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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr
Autoren: Toni Anderson
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Jimmy
hab-gar-nicht-erwähnt-dass-ich-verheiratet-bin
Furlong gesprochen hatte. »Ich behalte Sie nur im Auge, Mr Carver.« Als sie sich aus dem nassen Neopren schälte, fiel ihr auf, dass sie stank. Tropfnass und zitternd saß sie da und dachte, dass Frauen an manchen Tagen einfach ziemlich schlechte Karten hatten.
    »Unter Deck ist eine Dusche. Die können Sie benutzen, bevor Sie Bericht erstatten.«
    Aufmerksame Männer waren die gefährlichsten. Jimmy Furlong war ein verdammt aufmerksamer Kerl gewesen, die ganze Zeit, bis ins Schlafzimmer. Und er musste glatt einen Herzanfall erlitten haben, als er erfahren hatte, wer Hollys Vater war.
    Sie strich sich die nassen Haare aus der Stirn. »Sie müssen ebenfalls aufs Schiff kommen. Ich muss Ihre Aussage aufnehmen.«
    Er grunzte. »Ich muss wieder an die Arbeit, Sergeant Rudd. Kommen Sie zum Forschungszentrum, wenn Sie hier fertig sind. Dann können Sie mich und meinen Tauchpartner von letzter Nacht gemeinsam befragen.« Er sah sich nach den beiden Booten um, die die Lage beobachteten. »Außerdem sage ich dem Koch, dass er eine große Portion Eintopf aufsetzen soll, falls Ihre Leute Hunger kriegen. Was sie nicht essen, bekommen morgen die Tauchschüler.«
    Überrascht zuckten ihre Brauen nach oben. Es kam nur selten vor, dass sich ihr jemand widersetzte, aber dieser Plan erschien ihr sinnvoll. Sie nahm ihre Tasche und ging die Treppe hinunter.
    »Typen wie der gehen immer fremd. Das wissen Sie, oder?«
    Sie blieb regungslos stehen.
    »Seine Frau kann Ihnen leidtun.« Er hatte Furlongs Ring gesehen. Den Ring, den er damals nicht getragen hatte, als sie sich während eines einwöchigen Schulungsseminars an der FBI -Akademie nähergekommen waren.
    Fest schlossen sich ihre Finger um das Treppengeländer. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Hoffentlich haben Sie Ihm die Eier abgerissen, als Sie dahintergekommen sind.«
    Wie erstarrt stand sie auf dieser Treppenstufe, so als läge ein dreißig Meter tiefer Abgrund vor ihr. Sie sah sich über die Schulter um, hielt den Mund aber fest geschlossen. Auf seinen Lippen zeigte sich eine Spur Mitgefühl, aber sie wollte kein Mitleid. Dann lieber einen Schlag ins Gesicht. Sie nickte und ging unter die Dusche.
    Sie hatte sich für dumm verkaufen lassen, und es war ihr verdammt noch mal eine Lehre gewesen. In Wahrheit war sie Staff Sergeant Jimmy Furlong sogar dankbar. Er hatte sie eine der wichtigsten Lektionen ihres Lebens gelehrt: Vertraue niemandem, nicht einmal deinen Kollegen bei der Polizei.
    Finn machte das Boot fest. Sein Kiefer schmerzte, weil er ihn von dem Augenblick an, als er das Messer in der Brust des Toten gesehen hatte, fest zusammengepresst hatte. Er musste Tauchflaschen neu befüllen, Ventile überprüfen und die Ausrüstung abspritzen, damit das Salzwasser keinen Schaden anrichtete. Er musste die Ausrüstung von letzter Nacht zusammenpacken, damit die Bullen sie auf Gott weiß was untersuchen konnten. Er musste sich ins System einloggen und vergewissern, dass in den letzten Stunden nichts Wichtiges passiert war, und er musste dafür sorgen, dass für die auf den nächsten Tag verschobenen Tauchgänge alles vorbereitet war. Wie er Holly gesagt hatte: Er musste arbeiten.
    Am Ende des Piers saß ein schwarzer Kormoran und hielt Gericht. Möwen waren merkwürdigerweise nicht in Sicht.
    Der Geruch von Salzwasser wehte durch die Luft, ein konstanter Faktor in dieser feuchten, gemäßigten Klimazone. Seine Füße dröhnten über die Holzbohlen, während er mit den Augen die Umgebung absuchte. Es war ruhig. Niemand war in der Nähe. Derzeit liefen zwei Kurse, aber beide hatten für heute Vorlesungen und Laborarbeit anstelle der geplanten Feldstudien angesetzt. Da niemand zu sehen war, betrat er die Tauchbasis und ging direkt zu Thoms Schließfach. Eilig ging er dessen Sachen durch, bis seine Hand bei dem nagelneuen Tauchmesser verharrte, das auf der obersten Ablage des Schließfachs lag.
Scheiße!
    »Finn, bist du hier drin?«
    Langsam drehte er sich um.
    Mike Toben, dessen Familie die Eisenwarenhandlung gehörte, trat mit scharfem Blick durch die offene Tür. »Ich hab den RCMP -Streifenwagen rausgesetzt. Kann ich dir den Schlüssel geben?« Für den Fall, dass der West Coast Marine Service Nachforschungen an Land anstellen musste, hatte die Polizei ein Dienstfahrzeug hier im Ort deponiert und dafür einen Stellplatz im Warenlager der Tobens angemietet.
    Über dem Schreibtisch, auf dem eine Tafel mit geplanten
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