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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen
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die meiste Zeit auf dem Boot da drüben.«
    Er deutete auf die Dynasty II, eine beeindruckende Jacht, wenn auch nicht ganz die Liga der Imperial Dynasty.
    »Ich habe gehört, er hat letzte Woche eins seiner Schiffe bei einem Unfall verloren.«
    Der alte Mann zog den breitkrempigen Strohhut und kratzte sich am Kopf. »Schlimme Sache, das. Sind zwei Leute dabei umgekommen, wissen Sie.«
    »Ja ... ich hab es in der Zeitung gelesen. Haben Sie die beiden gekannt?«
    »Eigentlich nicht. Ich hab auf diesem Schiff hier gearbeitet und sie fertig gemacht, damit wir sie von San Pedro runterbringen können. Wir sind erst vor ein paar Tagen angekommen.«
    Vor ein paar Tagen. Wie praktisch. Baranoff hatte den Ersatz für die Dynasty I I schon gehabt, noch bevor die Jacht in die Luft geflogen war. Allie winkte zum Abschied, und der alte Mann wandte sich wieder der Arbeit zu. Sie schaute zur Dynasty II hinüber, die nicht weit entfernt am Ende eines Taus tänzelte. Es schien niemand an Bord zu sein.
    1
    Allie ging auf die Jacht zu. Baranoff hatte die Dynasty II bis vor ein paar Tagen noch genutzt, hatte der alte Mann gesagt. Einen flüchtigen Moment lang fragte Ally sich, ob an Bord wohl irgendetwas zu finden sein mochte. Nichts von Bedeutung, da war sie sicher. Schien wohl an der Zeit zu sein, der Realität ins Auge zu sehen. Auch wenn Donnie der eigentliche Grund für Chrissys Tod gewesen war - es gab keinen Beweis. Und es würde auch nie einen geben.
    Sie wollte an der Dynasty II vorbeilaufen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht und gerieten ins Stocken. Der alte Mann war schwer bei der Arbeit und rief einem der Jüngeren einen Befehl zu, worauf er unter Deck irgendeinen Botengang erledigte. Der Mann mit den drei Kindern war an Bord einer Jacht namens Maryann gegangen und fuhr bereits in die Bucht ein.
    Niemand sonst hier. Es war ganz leicht, einfach über die Bordwand der Jacht zu steigen und dahinter in Deckung zu gehen. Höchstens eine Minute würde sie brauchen, um sich in der Kapitänskajüte umzusehen. Sie hatte keine Ahnung, wonach sie suchte, aber vielleicht war das ganz gut so, bedeutete es doch schlicht und einfach, dass sie unvoreingenommen war.
    Allie bemerkte gar nicht, dass sie sich in Bewegung gesetzt hatte, bis ihre Füße das Deck berührten und sie sich durch die Tür in einen großen Salon gedrückt hatte. Er war großartig, ganz in Marineblau und Malve gehalten. Hinter der verspiegelten Bar entdeckte sie eine moderne Kombüse mit einer doppelten Edelstahlspüle und einem Mikrowellenherd.
    Am anderen Ende des Raums stand eine Tür offen. Sie lief darauf zu und kletterte eine Treppe hinab, die zu zwei Kabinen führte, jede mit eigenem Badezimmer. Anstatt hineinzugehen kehrte sie in den großen Salon zurück und durchquerte ihn nach achtern, wo sich hinter einer Tür eine Wendeltreppe zum Quartier des Kapitäns befand.
    Die Kajüte war genauso schön wie der Rest der Jacht, in Malve und Blassgrün. Unter einer Reihe von Bullaugen erstreckte sich ein Doppelbett. Tagesdecke und Vorhänge passten wunderbar zusammen; das Badezimmer war verspiegelt, die Beleuchtung auf dem neuesten Stand der Technik und die Dusche verglast.
    Baranoff wusste zu leben.
    An der Wand stand ein eingebauter Teakholzschreibtisch. Sie eilte hinüber, zog die oberste Schublade auf und fand einen Kompass, einen Sextanten aus Messing, jede Menge Stifte sowie einen kleinen Palm-Computer. Die zweite Schublade von oben war voller Unterlagen. Sie hatte gerade damit angefangen, die Papiere zu überfliegen, da ließen ihr von oben kommende Stimmen das Blut in den Adern gefrieren.
    O mein Gott!
    Sacht schob sie die Schubladen zu und schlich über den dicken Veloursboden zur Treppe. Die obere Tür hatte sie hinter sich zugemacht, Gott sei Dank. Lautlos und mit hämmerndem Herzen kletterte sie die Stufen hinauf, um zu lauschen, was da vor sich ging. Es hörte sich nach drei Männern an, allesamt Latinos.
    »Bist du sicher, dass das Zeug gut ist, Mann?«
    »Das Beste. Reinste peruanische Ware. Was Besseres kriegst du nicht.«
    Sie umklammerte das Treppengeländer. O mein Gott! Baranoff hatte mit Drogen zu tun!
    »Wie viel?«, fragte der Erste.
    »Tausend pro Klumpen.«
    »Okay - gib mir zwei. Zwei Unzen sollten fürs Erste reichen.«
    Einer von ihnen kicherte. »Genau, Mann. Lass mich das Geld sehen.«
    Allie schluckte schwer. Sie war an Bord gekommen, um irgendeinen Beweis zu finden - und genau wie Barb es vorhergesagt hatte, war sie jetzt in riesigen
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