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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Autoren: BARBARA DUNLOP
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leicht, weil das Licht der Gartenfackeln seine dunkelbraunen Augen verführerisch glänzen ließ. Fast gewann sie den Eindruck, als würde ihr Anliegen ihm doch etwas bedeuten.
    „Es ist für den Film einfach ideal“, erklärte sie, und das entsprach sogar der Wahrheit. „Die Familie meint …“
    „Sie haben mit dem Filmgeschäft der Familie doch gar nichts zu tun.“
    „Trotzdem bin ich eine Hudson.“ Wieder stieg das wohlbekannte Gefühl der Einsamkeit in ihr auf. Zwar hatten ihre Großeltern, die Cassettes, ihr eine wunderbare Kindheit und ein großartiges Leben ermöglicht. Trotzdem verspürte sie oft eine große Sehnsucht nach ihrem Bruder Jack, weil sie schon so früh voneinander getrennt worden waren.
    „Charlotte?“
    Schweigend sah sie Alec an.
    „Wie gesagt … es gibt hier viele Schlösser.“
    „Ja, aber er will … ich meine, sie wollen genau dieses.“
    „Er?“
    „Sie. Die Produzenten.“ Sie legte sich schließlich zum Wohle des Films so ins Zeug und nicht speziell für Jack.
    „Läuft da irgendwas zwischen Ihnen und einem der Produzenten?“
    „Nein“, antwortete sie eisig.
    Alec musterte sie eingehend. Der Wind frischte auf und ließ die Lavendelsträucher leise rascheln.
    „Was ist?“, fragte sie schließlich entnervt.
    Er erhob sein Weinglas. „Ich weiß nicht – irgendwie wollen Sie das Schloss ein bisschen zu sehr.“
    Sie holte tief Luft. „Und ich weiß nicht, warum Sie so eine Staatsaffäre daraus machen. Was wollen Sie haben? Was können wir tun? Wie können wir Sie überzeugen, dass Sie Ihre geheiligte Privatsphäre für sechs Wochen aufgeben?“
    Während er am Wein nippte, sah er sie prüfend an. Dann stellte er das Glas ab und fuhr mit dem Daumen den Stiel entlang.
    „Es gibt da schon etwas, das ich will.“ Sein Blick sprach Bände; sie wusste genau, was er meinte.
    „Glauben Sie bloß nicht, dass ich mit Ihnen schlafe, um das Schloss als Filmkulisse zu bekommen.“
    Alec warf den Kopf in den Nacken und lachte laut.
    Charlotte verspannte sich. Hatte sie die Zeichen doch falsch interpretiert, hatte er das gar nicht gemeint? Dann hatte sie sich soeben total lächerlich gemacht.
    Aber … nein. Sie konnte nicht so danebengelegen haben. Dies war schließlich der Mann, der ihr die Karte zu seinem Hotelzimmer gegeben hatte.
    „Ich verlange nicht, dass Sie mit mir schlafen, Charlotte.“
    Hastig nahm sie einen großen Schluck Wein und hoffte, dass sie nicht rot wurde. „Äh, gut. Das ist gut.“
    Lächelnd fügte er hinzu: „Obwohl ich natürlich nicht Nein sagen würde, wenn Sie …“
    „Ach, halten Sie die Klappe.“
    Sofort verstummte er.
    Es herrschte Stille. Keiner sprach ein Wort.
    Sie wartete, bis sie es nicht mehr länger aushalten konnte.
    „Gut, also raus damit. Was können wir Ihnen …“
    „Charlotte!“, ertönte plötzlich Raines Stimme. Sie kam durch die offene Verandatür gestürmt und legte ihre Handtasche und ihren Aktenkoffer auf einer Liege ab. „Warum hast du mir nicht vorher gesagt, dass du kommst?“
    Sie trug ein schwarzes maßgeschneidertes Kostüm, ihre hochhackigen Schuhe klapperten auf dem Steinfußboden. Ihr dunkles Haar war zu einem modischen Bob geschnitten.
    „Ich habe die Reise ganz kurzfristig angetreten“, sagte Charlotte und stand auf. Auch Alec erhob sich. „Aber ich dachte, du kommst erst am Dienstag zurück.“ Innerlich verfluchte sie sich, dass sie das Thema bei Alec so frühzeitig angeschnitten hatte. Hätte sie doch nur ein paar Stunden gewartet!
    „Ich habe mit Henri telefoniert. Er hat mir erzählt, dass du hier bist.“
    Stürmisch und überglücklich umarmten sich die Freundinnen.
    Als sie endlich voneinander abließen, murmelte Alec: „ Bonsoir, ma sœur .“
    Raine blickte zu ihm hinüber und tat überrascht. „Ach, Alec? Dich hatte ich glatt übersehen.“
    Kopfschüttelnd nahm er sie in die Arme, und sie küsste ihn auf beide Wangen.
    Berührt und ein wenig traurig wandte Charlotte den Blick ab. Wie sehr sie sich doch wünschte, ein ebenso gutes und herzliches Verhältnis zu ihrem Bruder Jack zu haben!
    „So“, sagte Raine, als sie sich auf den dritten Stuhl setzte. „Was gibt’s denn Schönes zu essen?“ Sie schnupperte an der Pissaladière. Dann nahm sie die Weinflasche und studierte das Etikett. „ Très bien .“
    „Ich bin eben ein guter Gastgeber … im Gegensatz zu dir“, kommentierte Alec.
    „Ich wusste ja nicht, dass sie kommt.“ Sie schwenkte die Weinflasche. „Die ist ja fast
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