Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Autoren: BARBARA DUNLOP
Vom Netzwerk:
Beleuchter, Maskenbildner, Schauspieler, die obendrein noch wochenlang bleiben würden?
    Er schob die Zwiebelstücke auf das Messer und ließ sie in das heiße Olivenöl gleiten. Es zischte und brutzelte.
    „Nein“, sagte er bestimmt. Das kam überhaupt nicht infrage!
    Mit einem gewissen Widerstand hatte Charlotte gerechnet. Ihr war bewusst, dass die Dreharbeiten Unannehmlichkeiten und Unruhe mit sich bringen würden. Daher hatte sie für seine Reaktion Verständnis.
    „Es ist die Liebesgeschichte meiner Großeltern und deshalb ein Projekt, das der ganzen Familie sehr am Herzen liegt“, fuhr sie fort. „Sie haben sich im Krieg kennengelernt. Im besetzten Frankreich.“
    Alec schwieg.
    „Hudson Pictures steckt jede Menge Geld und Engagement hinein. Es soll ein Spitzenfilm werden.“
    Er nahm einen Pfannenheber und rührte in den brutzelnden Zwiebeln herum.
    „Meine Großmutter war Nachtclubsängerin. Sie hat meinen Großvater heimlich geheiratet … gewissermaßen direkt unter den Augen der Nazis.“
    Alec blickte auf. „Und in welcher Hinsicht sollte das für mich von Bedeutung sein?“
    „Cece Cassidy ist an dem Projekt beteiligt. Wir gehen davon aus, dass sie eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch bekommt.“
    „Was interessieren mich Ihre Angestellten? Als ob das das Problem wäre.“
    „Geht es vielleicht um Geld?“, forschte sie nach. „Selbstverständlich würde die Firma Sie für alle Unannehmlichkeiten gut entschädigen. Und natürlich würde die Crew alles so hinterlassen, wie sie es vorgefunden hat. Sie würden nicht …“
    „Es geht ganz bestimmt nicht um Geld. Es geht darum, dass mein Zuhause keine Filmkulisse ist.“
    „Wir würden ja nicht einmal die gesamten Räumlichkeiten brauchen“, fuhr Charlotte fort. „Sie könnten sogar hier wohnen bleiben. Mein Bruder Jack hat mir eine Rohfassung des Drehbuchs geschickt. Die Leute brauchen nur die Küche, das Wohnzimmer, die Bibliothek und ein paar der Schlafzimmer. Ach so, und natürlich die Außenanlagen. Die auf jeden Fall. Und vielleicht für eine Szene noch Ihre Terrasse.“
    „Ach, und das ist schon alles?“ Seine Stimme war voller Sarkasmus und raubte ihr jegliche Zuversicht.
    „Ja, das dürfte alles sein“, erwiderte sie so ruhig wie möglich.
    „Und in mein privates Arbeitszimmer müssen sie nicht? Oder in mein Badezimmer?“ Seine Stimme überschlug sich fast. „Eine Großaufnahme meiner Toilette würde sich in dem Film bestimmt auch nicht schlecht machen.“
    „Wir könnten ja einige Bereiche absperren“, schlug sie vor. „Und während gefilmt wird, könnten Sie sich in eines Ihrer Nebengebäude zurückziehen.“
    Wütend fuchtelte er mit dem Pfannenwender herum. „Und mein Schloss soll ich unbeaufsichtigt dieser Horde von Hollywood-Rabauken überlassen?“
    „Sie tun ja gerade so, als wäre das eine Rockerbande“, warf Charlotte ein. Sicher, einige Filmstars hatten einen schlechten Ruf, was ihr Verhalten anging, aber bei Hudson Pictures lief immer alles sehr professionell ab. Und Raine war eine gute Freundin. Charlotte würde ihr Schloss ganz bestimmt nicht einer Bande von Wüstlingen überlassen.
    „Rockerbande habe ich nicht gesagt, und darum geht es auch nicht.“
    „Worum denn dann?“
    „Können Sie sich vorstellen, welche Mühen ich darauf verwenden muss, mir ein Quäntchen Privatleben zu erhalten?“
    „Vielleicht wäre es leichter, wenn Sie sich nicht …“ Erschrocken hielt sie inne.
    „Wenn ich mich nicht was?“, fragte er und neigte drohend den Kopf.
    „Ach, nichts.“ Sie schüttelte den Kopf. Die Lage war so schon verfahren genug. Auch ohne dass sie ihn beleidigte.
    „Nichts da, ich will das jetzt wissen.“
    „Wir könnten in den Vertrag hineinschreiben, dass gewisse Bereiche des Schlosses von der Crew nicht betreten werden dürfen“, sagte sie schnell und versuchte ihn damit abzulenken. „Sie bräuchten sich keine Sorgen zu machen, dass …“
    „Worüber ich mir Sorgen mache, entscheide immer noch ich. Also, was wollten Sie sagen?“
    Verlegen wandte sie den Blick ab. „Hab ich vergessen.“
    Er stand nur da und wartete.
    Obwohl sie sich das Gehirn zermarterte, fiel ihr einfach keine gute Lüge ein.
    Ach, was soll’s, dachte sie. Die Schlacht ist sowieso so gut wie verloren. Und wenn er es unbedingt wissen will …
    „Ich wollte sagen: Vielleicht wäre es leichter, wenn Sie sich nicht ständig selbst zu einem derart lohnenden Ziel für die Paparazzi machen würden.“
    Ganz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher