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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht
Autoren: Julie Garwood
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wenig Überraschung zu zeigen, wenn du die neue Angestellte deines Onkels siehst.«
    »Aha? Wer soll das sein?« fragte Caroline verwirrt.
    »Die ehemalige Köchin deines Vaters.«
    Caroline klammerte sich ans Treppengeländer, als ihr bewußt wurde, was Bradford da andeutete. »Himmel! Sie hätte uns alle vergiften können . . . Warum hat sie es nicht getan?«
    »Sie hätte es wahrscheinlich, wenn Franklin nicht auf die Idee mit dem Brief gekommen wäre. So war es nur ihre Aufgabe, euch zu beobachten und ihn über eure Aktivitäten auf dem laufenden zu halten.«
    »Sie ist diejenige, die den scheußlichen Brief auf den Tisch im Foyer gelegt hat!«
    Bradford nickte. Dann zuckte er heftig zusammen, als Caroline einen seiner Lieblingsflüche ausstieß.
    Grinsend sah er seiner Frau nach, die die Treppe hinaufstob, während sie vor sich hin murmelte, sie würde von nun an auf Mary Margarets Instinkt hören.
    Bradford und Caroline wollten gerade losfahren, als Paul und Charity auf der Türschwelle erschienen.
    Caroline war so erfreut, ihre Cousine zu sehen, daß Bradford sich in Geduld faßte und Charitys Geplapper zuhörte, bis er glaubte, es keinen Augenblick mehr ertragen zu können. Er wollte den Besuch beim Marquis hinter sich bringen, bevor Franklin zurückkehrte. Er glaubte zwar nicht, daß Caroline in seinem Beisein etwas zustoßen würde, aber er war sich nicht sicher, ob er sich selbst soweit unter Kontrolle hatte, um einigermaßen gelassen auf Franklins Anwesenheit reagieren zu können. Es war zu befürchten, daß er den Mann vor den Augen seines Bruders erdrosselte. Er hatte keinerlei Absicht, Franklin zu schonen, aber er wollte sich mit ihm auseinandersetzen, wenn weder Caroline noch der alte Marquis in der Nähe waren.
    Seine Frau war so glücklich, als sie hörte, daß Charity und Paul erst im Spätsommer nach Boston zurückkehren würden, daß sie in Hochstimmung war, als sie sich endlich auf den Weg zum Haus des Marquis' machten.
    Bradford hatte Caroline genaue Anweisungen gegeben, wie sie sich verhalten und was sie sagen sollte, und er fand, daß sie sich recht gut hielt. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie Marie sah, und als sie Loretta begrüßte, klang ihre Stimme nur ein wenig gepreßt.
    Der Marquis saß im Hauptsalon vor dem Feuer und wirkte munter und zufrieden. Caroline saß neben ihm und hielt seine Hand. Sie hatte bereits erzählt, daß sie am zwanzigsten morgens nach Bradford Hills zurückkehren würden, da ihr Mann dort Geschäfte zu erledigen habe und sie nicht von seiner Seite weichen wolle.
    Onkel Milo zog sie ein wenig damit auf, indem er etwas von Frischvermählten und Neuverliebten seufzte, und Caroline errötete pflichtschuldig. Nach einer Weile verabschiedete Loretta sich, und Bradford stand auf, um Caroline zu signalisieren, daß es nun auch für sie an der Zeit war, nach Hause zu fahren.
    »Onkel Milo, ich möchte dich um einen Gefallen bitten«, sagte Caroline. Sie warf ihrem Mann einen Blick zu und bedeutete ihm, sich noch einmal zu setzen.
    Bradford runzelte die Stirn, doch Caroline ignorierte es und wandte sich wieder ihrem Onkel zu.
    »Du weißt, daß ich alles für dich täte, meine Liebe«, sagte ihr Onkel zärtlich.
    »Ich mache mir Sorgen um Vater«, begann sie. »Es ... es geht ihm nicht gut, und er ist so allein. Aber er will auch nicht mit nach Bradford Hills kommen.«
    »Brax ist krank?« fragte der Marquis entsetzt.
    Caroline beeilte sich, ihn zu beruhigen. »Der Doktor sagt, er sei körperlich gesund.« Caroline sah zu ihrem Mann hinüber, der sie anstarrte, als hätte sie den Verstand verloren.
    »Es geht um seinen Seelenzustand, verstehst du? Er fühlt sich, glaube ich, schrecklich einsam. Nun ja, ich habe mich gefragt, ob du nicht vielleicht Lust hättest, eine Weile zu ihm zu ziehen. Nur, bis er sich daran gewöhnt hat, daß ich jetzt nicht mehr bei ihm wohne.«
    Onkel Milo wirkte recht angetan von dem Vorschlag. »Keine schlechte Idee«, murmelte er. »Ja, warum nicht? Wenn ich dir damit eine Freude mache?«
    »Bradford wird dir helfen, deine Sachen hinüberzubringen«, meinte Caroline. Sie strahlte ihren Mann an und fügte dann hinzu: »Ich bin erst wirklich beruhigt, wenn mein Vater dich an seiner Seite hat, Onkel Milo. Meinst du, du könntest schon heute umziehen?«
    Nun mischte sich auch Bradford ein. Er mußte zugeben, daß die Idee seiner Frau hervorragend war, denn nun mußte Caroline sich keine Sorgen mehr um die Sicherheit ihres Onkels machen.
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