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Im Sturm der Herzen

Im Sturm der Herzen

Titel: Im Sturm der Herzen
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pünktlich zu dem vereinbarten Treffen erscheinen wollte.
    Drei Stunden vergingen. Roberto löste ihn am Steuer ab. Roberto »Bobby« Santos war etwa fünfundzwanzig, ein kleiner drahtiger Mann mit kurz geschnittenem, nach hinten gegeltem Haar und einer Narbe, die seine linke Augenbraue teilte. Während er sich hinter das Steuer setzte, ging Jake in die Kombüse hinunter, um sich ein Sandwich zu machen.
    Die Zeit ging so dahin. Irgendwann übernahm Luis seine Schicht am Ruder. Er war ein Stückchen größer als Bobby, sein glattes dunkles Haar war lang und zu einem Zopf gebunden und an den Seiten bis weit über die Ohren wegrasiert. Er war nicht der gleiche Dummkopf wie Bobby, aber irgendwie schien Jake das noch besorgniserregender.
    Drei weitere Stunden vergingen. Die Nacht über würden sie Zweistundenschichten einhalten, damit niemand am Ruder einschlief, aber im Augenblick war die Sonne noch da, und Jake wieder an der Reihe. Er war gerade zur Brücke unterwegs, als er von achtern, wo die Treppe zur Kapitänskajüte hinunterführte, Robertos Stimme vernahm. Was zur Hölle hatte der da unten zu suchen?
    Er machte sich gerade nach achtern auf, als er eine zweite Stimme hörte, eine höhere, eindeutig weibliche.
    Verflucht!
    »Lass mich los, du Idiot! Du tust mir weh!«
    Bobby zerrte eine um sich schlagende, kreischende Frau die Stufen herauf und schleuderte sie mitten in den Salon.
    »Schau, was ich gefunden habe!« Ein hintergründiges Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ich habe ein Geräusch gehört. Hörte sich an, als käm's aus deiner Kabine.« Wieder ein Lachen, aber diesmal mit einem lüsternen Blick auf die kleinen Brüste der Frau. Sie war vielleicht sieben-oder achtundzwanzig, mit großen blauen Augen und einer Kappe aus kurzen blonden Haaren, die sich ihr ums Gesicht lockten. Sie war hübsch. Und sie war in Panik.
    Genau wie Jake im Moment.
    »Wirklich nett von deinem Boss, uns ein kleines Unterhaltungsprogramm mitzugeben«, sagte Bobby. Er hielt sie um die Taille gefasst, den Rücken an seine Brust gepresst, und fuhr mit der Hand über ihre Brust. Die Frau rammte ihm einen Ellbogen in die Rippen, und er ächzte. Das Lachen erstarb. »Mach das noch einmal, du Hure, und es wird dir sehr Leid tun.« Die Blondine erbleichte, und Bobbys lüsternes Grinsen kehrte zurück. »Du weißt doch, was ich mit dir vorhabe, chica ?« Seine Finger schlössen sich um ihre Brüste, aber diesmal rührte sie sich nicht, sondern schaute nur mit diesen großen runden babyblauen Augen in Jakes Richtung.
    Er wappnete sich gegen das lautlose Flehen und hasste sich für das, was er gleich tun würde, doch er wusste, ihm blieb keine andere Wahl. Nicht, wenn sie am Leben bleiben sollte.
    »Wer, zur Hölle, bist du? Und was machst du auf diesem Boot?«
    Sie schluckte. Ihm fiel ihr schön geschwungener Hals auf; auch hatte sie eine schmale Taille und Beine, die kein Ende nahmen.
    »Ich ... ich wollte ... ich wollte immer schon mal auf eine Jacht, wissen Sie. Ich dachte, Sie würden nur ein paar Stunden lang herumfahren. Ich dachte, es wäre ein Spaß, das ist alles. Ich ... ich habe nicht daran gedacht, ob Sie überhaupt wissen, dass ich hier bin.«
    Verflucht. Jake wusste zwar nicht, was zur Hölle sie hier an Bord machte, aber für eine Vergnügungsfahrt war sie nicht hergekommen. »Wer weiß sonst noch, dass du an Bord bist?«
    Sie zwinkerte einmal zu oft, und Jake wusste, dass, was immer sie antwortete, eine Lüge war. »Ich habe es ein paar von meinen Freunden gesagt. Sie werden sich Sorgen machen, wenn ich nicht zur Arbeit komme. Sie werden die Polizei rufen. Sie ...«
    »Lass mich das noch mal klar zusammenfassen. Du hast deinen Freunden in der Arbeit gesagt, dass du dich an Bord der Dynasty II schleichen wolltest, um eine Vergnügungsfahrt zu unternehmen, obwohl du gar nicht wusstest, ob das Boot den Liegeplatz verlassen würde. Ich glaube das nicht. Ich glaube nicht, dass irgendjemand die leiseste Ahnung hat, wo du bist.«
    »Ich ... ich habe die Jacht erwähnt... die Dynasty II.«
    »Yeah, aber du hast dir das falsche Boot ausgesucht, Lady.«
    »Ich finde, sie hat das richtige Boot erwischt«, sagte Bobby. Sie war annähernd so groß wie er, ungefähr einen Meter achtzig. Er presste demonstrativ seine Lenden an ihren Hintern.
    Genau in jenem Moment kam Luis in den Salon. »Jake, jetzt bist du dran mit Steu ...« Als er das Mädchen sah, brach er ab. »Verdammt, hey! Wo habt ihr denn dieses Stückchen Himmel
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