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Im Sog Des Boesen

Titel: Im Sog Des Boesen
Autoren: John Sandford
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mir recht.«
    »Okay, ich arrangiere das«, versprach Lucas.
     
    Um zehn Uhr legte Jackson ein halbes Dutzend Hochglanzabzüge auf Lucas’ Tisch. Lucas nahm sie in die Hand, um sie genauer zu betrachten. Er kannte die Fotos mit der blonden Alyssa; die brünette Version bedeutete eine vollkommene Verwandlung.
    »Das Schwierigste waren die Augenbrauen. Könnte sein, dass die ein bisschen künstlich rüberkommen«, erklärte Jackson.
    »Die sind prima.«
    »Ich hab von den Festnahmen letzte Nacht gehört«, sagte Jackson. »Hat das Bild von Davis dabei geholfen?«
    »Das war sozusagen das letzte Teilchen des Puzzles und hat alles andere erst ermöglicht.«

    Jackson wirkte erfreut. »Wusst’ ich’s doch, dass die neue Ausrüstung ihr Geld wert ist.«
    »Wenn sie hier auch noch zum Erfolg beiträgt«, sagte Lucas mit einem Blick auf die Fotos von Alyssa Austin, »werde ich Rose Marie davon überzeugen, dass der Van auf der Ausstattungsliste bleibt.«
    »Mann, das wär klasse«, jubelte Jackson.
     
    Xai Xiong, der Mann, der Fairy möglicherweise den Prelude verkauft hatte, arbeitete in einem Computerladen an der University Avenue, wo er alte PCs mit neuen Festplatten auffrisierte. Einen so gut wie neuen gebrauchten Dell, erklärte er Lucas, könne man für 150 Dollar erstehen.
    »Wie lange haben Sie sich mit der Frau über Ihren Wagen unterhalten?«, erkundigte sich Lucas.
    Xiong, etwa dreißig, war klein gewachsen, hatte einen Bürstenschnitt und einen hellen Leberfleck an der Wange. »Fünfzehn bis zwanzig Minuten. Sie hatte keine Ahnung von Autos.«
    »Wie sind Sie zusammengekommen?«, fragte Lucas.
    »Meine Telefonnummer war auf einem Zettel im Wagen; sie hat mich angerufen. Ich wollte neuntausend Dollar dafür, und sie hat ja gesagt. Ich hab ihr versprochen, dass die Kiste in Ordnung ist und die Reifen ein anständiges Profil haben. Die Sitze waren ein bisschen klein, aber das hat sie nicht gestört. Also haben wir uns getroffen, sind ein paar Kilometer mit dem Prelude gefahren, und sie wollte ihn.«
    »Sie hat bar bezahlt?«
    »Ja. Neuntausend Dollar in Hundertern, in einem Umschlag von Wells Fargo. Ich hab die nötigen Papiere unterschrieben, die sie weiterleiten wollte. Danach hab ich nichts mehr von ihr gehört. Von der Polizei weiß ich, dass sie die bürokratischen Schritte nicht erledigt hat.«
    »Waren die neuntausend Dollar denn ein fairer Preis?«

    Xiong lächelte. »Die hab ich jedenfalls verlangt.«
    »Sie hätte also handeln können?«
    »Ja«, gab er zu. »Aber sie hat’s nicht getan.«
    Sie war tatsächlich reich, dachte Lucas. Der Gegenwert eines Wagens riss, wie Frank Willett gesagt hatte, kein Loch in ihr Budget. Lucas konnte nur hoffen, für das relevante Datum eine Abhebung von neuntausend Dollar in Alyssa Austins Kontoauszügen zu finden. Er holte Jacksons Fotos aus der Tasche, reichte sie Xiong und fragte: »Hatte sie Ähnlichkeit mit dieser Frau?«
    Xiong warf einen Blick darauf, gab sie Lucas zurück und sagte: »Das ist sie.«
    »Sicher?«
    »Ja, absolut.«
     
    Nun wusste er, dass Alyssa Austin die Fairy war, aber er hatte noch keine Verbindung zwischen dem Wagen und den Verbrechen - in dem ausgebrannten Fahrzeug wären mit ziemlicher Sicherheit keine Spuren.
    Wozu hatte sie das Auto überhaupt gebraucht? Um zu den Tatorten zu gelangen und sie wieder zu verlassen, damit eventuelle Zeugen nicht aussagen konnten, sie hätten einen Mercedes oder einen Jaguar gesehen? Vermutlich.
    Vor Gericht würde man Xiongs Aussage überprüfen. Lucas musste einen eindeutigen Bezug zwischen Alyssa/Fairy, dem Wagen und der Gothic-Szene herstellen, bevor er sie festnehmen konnte.
    Lucas warf einen Blick in sein Notizbuch, um sich die Namen derjenigen zu vergegenwärtigen, die ihr persönlich begegnet waren. Wenn sich einer oder zwei von ihnen zu einer eindeutigen Identifizierung motivieren ließen, es ihm gelänge, festzustellen, wo sie den Wagen versteckt hatte, und er zweifelsfrei eine Verbindung finden könnte, wäre das eine ausreichende Absicherung von Xiongs Aussage …

    Wo war der Prelude überhaupt ausgebrannt? Er rief in South St. Paul an, wo man ihm mitteilte, dass Janice Loomis-Smith, die Beamtin, die den Fall bearbeitete, frei habe. Also fragte Lucas den Mann am Telefon nach der genauen Stelle des Brandes.
    »Ein bisschen südlich von der 494, an der Concord, auf der Ostseite der Straße.«
    »Befindet sich der Flughafen von South St. Paul nicht ganz in der Nähe?«
    »Gleich den Hügel
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