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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders
Autoren: Karen Marie Moning
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nickte. »Ja, das ist wahr. Ich wollte nicht sterben. Ich habe mir nie den Tod gewünscht. Ich wollte Lucan vernichten, und es gab nur eine Möglichkeit, das zu erreichen. Obwohl mir am Herzen lag, dass Lucan niemals Hand an das Dunkle Buch legt, sann ich noch mehr auf Rache.«
    »Aber er war bereit, für dich zu sterben, Jessica«, erklärte Dageus sanft. »Darauf habe ich gebaut. Dass er selbstlos sein Leben für deines gibt. In dem Augenblick, in dem er den Spiegel geworfen hat, waren sein Herz und seine Seele rein von jedem Gedanken an Rache. Da war nur der verzweifelte Wille, sich selbst zu opfern für seine bedingungslose Liebe. Und das hat den Unseelie-Pakt unwirksam gemacht.«
    »Du konntest nicht wissen, dass es funktioniert«, brummte Cian.
    »Du hast Recht. Ich wusste es nicht. Aber ich war einmal in einer ähnlichen Lage, Cian.« Dageus schaute Chloe an. »Ich dachte, auf deine Gefühle für deine Gefährtin ist Verlass.«
    »Es war verdammt knapp, Dageus. Es ging um Sekunden!«, schimpfte Cian.
    Dageus sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. »Das war unsere einzige Hoffnung.«
    »Du hast meine Frau in Gefahr gebracht.«
    »Zumindest hast du sie noch«, stellte Dageus klar.
    »Himmel, Überschlag dich bloß nicht, mir für deine Rettung zu danken, Cian.«
    »Du hast ihn nicht gerettet«, meldete sich die Physikerin Gwen zu Wort. »Nicht wirklich. Du hast die Umstände inszeniert. Er selbst hat sich gerettet.«
    »Verdammt gut, dass ich das nicht gemacht habe, um Dank zu ernten«, gab Dageus trocken zurück.
    »Von mir kannst du auch keinen erwarten. Du hast uns alle in Gefahr gebracht«, meinte Drustan.
    »Ich danke dir, Dageus«, warf Jessi voller Inbrunst ein. »Danke, danke, danke. Ich werde dir für den Rest meines Lebens hundertmal am Tag danken, wenn du es willst, und es tut mir leid, dass ich dich für einen Augenblick gehasst habe, weil ich dachte, du hättest mich hintergangen.«
    Dageus nickte. »Schon gut, Mädchen. Auch wenn du den Teil mit dem Hass für dich hättest behalten können.«
    Chloe strahlte ihren Mann an. »Ich danke dir auch. Ich finde, du hast diese Umstände ausgezeichnet eingefädelt, Dageus.«
    Er küsste sie auf die Nase. Chloe war seine glühendste Verehrerin, wie er der ihre, und so würde es immer bleiben.
    »Da wir gerade von Umständen sprechen«, sagte Drustan nachdenklich. »Seit ihr beide aufs Schloss gekommen seid, habe ich ein seltsames Gefühl. Genau genommen habe ich es schon ein paar Mal vor eurer Ankunft gespürt. Fast als ob - nein, das ist Unsinn.« Er schüttelte den Kopf.
    »Was, Bruder?«, hakte Dageus nach.
    Drustan rieb sich das Kinn. »Es ist wahrscheinlich nichts. Aber ich habe eine seltsame Ahnung, dass rund um Schloss Keltar mehr vor sich geht, als man mit bloßem Auge erkennen kann. Hat das außer mir noch jemand gefühlt?«
    »Ich kann nicht für Schloss Keltar sprechen, aber ich denke, ich weiß, was du meinst«, sagte Jessi. »Ich habe es in letzter Zeit auch ein paar Mal gespürt. Und seit es angefangen hat, liegt mir ein bestimmtes Wort auf der Zunge. Immer wieder komme ich fast darauf, aber jedes Mal, wenn ich denke, jetzt hab ich's, entschlüpft es mir wieder.« Sie runzelte die Stirn und überlegte. Dann rief sie: »Ah! Ich glaube, das ist es. Vielleicht meinst du dasselbe. Synchro...«
     
    »...nizität«, murmelte Aoibheal, Königin der Tuatha De Danaan, und ihre irisierenden Augen blitzten.
    Das Zusammentreffen von Möglichkeiten, die so unkalkulierbar und unwahrscheinlich sind, dass man göttliches Eingreifen vermuten könnte.
    Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem feinen Lächeln. Das Lächeln verschwand wieder. In letzter Zeit hatte sie so oft menschliche Gestalt angenommen, dass sie allmählich die Mimik der Sterblichen annahm.
    Menschen hatten die Einmischungen der Feen schon immer dem Göttlichen zugeschrieben. Und sie hatten auch beinahe Recht damit, denn so viele Fäden in der Hand zu halten und subtil das Gewebe der Welt zu verändern, erforderte wahrlich göttliche Kräfte.
    Jetzt waren sie hier.
    Die Akteure, die Figuren auf ihrem Schachbrett. Wichtiger als Bauern, geringer als Könige.
    Die Katastrophe, die sich im siebzehnten Jahrhundert ereignet hatte, war ungeschehen gemacht, weil sie die Ereignisse, die dazu geführt hatten, dass die unterirdische Kammer der Keltar versiegelt wurde, neu arrangiert hatte. Deshalb waren auch die Katastrophen im zwanzigsten Jahrhundert ausgeblieben. Und die beiden anderen hatten sich aus
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