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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht
Autoren: Julie Garwood
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Zudem hatte er eben die Augen des alten Mannes erfreut aufleuchten sehen. Auch wenn er so tat, als wollte er Caroline nur einen Gefallen tun, schien auch er sich recht einsam zu fühlen.
    Seine einfühlsame Frau hatte es schon längst begriffen. Bradford kämpfte gegen den Drang an, sie sofort in die Arme zu ziehen. Einmal mehr wurde ihm bewußt, daß er die wunderbarste Frau der Welt besaß. Sie war schön, doch es war eine Schönheit, die aus dem Herzen kam.
    Er wartete, bis sie beide allein in der Kutsche saßen. Dann küßte er sie ausgiebig.
    »Nanu?« fragte Caroline. Ihre Stimme bebte von der Leidenschaft, die sein Kuß in ihr geweckt hatte, und sie bemühte sich, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zur Ruhe zu bringen. »Wofür war das?«
    »Dafür, daß du so schön bist.«
    Caroline seufzte. »Ich freue mich ja, daß du mich schön findest, Bradford. Aber was geschieht, wenn ich alt und faltig werde?«
    »Ich liebe dich, Süße, aber nicht, weil du schön bist. Es ist das, was du bist, und das wird sich niemals ändern. Hältst du mich für so oberflächlich, daß du meinst, ich könnte dich nur deines Äußeren wegen lieben?«
    Caroline schüttelte den Kopf, obwohl sie exakt das vor kurzer Zeit noch gedacht hatte. Er drückte ihren Kopf an seine Schulter, damit sie das schelmische Funkeln in seinen Augen nicht sehen würde, und fügte hinzu: »Wenn das der Fall wäre, dann hätte ich dich verlassen, als du dir dein Haar abgeschnitten hast!«
    Caroline lachte laut auf und erwiderte, daß sie ihn ausschließlich wegen seines Geldes geheiratet hatte.
    Das war das letzte Mal für zwei volle Tage, daß sie unbekümmert miteinander lachten.
    Die Männer, die Franklin beschatteten, meldeten, daß Carolines Onkel wieder aus seinem Liebesnest hervorgekrochen war.
    Am Morgen des zwanzigsten startete die Kutsche des Duke of Bradford in Richtung Bradford Hills.
    Caroline gab sich ausgesprochen gelassen, was die Umsetzung von Bradfords Plan anging ... bis der Tag schließlich anbrach. Sie flehte ihren Mann an, bei ihr zu bleiben und lieber seine Männer loszuschicken, damit sie sich um Franklin kümmerten.
    Als sie begriff, daß er sich nicht davon abbringen lassen würde, verlangte sie, daß er jede mögliche Sicherheitsvorkehrung treffen sollte. »Es ist absolut unnötig, daß mich so viele Männer bewachen«, behauptete sie. »Nimm lieber noch welche mit!«
    »Du wirst in deinem Zimmer bleiben, bis ich zurückkomme«, befahl Bradford, ohne auf ihr Argument einzugehen.
    »Bitte, vergewissere dich, daß du genügend Leute bei dir hast, bevor du kopfüber in einen Hinterhalt gerätst!« bettelte Caroline.
    »Um Himmels willen, Caroline!« brüllte Bradford. »Hab ein bißchen Vertrauen in die Fähigkeiten deines Mannes!« Dann küßte er sie, um ihr klarzumachen, daß er sie eigentlich nicht hatte anbrüllen wollen.
    Caroline folgte ihm an die Schlafzimmertür, an der Milford wartete, und flüsterte: »Decken Sie ihm den Rücken, Milford.«
    Bradford hörte es und verdrehte die Augen zum Himmel. Er drückte sie noch einmal an sich und zog dann mit Nachdruck die Tür hinter sich zu. Caroline begann augenblicklich unruhig in ihrem Zimmer auf und ab zu laufen. Nun konnte sie nur warten und beten, bis er zurückkehrte.
    Zwei Männer fuhren Bradfords leere Kutsche. Bradford selbst, Milford und sechs weitere Männer nahmen eine andere Route. Als sie die Vororte von London hinter sich hatten, verließen sie die Straße und ritten querfeldein durch die Hügel.
    Bradford wußte, daß es mehrere geeignete Stellen für einen Hinterhalt gab, und sie brauchten zwei Stunden, bis sie Franklins Männer entdeckt hatten.
    Sie lauerten im dichten Unterholz rechts und links von der Straße, die sich durch zwei Hügel wand. Mit den Waffen im Anschlag warteten auf jeder Seite vier Mann auf die Kutsche, die nun bald eintreffen mußte. Etwas abseits davon, auf dem höchsten Punkt des Hügels, stand ein weiterer Mann. Bradford konnte ihn nicht erkennen, doch er wußte, um wen es sich handelte.
    Er tippte Milford an und zeigte zum Gipfel hinauf.
    »Franklin?«
    »Er gehört mir«, sagte Bradford gefährlich leise.
    Die Männer, die auf der Lauer lagen, hatten keine Chance. Sie wurden überwältigt, bevor sie wußten, wie ihnen geschah. Einen Augenblick später stürmte Bradford schon auf seinen Hengst zu, saß auf und galoppierte den Hügel hinauf, um den Beobachter dort oben zu erwischen.
    Der Wald war dicht, doch der frisch gefallene Schnee
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