sie sich bald kümmern.
    Unter ihr standen die Menschen in der Großen Halle von Schloss Keltar und unterhielten sich, ohne ihre Anwesenheit zu bemerken. Ahnungslos, dass ihre Welt in etwas mehr als fünf Jahren ein Chaos und die Mauern zwischen Menschen und Feen niedergerissen sein und die Unseelie mit eisiger, brutaler Hand herrschen würden. Die Schatten wurden wieder größer, die Jäger forcierten ihre Kräfte und forderten das Todesurteil für die kleinsten Ve rgehen, und die edlen Unseelie— Prinzen stillten ihren unersättlichen Hunger auf sterbliche Frauen, vergewaltigten sie brutal und ließen die leeren, seelenlosen Hüllen zurück.
    Und sie selbst?
    Ah, das war das Problem.
    Ihr Blick richtete sich nach innen.
    Obschon sich Angehörige ihres Volkes ungehindert in der Vergangenheit bewegen konnten, war ihnen verwehrt, die Zukunft zu durchdringen. Falls jemand versuchte, über seine gegenwärtige Zeit hinauszugehen, begegnete ihm undurchdringlicher weißer Nebel. Dasselbe geschah, wenn man zu weit in die Vergangenheit zurückging. Nicht einmal die Tuatha De Danaan verstanden das Konzept der Zeit und konnten nur die einfachsten Facetten überwinden.
    Aoibheal war schon unzählige Male in der Zeit zurückgekommen aus einer Zukunft, die fünfeinhalb Jahre vor der irdischen Zeit lag, die die MacKeltar da unten gerade erlebten - das war Aoibheals gegenwärtige Lebenszeit. Und sie beeinflusste behutsam die Ereignisse, ohne allzu viele Veränderungen herbeizuführen. Dabei verbarg sie selbst vor ihren eigenen Höflingen ihre vorübergehende Abwesenheit. Die Welten waren ein zerbrechliches Konstrukt; man konnte unabsichtlich einen ganzen Planeten zerstören. Sie selbst hatte einen solchen Fehler schon einmal begangen und schwer an dieser Schuld zu tragen. Im Gegensatz zu ihrem ehemaligen Gefährten, dem unvorstellbar alten Dunklen König, den das vergossene Blut von Billionen Wesen nicht kümmerte.
    Aoibheal lebte seit mehr als sechstausend Jahren. Viele ihrer Art waren ihres Daseins überdrüssig.
    Sie nicht. Sie hatte nicht den Wunsch zu sterben. Obwohl sie große Trauer empfand, weil sie Adam Black an seine sterbliche Geliebte verloren und daran gedacht hatte, auch das ungeschehen zu machen, musste sie lernen, dass es äußerst gefährlich war, sich in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen. Die Macht der Liebe war nur schwer oder gar nicht einzuschätzen; sie beeinflusste Geschehnisse auf eine Art, die Aoibheals Tuatha De Danaan-Intellekt bei mehr als einer Gelegenheit nicht hatte vorausahnen können.
    Sie konnte nicht vorhersehen, was sie nicht verstand, Manchmal glaubte sie, die menschliche Liebe hätte elementarere und größere Macht, als jemand ihrer Rasse jemals besitzen könnte. Diese Liebe verlieh manchen Dingen eine unvorstellbare Kraft. Und diese Liebe hatte jeden der Keltar zu seiner Gefährtin geführt, ihre Gemüter besänftigt und ihren Charakter gestählt. Durch die Liebe waren ihre Druiden zu Verbündeten geworden, die einer Königin würdig waren.
    Plötzlich herrschte Schweigen in der Großen Halle. Die Stille veranlasste Aoibheal, den Blick wieder auf die kleine Gruppe zu richten.
    Dageus, Chloe,
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