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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht
Autoren: Julie Garwood
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Unverständliches.
    »Wenigstens stinkst du jetzt nicht mehr nach deinem Pferd«, meinte Caroline kichernd. »Weißt du, Bradford, das hätte ich eigentlich schon eher merken müssen. Der Name deines Pferdes ist ein echter Hinweis auf deine Persönlichkeit.«
    »Was? Wovon redest du?«
    »Reliance. Der Schlüssel zu dem, was du am meisten auf der Welt schätzt, und was dein bisheriges Leben vollkommen entbehrt hat: Vertrauen, Verläßlichkeit«, erklärte Caroline.
    »Ich vertraue dir wirklich, Caroline«, sagte er plötzlich ernst. »Aber was die Eifersucht angeht, da kann ich wohl nichts versprechen. Ich werde mir Mühe geben. Reicht das fürs erste?« Wieder sagte er ihr, wie sehr er sie liebte. Er konnte noch immer kaum glauben, was drei so schlichte Worte bewirkten, was für einen inneren Frieden das Eingeständnis seiner Liebe ihm verschafft hatte. Er wollte sie noch einmal nehmen, langsam diesmal, wollte jeden Moment auskosten und ihr alles geben, was er zu geben hatte.
    Er liebte sie mit einer Intensität, die sie erneut zum Weinen brachte.
    »Ich liebe dich, Caroline«, sagte er und drückte sie sanft.
    »Ich werde nie müde, es zu hören.«
    Bradford brauchte einen Moment, bis ihm wieder einfiel, daß dies genau die Worte waren, die er vorhin zu ihr gesagt hatte. Er lächelte.
    »Bradford? Wann wußtest du es? Wann hast du erkannt, daß du mich liebst?«
    »Es war nicht wie ein Blitzschlag«, antwortete er. Caroline lag auf dem Rücken, und er stützte den Kopf auf einen Ellenbogen, um sie anzusehen.
    Er grinste über ihre enttäuschte Miene und fühlte sich genötigt, ihr die Falte von der Stirn zu küssen, bevor er fortfuhr. »Du warst wie ein Dorn in meiner Haut«, erklärte er. »Ein ständiges Ärgernis.«
    Caroline lachte. »Wie romantisch du bist.«
    »Genauso romantisch wie du. Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, daß du mir erzählt hast, mich zu lieben sei vergleichbar mit Bauchschmerzen.«
    »Aber damals war ich wütend auf dich«, warf sie ein.
    »Ich habe mich von Anfang an zu dir hingezogen gefühlt«, fuhr Bradford fort. »Ich hätte dich auch als Mätresse genommen, ohne mich um die Konsequenzen zu kümmern, wenn du nur ja gesagt hättest«, gab er zu.
    »Ich wußte es doch!«
    »Aber du warst nicht wie die Frauen, die ich bisher kennengelernt hatte. Am Abend, als wir zum Ball bei Aimsmond gegangen sind, hast du keinen Schmuck getragen.«
    »Und was hat das mit deiner Einstellung zu mir zu tun?« fragte Caroline.
    »Schmuck bedeutet dir wirklich nichts«, erklärte Bradford. Er lachte, als er über seine Dummheit nachdachte. »Ich habe versucht, mir deine Zuneigung zu erkaufen, stimmt's?«
    »Ja, das hast du wohl.« Caroline freute sich, daß er es erkannte. »Und du hast dich mir gegenüber auch ziemlich scheußlich benommen. Wußtest du eigentlich, wie dieses Haus aussah, bevor du mich hier einquartiert hast?«
    Bradford verzog das Gesicht und nickte widerstrebend. »Ich war furchtbar wütend, Caroline. Du hast alles zurückgewiesen, was ich dir geben konnte«, sagte er mit einem Achselzucken.
    »Das ist nicht wahr«, flüsterte Caroline. »Ich wollte nur deine Liebe, dein Vertrauen.«
    »Ja, das weiß ich jetzt auch«, erwiderte Bradford. »Wärst du zufrieden, den Rest deines Lebens mit mir auf dem Land zu leben?«
    »Ich würde auch mitten in Londons Slums mit dir leben, solange du mich nur liebst«, antwortete Caroline. »Aber ich mag das Landleben. Immerhin bin ich auf einer Farm aufgewachsen.«
    »Und meinst du, du könntest England irgendwann als deine Heimat ansehen?«
    »Tja, ich muß zugeben, daß es mir nicht ganz leicht fällt, mich hier einzufügen. In Boston war es soviel ruhiger. Niemand hat mich eine Treppe hinuntergestoßen oder mir böse Briefe geschickt. Ich glaube auch kaum, daß mich jemand genug gehaßt hat, um mich töten zu wollen. Und einige der Gentlemen hier haben wirklich keine Moral, ist dir das aufgefallen? Selbstverständlich gab es auch in den Kolonien miese Schufte, aber die waren wenigstens nicht wie Gentlemen gekleidet.«
    Bradford lächelte. »Du hast tatsächlich ein paar unangenehme Dinge miterleben müssen«, meinte er. »Aber ich passe von nun an noch besser auf dich auf.«
    »Ich weiß«, gab Caroline zurück. »Und außerdem habe ich ja auch ausgesprochen nette Leute kennengelernt. Doch, England ist nun meine Heimat.« Sie seufzte und kuschelte sich zufrieden an ihren Mann. »Langweilig scheint es hier ja nie zu werden.«
    »Meine Süße,
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