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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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diesem Raum , um ihn zu verstecken, zugemauert wurde, wenn es aber einen Zugang gibt, dann kann es nur einen Ort geben, wo er sich befindet. Im einzigen Zimmer auf dieser Seite des Ganges. Mit eiligen Schritten erreichte ich das Badezimmer, in dem ich wie ein Blinder zuvor den Spülkasten inspiziert hatte , und blickte mich um. Waschbecken und Toilettenschüssel waren an der rechten Seite angebracht, eine alte Waschmaschine rostete auf der linken Seite vor sich hin und daneben stand ein breites Aluminiumregal, aus dem Baumarkt, mit drei Ablagen. Ein paar Handtücher lagen im ersten und zweiten Regal, das Unterste war mit Putzmittelflaschen gefüllt. Der Vorteil von Aluminium ist sein geringes Gewicht und erst mein zweiter Blick nahm die Kratzspuren auf den Bodenfliesen wahr. Das war es. Eine geschickte Tarnung, dieses Regal, aber nicht gut genug für mein aufmerksames Auge, dachte ich mir stolz. Damit die Putzmittelflaschen im untersten Regal nicht umkippten, schob ich das Regal langsam und vorsichtig ein paar Zentimeter zur Seite und wunderte mich, dass diese Plastikflaschen mit den Reinigungsmitteln kein bisschen wackelten, also wollte ich eine der Flaschen herausziehen, doch als ich sie packte, stellte ich fest, dass sie am Regal festgemacht war. Vermutlich angeklebt, damit nichts umkippte, wenn das Regal zur Seite geschoben wurde. Sehr geschickt und gut durchdacht. Diese Jungs haben an alles gedacht. Bei einer oberflächlichen Überprüfung würde man kaum Verdacht schöpfen. Eine völlig versiffte Wohnung , mit billigem Mobiliar, ein Bier trinkender Hippie ohne Geldmittel, man würde nichts finden. Ich schob das Regal mit einem kräftigen Ruck zur Seite und blickte auf die weiße Wand. Mit einem Klopfen spürte ich die weiche Beschaffenheit. Holz schloss ich aus, vielleicht Gips. Es ist recht schwierig, ohne ein Geräusch festzustellen, um welches Material es sich handelt, wenn man dagegen klopft, aber immerhin war es keine massive Mauer. Ich drückte kräftig dagegen, doch es rührte sich nichts. Gab es vielleicht einen versteckten Hebel? Einen Schalter, Knopf oder ein geheimes Wort? Ich rief laut „Sesam öffne dich“, doch ich hörte mich nicht, was mich wieder daran erinnerte, wo ich mich befand. Auf der falschen Seite. Sie war zwar sicherer, weil sich hier keine Menschen aufhielten, die mich an meinen Machenschaften hindern konnten, doch war sie auch komplizierter um Geheimnisse aufzudecken und Hilfe gab es schon mal gar keine. Was jetzt? Sollte ich jeden Zentimeter dieser Wohnung auf versteckte Hebel oder Schalter absuchen? Nein. Keine große Lust auf derlei Unternehmungen. Außerdem schien mit die Idee eines Schalters oder ähnlichem ziemlich weit ausgeholt. Diese Wohnung war zu einfach gestrickt, dass es jemand mit einer Fernbedienung aufnehmen würde, die eine Tür öffnete. Es musste eine einfachere Lösung geben. Meine Gedanken verstrickten sich in viel zu komplizierte Stränge. Was wäre die einfachste und nächstliegende Lösung für eine Tür, die hinter einem Regal versteckt ist? Dann fiel es mir plötzlich, wie Schuppen von den Augen. Es stellte mir die Haare auf, so einfach schien die Lösung des Problems. Natürlich, eine Schiebetür. Ich drückte gegen die Wand und zog sie zur Seite. Ein Teil der Wand rollte nach rechts, als hätte er nur auf meinen Druck gewartet, dann blickte ich selbstzufrieden in einen Lagerraum von etwa fünfzehn Quadratmetern.
    A n den Wänden standen mehrere Aluminiumregale und sie waren gefüllt mit Zuckertüten, es mussten Hunderte gewesen sein. Gute, altmodische Zuckertüten, aber, und darüber war ich mir sehr sicher, mit ungewöhnlichem Inhalt. Mit zwei schnellen Schritten stand ich vor dem ersten Regal und griff mir eine Tüte mit fünfhundert Gramm reiner „Zucker Raffinade“. Es war das gute Zeug , da würde ich drauf wetten. Ich steckte sie in meine Jackentasche und entfernte mich, nicht aber, ohne die Schiebetür wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, das Aluminiumregal zurück zu schieben und das Badezimmer ohne verräterische Spuren zu verlassen.
     
    Mit wenigen Schritten durch den schmalen Flur verließ ich das Haus und grinste hochmütig in mich hinein. Ich werde meinem Bruder eine Geschichte auftischen, die ihn stolz auf mich machen wird. Heldenhaft wäre ich in die Wohnung eingebrochen und hätte das Drogenversteck ausfindig gemacht. Unter Einsatz meines Lebens, hätte ich das Beweisstück an mich gerissen und mich durch die unendlich

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