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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr
Autoren: Toni Anderson
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Tauchgängen lag, hing ein Schlüsselbrett. Mike streckte die Hand danach aus.
    »Leg ihn hinter die Sonnenblende.«
    Mike behielt den Schlüssel in der Hand, seine Brauen kletterten an seiner Stirn hinauf. »Wie kommt’s? Was ist los?«
    »Ich werde die Vordertür ab jetzt abschließen.«
    »Warum? Ist was gestohlen worden?« Im Gegensatz zu Finn war Mike nie aus dieser Gegend herausgekommen. Sie hatten ab und zu ein Bier zusammen getrunken, mehr aber auch nicht.
    Finn hatte nicht vor, sich dem Mann anzuvertrauen. »Wir haben eine Menge teurer Geräte hier. Ich will nicht, dass sie Beine bekommen.«
    Er schob Mike vor sich her aus dem Gebäude.
    Der Jüngere beäugte ihn prüfend. »Irgendwas ist hier doch faul. Was ist los?«
    Finn ging zum Boot und machte sich daran, Teile der Ausrüstung zur Basis hinaufzuschleppen.
    »Brauchst du Hilfe?«, bot Mike an.
    Finn starrte den anderen Mann mit ernster Miene an. Im Augenblick wollte er mit niemandem reden. »Ich schaff das schon.«
    Wie aufs Stichwort erklang ein Hupen. Mike drehte sich um und winkte seinem Vater zu, der auf der Hügelkuppe auf ihn wartete.
    »Sehen wir uns später im
O’Malley’s

    »Klar.« Finn drehte das Wasser auf und fing an, die Trockentauchanzüge mit dem Schlauch abzuspritzen. Er würde nicht einmal in die Nähe des
O’Malley’s
gehen und auch sonst nirgendwohin, wo er von Leuten aus dem Ort ausgefragt werden würde. Er musste herausfinden, wie Thoms altes Tauchmesser bis zum Heft in die Leiche dieses Tauchers geraten war. Und er musste dafür sorgen, dass niemand sonst davon erfuhr.
    »Irgendwelche Hinweise auf die Identität unseres Opfers?«
    Holly schüttelte den Kopf, als sie Corporal Steffie Billings ihre Unterwasserkamera reichte. Billings war in der Command Group, die für die Untersuchung dieses Mordfalls zusammengestellt worden war, für die Verwaltung der Beweisstücke zuständig. Seit sie und Holly vor einigen Jahren in Chilliwack zusammengearbeitet hatten, waren sie enge Freundinnen geworden, und Holly freute sich darauf, wieder mit der Blondine zusammenzuarbeiten. »Kannst du die bitte herunterladen? Sie haben einen Zeitstempel. Hast du das Auge bekommen?«
    »Habe ich.« Über den Rand ihrer Brillengläser hinweg warf Steffie ihr einen verschmitzten Blick zu. »Vielen Dank auch.«
    Holly grinste. »Tut mir leid. Wir konnten es nicht einfach im Wasser treiben lassen, wo es von kleinen Fischen angenagt wurde …«
    »So genau wollte ich es gar nicht wissen.« Steffie hob abwehrend die Hand. »Bei der Obduktion werde ich früh genug alle hässlichen Details zu Gesicht bekommen, jetzt will ich davon wirklich nichts hören.« Sie erschauderte. »Wasserleichen sind immer am schlimmsten. Na ja, bis auf Kinder.« Sie verstummte, und eine Zeit lang schwiegen sie beide. Für manche Aspekte ihrer Arbeit reichte der Begriff ›grauenhaft‹ bei Weitem nicht aus. Das lohnte sich einzig und allein dafür, die Bösen einzubuchten, damit sie niemandem mehr etwas antun konnten.
    »Ich habe das Auge an die Jungs von der kriminaltechnischen Identifizierung weitergegeben.« Sie deutete in eine Ecke des Raums, wo drei Männer vom IFIS , dem Integrated Forensic Identification Service, eine Reihe von Geräten und Reagenzgläsern auspackten. Einer von ihnen hatte sich das Probenglas direkt neben seinen Bildschirm gestellt. »Sie sind aus Port Alberni gekommen. Die Straße soll ziemlich bescheiden sein.«
    Holly presste die Lippen zusammen. Auf die Straße und den Standort hatte sie keinen Einfluss, aber es machte alles komplizierter. Die meisten Beamten waren aus Victoria über Comox eingeflogen, und sie selbst hatte es noch nicht einmal in die Zentrale geschafft, um ihren neuen Job offiziell anzutreten. Aber wenn sich eine Chance bot, sich zu beweisen, dann nutzte sie sie. Und dieser Fall war dafür genau das Richtige.
    »Wirst du mit du-weißt-schon-wem klarkommen?«, fragte Steffie.
    Steffie war eine der beiden Freundinnen, denen Holly ihre Affäre mit diesem Rabenaas anvertraut hatte. In diesem Augenblick wünschte sie sich allerdings, sie hätte den Mund gehalten. »Alles bestens.« Sie senkte die Stimme. »Vor allem, sobald er nach Hause fährt und uns unsere Arbeit machen lässt.«
    Wegen der großen Anzahl an Mitarbeitern war es schwierig, sich auf dem Schiff zu bewegen. Viele von ihnen würden wieder verschwinden, sobald Leiche und Beweismaterial geborgen waren.
    An Deck befand sich ein Pathologe vom BC Coroners Service, dem
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