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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen
Autoren: John Sandford
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zu bringen.
    »Ich wusste nicht, dass er kommt, ich hatte wirklich keine Ahnung …«, jammerte sie.
    Sie verlangte einen Anwalt, dessen Visitenkarte sie bereits in der Handtasche hatte.
    »Woher kamen die verdammten Maschinenpistolen?«, fragte Jenkins.
    Lucas schüttelte den Kopf. »Sie waren vorher in Miami.«
    »Wir haben ihn trotzdem erwischt«, sagte Shrake.
     
    Dann stürzten sich alle auf sie: Fernseh- und Zeitungsjournalisten, ein Radioreporter mit Aufnahmegerät und monotoner Stimme, außerdem Cops aus einem Dutzend Streifenwagen,
die die Gegend auf Kollateralschäden untersuchen sollten. Straße und Schauplätze der Schießereien wurden abgesperrt, damit Spurensicherung, Pathologen, Jackson mit seiner Nikon D3 und allerlei Objektiven sowie der Polizeifotograf von St. Paul mit einem weit schlechteren Canon-Modell, etliche Deputy Chiefs und Beamte der Mordkommission sich über sie hermachen konnten.
    Es schien ewig zu dauern. Lucas blieb die ganze Zeit über da, um sich darüber zu informieren, was die Beteiligten gesehen oder getan hatten.
    Gegen sechs Uhr legte sich die Aufregung allmählich, die meisten Polizeiwagen verschwanden, die Leute von der Spurensicherung schalteten die Scheinwerfer aus, und die Fernsehreporter machten sich auf den Heimweg.
     
    Lucas erzählte Weather alles am Telefon und überzeugte sich davon, dass Del und Shrake okay waren, denen erst jetzt klar wurde, dass sie tatsächlich Menschen getötet hatten. Niemand wusste so genau, auf wessen Konto der Mann mit der Maschinenpistole ging, weil mehrere Angehörige des Teams auf ihn gefeuert hatten.
    »Wer hätte das gedacht«, sagte Lucas.
    »Maschinenpistolen«, brummte Del. »Ein stärkeres Kaliber, und es hätte ein paar Tote auf unserer Seite gegeben.«
    »Ich hab die Kugeln rund um dich auf der Straße einschlagen sehen«, murmelte Lucas.
    »Ich hatte Riesenschiss, aber zum Glück sind die Dinger nicht durch die Reifen gedrungen«, sagte Del.
    »Gott sei gedankt für die modernen Stahlgürtelreifen«, pflichtete Lucas ihm bei.
    »Ich hab die Einschüsse in der Mauer von dem Bagel-Shop gehört.«
    »Guter Schuss über die Straße.«
    »Zufall. Vierzig Meter - normalerweise kann ich von
Glück sagen, wenn ich auf die Entfernung eine Mülltonne treffe.«
    »Alles in Ordnung?«
    »Ist jedenfalls besser als die Alternative«, brummte Del. »Dass der Typ die Waffe nicht mehr hatte, hab ich gar nicht gemerkt …«
     
    »Bis gleich im Büro?«, fragte Del.
    »Ja. Den Bericht müssen wir heute noch formulieren. Die Aktion ist alles andere als perfekt gelaufen.«
    »Okay, bis gleich im Büro«, sagte Del. »Aber zuerst muss ich kurz nach Hause. Cheryl kotzt wieder mal.«
    »Bis dann.«

SIEBENUNDZWANZIG
    F airy besaß den Mumm, den Willen und vielleicht sogar den Sinn für Humor, die nötig waren, um Davenport zu töten und ungeschoren davonzukommen. Alyssa allein war zu labil und spürte den Stress, als Fairy Davenports Privatnummer wählte und Weather fragte: »Ist Lucas Davenport zu Hause?«
    »Nein. Mit wem spreche ich?«
    »Mit einer alten Freundin von Frances Austin. Wissen Sie, wann Officer Davenport wieder da sein wird?«
    »Leider nein. Es hat eine Schießerei in St. Paul gegeben, damit ist er beschäftigt. Versuchen Sie es lieber in seinem Büro.«
    Im Büro, im SK A. Wo war das? Fairy stand in einer öffentlichen Telefonzelle ohne Telefonbücher. Wie sollte sie die Adresse herausbekommen?
     
    Fünf Minuten später rief Alyssa in ihrem Büro im Highland-Park-Wellness-Center die SK A-Website auf, die einen Lageplan sowie ein Foto enthielt. Mit Hilfe von Google Earth druckte sie kurz darauf ein Satellitenbild des SK A-Gebäudes und der dazugehörigen Parkplätze aus.
    Wie praktisch, dachte sie: Die Zentrale des SK A befand sich nicht in der Stadtmitte, sondern neben einem beliebten Naherholungsgebiet mit See. Sie lenkte ihren Wagen auf den Parkplatz, wo sie Lucas’ Porsche rasch entdeckte. Wie viele Cops besaßen schon einen Porsche?
    Sie stellte ihr eigenes Auto vor einer Art Klinik ab und überließ Fairy das Ruder.

    »Ein Kinderspiel«, sagte Fairy und blickte Loren über den Rückspiegel an. »Wenn er allein rauskommt, knöpfe ich ihn mir hier vor. Wenn nicht, folge ich ihm nach Hause, und wir bringen ihn an seiner Garage um.«
    »Aber du bist als Alyssa unterwegs«, gab Loren zu bedenken. »Wenn Weather dich sieht … Mir wäre wohler, wenn Zeit wäre, eine dunkle Perücke zu besorgen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Und wenn
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