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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Autoren: BARBARA DUNLOP
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erinnerte sie sich erst in dieser Sekunde wieder. „Sie haben versucht, mir die Schlüsselkarte Ihres Hotelzimmers zuzustecken“, erwiderte sie vorwurfsvoll.
    „Und Sie haben sie genommen.“
    „Ich wusste nicht, was es war.“ Sie war damals erst zweiundzwanzig gewesen, eine blutige Anfängerin auf dem Feld der Diplomatie, und dann war er gekommen und hatte sie auf diese plumpe Art verführen wollen.
    Kritisch sah er sie an, so als ob er ihr nicht glaubte. Mutig hielt sie seinem Blick stand.
    „Sie sahen wunderschön aus an diesem Abend.“
    Während er sie von oben bis unten musterte, wurden seine Gesichtszüge weicher, sanfter.
    „Ich war damals ja noch fast ein Kind“, erwiderte sie empört.
    Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Sie hätten die Schlüsselkarte ja nicht zu nehmen brauchen.“
    „Ich … ich war verwirrt.“ Tatsächlich hatte es einen Moment gedauert, bis ihr klar geworden war, dass die Karte, die er ihr zugesteckt hatte, keine Visitenkarte, sondern der elektronische Schlüssel zu seinem Hotelzimmer gewesen war.
    „Ich glaube, Sie waren durch mein Angebot ganz schön in Versuchung geführt.“
    Wahrscheinlich wäre es besser gewesen zu schweigen, aber sie konnte nicht an sich halten. „Was bilden Sie sich eigentlich ein? Ich kannte Sie zu diesem Zeitpunkt gerade mal zwei Minuten.“ Andere Frauen hätten sich vielleicht von einem gut aussehenden, weltgewandten Aristokraten mit jeder Menge Geld verführen lassen, aber Charlotte hatte an einem kurzen Techtelmechtel kein Interesse gehabt.
    „Sie kannten mich vielleicht zwei Minuten. Aber ich hatte Sie schon viel länger beobachtet.“
    Seine Worte verwirrten sie. Er hatte sie beobachtet? Beobachtet, weil er sie begehrenswert fand – oder beobachtet wie ein Raubtier, das auf Beutezug ist?
    Er trat einen Schritt näher. „Sie waren überaus attraktiv. Sie schienen eine interessante und intelligente Person zu sein, und weil Sie im Gespräch andere Männer zum Lachen brachten, wusste ich auch, dass Sie Sinn für Humor haben.“
    „Ach so, es sollte lustig sein, dass Sie mir Ihre Schlüsselkarte gegeben haben?“
    Verführerisch sah er sie an. „Nein, überhaupt nicht. Der Ball war beinah zu Ende, und ich wollte Sie gern näher kennenlernen.“
    Charlotte konnte es kaum fassen. Was dachte dieser Mann sich eigentlich? Nicht nur, dass sie damals noch jung und naiv gewesen war – sie hatten diesen Ball in offizieller Funktion besucht. Es wäre nicht nur für ihren Großvater, sondern für die gesamte Botschaft eine Brüskierung gewesen, wenn sie die Party im Schlepptau eines Fremden verlassen hätte. Noch dazu mit einem Mann wie Alec Montcalm, dessen Ruf als Schürzenjäger fast schon legendär war. Er war einer der berühmtesten und begehrtesten Junggesellen Frankreichs, und die Tatsache, dass er sich ständig mit immer neuen Frauen traf, stellte ein gefundenes Fressen für die internationale Klatschpresse dar.
    „Sie hätten mich ja einfach zu einem Kaffee einladen können“, erwiderte sie spitz.
    „Sie müssen wissen, dass ich nicht sehr geduldig bin.“ Während er seine Worte wirken ließ, versuchte sie ihn nicht anzusehen – seine dunklen Augen, sein ebenmäßiges, aristokratisches Gesicht …
    Dann sprach er weiter. „Der direkte Weg ist oft auch der effektivste.“
    „Wollen Sie damit sagen, die Schlüsselkarten-Nummer klappt?“ Eigentlich wunderte sie das nicht. Es gab bestimmt jede Menge junger Dinger, die alles darum gegeben hätten, in Alec Montcalms Bett zu landen. Aber sie gehörte nicht dazu. Und das würde sie auch nie.
    Sein siegesgewisses Lächeln bestätigte ihre Vermutung. Die Hotelschlüssel-Nummer schien tatsächlich bestens zu funktionieren. Doch plötzlich schien er des Spiels überdrüssig zu sein und setzte eine geschäftsmäßige Miene auf. „Meine Schwester ist wie gesagt nicht da, Miss Hudson. Kann ich etwas für Sie tun?“
    Schlagartig fiel Charlotte wieder ein, warum sie eigentlich hier war. Im Stillen ärgerte sie sich darüber, dass sie sich überhaupt auf dieses Wortgeplänkel mit ihm eingelassen hatte. Beruhig dich, dachte sie, lass dich von ihm nicht so aus der Fassung bringen. Und konzentrier dich auf deinen Auftrag!
    „Wann kommt Raine denn zurück?“, fragte sie betont sachlich.
    „Dienstag früh. Sie musste dringend nach Malta, wo gerade ein Fotoshooting für den ‚Courrier de la Mode‘ stattfindet.“
    Charlotte wusste, dass der „Courrier de la Mode“ die Modezeitschrift des
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