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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht
Autoren: Julie Garwood
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Kutschen aufgeteilt hatte!« Sie dachte einen Moment nach und setzte dann hinzu: »Und daß Franklin schon fort war. Ich war so wütend auf dich, Bradford, daß ich in dem Moment keinen Gedanken an Franklins plötzliches Verschwinden verschwendet habe.«
    »Und wieso waren Sie wütend auf Brad?« wollte Milford wissen.
    »Nigel Crestwall hat sie belästigt, und ich habe ein klein wenig die Beherrschung verloren«, gab Bradford zu.
    »Ein klein wenig?« fragte Caroline mit hochgezogener Augenbraue.
    Bradford zuckte die Achseln und wandte sich hastig wieder dem eigentlichen Thema zu. »Ich glaube, daß Franklin davon ausgegangen ist, einer von uns würde dem Earl of Braxton von dem Vorfall erzählen. Franklin wollte anfangs nur, daß du nach Boston zurückkehrst. Darüber wäre der Marquis sicherlich so wütend geworden, daß er dich wieder aus seinem Testament gestrichen hätte.«
    Milford nickte. Das Szenario, das sein Freund da entwarf, schien überaus logisch. »Du mußt für Franklin ein weiteres Ärgernis bedeutet haben, Brad«, meinte er. »Es war ja allgemein bekannt, daß du es auf Caroline abgesehen hattest.«
    Bradford wollte darauf gerade antworten, als Caroline ihn unterbrach. »Das sind zwar alles nur Vermutungen, aber wenn sie stimmen, bedeutet das dann nicht auch, daß Onkel Milo ebenfalls in Gefahr ist?«
    Bradford nickte. Er hatte sich schon gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis seine Frau zu diesem Schluß kommen würde, und er wußte genau, was sie als nächstes sagen würde.
    »Wir müssen sofort nach London zurück!«
    »Das ist zu gefährlich«, mischte sich Milford stirnrunzelnd ein. »Außerdem wird dem Marquis nichts passieren, wenn Brad mit seiner Theorie recht hat. Dann muß Ihr Onkel nämlich am Leben bleiben, bis Sie -« Er brach ab, als er bemerkte, daß der Satz wenig feinfühlig geworden wäre.
    Caroline nickte jedoch nur. »Bis ich beseitigt worden bin«, beendete sie Milfords Gedankengang. Dann wandte sie sich ihrem Mann zu. »Ich bin sicher, dir wird schon etwas einfallen, um eine Gefahr für mich auszuschließen. Wir müssen nach London.«
    Caroline, die davon ausgegangen war, daß Bradford in Milfords Protest einstimmen würde, war überrascht, als er nickte. »Ich werde dafür sorgen, daß dir nichts geschieht«, verkündete er. »Wir reisen morgen früh ab.«
    »Brad, benutz dein Hirn! Dann haben wir nur noch vier Tage Zeit, und wie glaubwürdig du auch immer argumentierst – du bist dir doch gar nicht sicher, daß Franklin wirklich der Schuldige ist!«
    »Woher wollen Sie denn wissen, daß er nicht sicher ist?« fragte Caroline.
    »Das ist ganz einfach«, erwiderte Milford unbekümmert. »Wenn Brad sicher wäre, dann würde Franklin nicht mehr leben!«
    Caroline starrte ihn schockiert an.
    »Glauben Sie denn ernsthaft, daß Ihr Mann jemanden am Leben lassen würde, der Sie bedroht?« Nun wirkte Milford schockiert.
    »Hör auf, ihr Angst einzujagen«, mischte Bradford sich ein. Er zog seine Frau in die Arme und küßte sie auf die Stirn. »Wir werden nach London fahren und abwarten müssen, wer in unsere Falle tappt!«
     
    Sobald Caroline sicher im Londoner Stadthaus untergebracht war, schickte Bradford dem Earl of Braxton eine Nachricht, in der er um ein sofortiges Gespräch bat.
    Caroline war von der Reise so erschöpft, daß sie auf dem Sofa einschlief. Bradford trug sie hinauf in ihr Zimmer und legte sie ins Bett. Erst am nächsten Morgen erfuhr sie, wie das Gespräch zwischen ihrem Mann und ihrem Vater verlaufen war. Der Earl hatte zugegeben, daß er dem Marquis die Geschichte von damals erzählt hatte.
    »Können wir Onkel Milo besuchen?« fragte Caroline zaghaft.
    »Ich bestehe sogar darauf«, erwiderte Bradford. Er sah ihre erstaunte Miene und lächelte. »Franklin hat sich irgendwo mit seiner Mätresse verkrochen, aber Loretta ist da. Ich werde beiläufig erwähnen, daß wir am Morgen des zwanzigsten nach Bradford Hills zurückkehren werden.«
    »Woher weißt du das von Franklin und seiner Geliebten?«
    »Caroline, du mußt mir schon ein wenig gesunden Menschenverstand zugestehen«, antwortete er ungeduldig. »Ich habe schon vor einigen Wochen Männer auf die beiden angesetzt!«
    »Und du bist sicher, daß Loretta in die Sache verwickelt ist?« fragte Caroline. Der Gedanke machte sie immer nervöser.
    Bradford seufzte und nickte. »Geh und mach dich fertig.«
    Caroline hastete schon auf die Treppe zu, als Bradford sie aufhielt. »Süße, versuch, möglichst
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