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Im siebten Himmel mit dem Milliardär

Im siebten Himmel mit dem Milliardär

Titel: Im siebten Himmel mit dem Milliardär
Autoren: Catherine Mann
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hatte sie leider erkennen müssen, dass sie weder über Geld noch nennenswerte Fähigkeiten verfügte, wenn man einmal davon absah, dass sie ein Putzteufel war, der gern alles unter Kontrolle hatte. Außerdem wusste sie aus eigener Erfahrung, auf was reiche Menschen Wert legten. Doch eine solche Antwort würde bestimmt nicht besonders professionell klingen.
    „Weil ich die Bedürfnisse meiner Klienten kenne. Ich weiß, worauf man in meiner Branche achten muss. Ich mache mir zum Beispiel Aufzeichnungen über Allergien, bevorzugte Düfte, Vorlieben bei der Getränkebar – all das kann den entscheidenden Ausschlag dafür geben, ob ein Flug gelingt oder zum Desaster wird.“
    „Sie verstehen diese Lebensweise, weil Ihre Familie einmal reich gewesen ist.“
    Gewesen ist – Vergangenheit. „Ich möchte mir lieber meine eigenen Lorbeeren verdienen, anstatt mich auf das Familienvermögen zu verlassen.“ Zumindest hätte sie sich auch so entschieden, wenn etwas davon übrig geblieben wäre.
    „Und wie sind Sie ausgerechnet auf Flugzeuge gekommen?“, fragte er.
    Fasziniert betrachtete sie den reizvollen Kontrast zwischen der gebräunten Haut seines Unterarms und dem hochgeschlagenen weißen Hemdsärmel. Nur mühsam widerstand sie der Versuchung, ihn zu berühren, um herauszufinden, ob dieser wundervolle Bronzeton noch etwas von der Wärme des Sonnenscheins an sich hatte.
    Es war schon lange her, dass sie so empfunden hatte, denn seit ihrer Scheidung hatte sie den Eindruck, zu keinen Gefühlen mehr fähig zu sein. Zwar hatte sie ein paar Dates gehabt, aber die Chemie hatte nie gestimmt. Außerdem nahm ihr Unternehmen sie völlig in Anspruch.
    „Ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinauswollen“, erwiderte sie. Kunststück, wenn man bedachte, dass sie damit beschäftigt war, wie gebannt auf seinen Arm zu starren.
    „Sie sind was? Historikerin?“
    „Kunsthistorikerin, um genau zu sein. Wie ich sehe, haben Sie doch meinen Lebenslauf gelesen. Sie wissen mehr über mich, als Sie zugegeben haben.“
    „Natürlich tue ich das. Ansonsten hätte ich Sie niemals gebeten, auf meine Kinder aufzupassen. Sie bedeuten mir weit mehr als irgendeins meiner Flugzeuge“, entgegnete er entschlossen, und es bestand kein Zweifel daran, dass er bei der Betreuung seiner Kinder keine Fehler dulden würde. Als er zum Himmel sah, wurde sein Gesichtsausdruck wieder weicher. „Warum leiten Sie denn keine Galerie, um sich die Zeit zu vertreiben?“
    Weil sie kaum eine Galerie finden würde, die genug bezahlte, damit sie ihren Lebensunterhalt davon bestreiten konnte. Weil sie beweisen wollte, dass sie keinen Mann brauchte, um zu überleben. Es war eine verschreckende Erfahrung gewesen, Haus und Auto verkaufen und feststellen zu müssen, dass der Erlös kaum ausreichte, um die gegenwärtigen Kredite zu begleichen.
    „Ich erwarte von niemandem, dass er mir finanziell unter die Arme greift. Und um ehrlich zu sein, gibt es auch nicht gerade viele offene Stellen im Kunstgewerbe. Bethany hingegen hat Erfahrungen in dieser Branche, und ich bringe die entsprechenden Kontakte mit. Wir sind ein gutes Team. Außerdem mag ich die Arbeit, auch wenn es ziemlich stressig ist. Wir haben genügend Angestellte für die Reinigungsarbeiten, und ich springe nur ein, wenn jemand krank ist oder wir einen besonderen Auftrag haben. Mir gefällt die Auszeit vom Büro.“
    „Okay, Sie sind also eine Kunsthistorikerin, die jetzt Freude daran hat, anderen Menschen das richtige Mineralwasser in die Bar zu stellen und ihre Armlehnen abzustauben“, erwiderte er ironisch.
    „Machen Sie sich etwa über mich lustig, oder warum stellen Sie mir all diese Fragen?“, erwiderte sie verärgert.
    „Keineswegs“, entgegnete er ruhig. „Aber werden Sie auch noch begeistert sein, wenn Sie erkennen, dass Ihre Klienten Ihre Bemühungen nicht zu schätzen wissen und für selbstverständlich erachten? Was ist dann mit mir und meinen Flugzeugen? Dann muss ich mich wieder durch einen Berg von Angeboten kämpfen.“
    Es tat weh, dass er sie offensichtlich als verwöhntes Mädchen betrachtete – es war auch nicht besonders fair von ihm. „Hören Sie denn auf zu fliegen, wenn die Passagiere sich nicht über den angenehmen und pünktlichen Flug freuen, sondern sich über Verspätungen und Luftlöcher zu beschweren beginnen?“
    „Ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen. Mir macht Fliegen Spaß. Und Ihnen macht es Spaß zu putzen?“
    „Ich liebe es, Ordnung zu halten“,
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