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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht
Autoren: Julie Garwood
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mir meine Frage ausreichend beantwortet. Natürlich hat sie etwas damit zu tun! Diese Frau besitzt ja überhaupt keinen Anstand, kein Ehrgefühl!«
    »Franklin muß das Gespräch zwischen dem Marquis und dem Earl belauscht haben. Nun benutzt er die Vorfälle von damals, um den Verdacht in eine andere Richtung zu lenken. Franklin will keine Rache – er will nur Geld!«
    Caroline schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht ganz.«
    »Du hast Milford und mir den Brief gezeigt, und dein Vater ist schließlich noch am Leben und könnte erzählen, was sich damals vor fünfzehn Jahren ereignet hat.
    Franklin war klug genug, dieses Wissen zu nutzen, indem er alles so darstellt, als wollte jemand, der mit der Sache von damals zu tun hat, sich an dir rächen. Deswegen gehe ich auch davon aus, daß das Datum eine Bedeutung hat. Wenn dir irgend etwas am zwanzigsten zustößt, würde normalerweise jeder, der Nachforschungen anstellt, auf die Geschichte mit Perkins stoßen und dort anfangen, nach dem Täter zu suchen. Franklin hätte bekommen, was er wollte, ohne das Risiko einzugehen, daß man ihm auf die Schliche kommt. Nun, er hat sich geirrt.«
    Bradford hatte sehr ruhig gesprochen, doch seine Augen blitzten vor Zorn. Caroline begann zu zittern, und als Bradford es spürte, zog er sie auf seinen Körper und streichelte sie sanft. »Mein Gott, ich hoffe nur, daß ich recht habe! Ich konnte Franklin noch nie leiden!«
    »Wir werden es bald genug wissen«, flüsterte Caroline.
    »Hab keine Angst, Geliebte. Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet. Ich werde nicht zulassen, daß dir irgendjemand ein Haar krümmt.«
    »Das weiß ich«, antwortete Caroline und küßte ihn aufs Kinn. »Bei dir fühle ich mich sicher und geborgen. Es sei denn, du brüllst mich an.«
    »Ich brülle dich nie an«, erwiderte Bradford in gespielter Entrüstung.
    Caroline lächelte. In diesem Moment begann ihr Magen zu knurren. »Ich habe Hunger«, sagte sie vorwurfsvoll.
    Bradford tat, als würde er sie falsch verstehen. Er sagte ihr, daß auch er hungrig sei und bekräftigte seine Aussage mit einem leidenschaftlichen Kuß. Caroline wollte sich wehren und ihm erklären, daß sie dringend etwas zu essen benötigte, doch einen Augenblick später war ihr Magenknurren vergessen. Das Abendessen konnte noch eine Weile warten. Und im übrigen, versicherte Caroline sich selbst, war sie ja eine gehorsame Frau.

 
KAPITEL 14
     
    Bradfords gelöste Stimmung war aber Nacht verschwunden. Er sprach nur wenig, und sein Verhalten war abweisend. Caroline, die wußte, daß er sich auf einen Plan, Franklin das Handwerk zu legen, konzentrierte, war darüber nicht weiter betroffen.
    Milford verschlug es für eine Weile die Sprache, nachdem Caroline ihm berichtet hatte, was in der Nacht vor fünfzehn Jahren geschehen war, aber dann ermahnte er Bradford, sich nicht ausschließlich auf Franklin zu konzentrieren. Seiner Meinung nach konnte es durchaus sein, daß es tatsächlich noch einen vergessenen Verwandten gab, der an Caroline Rache für den erschossenen Mann nehmen wollte.
    Die drei saßen im Salon und besprachen, wie sie vorgehen sollten. Bradford wartete geduldig ab, bis Milford seine Theorien dargelegt hatte, und brachte dann die Argumente für seinen Standpunkt vor.
    »Ich glaube eigentlich nicht, daß Franklin schon von Carolines Vergangenheit gewußt hatte, als er sie die Treppe hinunter stieß. Und ich denke auch, daß er den Unfall mit der Kutsche inszeniert hat, bevor er auf die Idee mit dem Drohbrief gekommen ist.«
    »Aber das würde ja bedeuten, daß Onkel Milo ihm im nachhinein davon erzählt hat«, warf Caroline ein.
    »Caroline, du hast doch schon miterlebt, wie Franklin versucht hat, dich in den Augen seines Bruders zu diskreditieren. Ich könnte mir vorstellen, daß der Marquis es ihm bei einem Versuch, dich zu verteidigen, erzählt hat.«
    Als Caroline langsam nickte, fuhr Bradford fort: »Franklin wollte dich wahrscheinlich nicht umbringen, als er dir oben auf der Treppe den Stoß versetzte, Liebes. Ich denke, er wollte dich tatsächlich nur einschüchtern. Er hat wohl angenommen, du würdest es deinem Vater erzählen, so wie es die meisten Töchter täten. Als dann aber nichts geschah, arrangierte er den Unfall mit der Kutsche. Er wußte schließlich, daß du mit Milford und mir fahren würdest, weißt du noch?«
    Caroline nickte wieder. »Ja, allerdings. Onkel Milo kam und erzählte uns, daß mein Vater seine Gäste auf die verschiedenen
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