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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Autoren: BARBARA DUNLOP
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oberhalb des Montcalm-Anwesens. Der Schweiß stand Alec auf der Stirn. Die aufgehende Sonne tauchte den nahen Fluss und die Felder in ein anheimelndes rotes Licht.
    „Na und?“, fragte Kiefer skeptisch. „Es ist ein Hollywood-Film. Die Presse wird sich darauf stürzen. Und du kannst dir ausrechnen, wie die Japaner reagieren werden …“
    „Ich habe alles unter Kontrolle“, versicherte Alec, obwohl das natürlich nicht stimmte. Er fühlte sich zu Charlotte hingezogen und hatte deswegen seinen Verstand ausgeschaltet. Einen Film in seiner Wohnstube drehen? Kiefer, der Vizepräsident seiner Firma, war zu Recht verärgert. Erst vor einer Woche hatten sie einen Termin bei einem sündteuren Imageberater gehabt, und Alec hatte versprochen, sein Privatleben mehr unter Verschluss zu halten.
    „Kana Hanako will einen seriösen Geschäftspartner, keinen Playboy.“
    „Die Sache ist ganz einfach ein Geschäft“, beharrte Alec und nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche. „Sie mieten das Schloss.“
    „Wer spielt die Hauptrolle?“
    „Ridley Sinclair.“
    „Ach, komm schon“, erwiderte Kiefer verärgert. „Du weißt genau, was ich meine. Die weibliche Hauptrolle.“
    „Isabella Hudson. Ich habe sie noch nicht mal kennengelernt.“
    „Was? Die Isabella Hudson?“
    Als ob es zwei davon gäbe. „Ja. Sie gehört zur Familie.“
    „Isabella Hudson bei dir auf Schloss Montcalm! Um Himmels willen, Alec, da könntest du genauso gut ein Kapitalverbrechen begehen. Selbst die japanischen Zeitungen werden sich darauf stürzen.“
    „Ich werde Isabella Hudson nicht einmal nahe kommen. Es wird keine Fotos geben, nichts, was zu berichten der Mühe wert wäre.“
    Aber Kiefer hörte nicht einmal richtig zu. Im Stillen malte er sich schon die schlimmsten Schreckensszenarien aus. „Du musst solange aus dem Schloss ausziehen.“
    „Kommt nicht infrage.“
    „Zieh solange nach Rom. Nein, noch besser, flieg nach Tokio, und arbeite mit Akiko weiter an dem Prototypen.“
    „Die brauchen mich nicht in der Fahrrad-Entwicklungswerkstatt.“ Nach dem Modell zu urteilen, das er gerade benutzte, hatten sie große Fortschritte bei der Rahmenlegierung gemacht.
    „Wichtig ist, dass du hier aus der Gegend verschwindest.“
    Als sie die Anhöhe überwunden hatten, schaltete Alec einen Gang höher und trat mit all seiner Verärgerung in die Pedale. Sein Zuhause einer Meute Filmleute überlassen und trotzdem die Chance auf Charlotte versäumen? Das kam überhaupt nicht infrage!
    „Ich bleibe im Schloss“, sagte er bestimmt.
    „Dann müssen wir wenigstens eine Schadensminderungsstrategie entwickeln“, stieß Kiefer keuchend hervor. Er war ein Stück zurückgefallen.
    „Du kannst das hier entwickeln“, schimpfte Alec und machte eine obszöne Geste.
    „Sei froh, dass das niemand von der Presse gesehen hat.“ Kiefer holte wieder auf. „Könntest du vielleicht ganz schnell heiraten?“
    Alec verdrehte die Augen. Was für ein weltfremder Vorschlag! Davon abgesehen hatte er noch keine Frau getroffen, die es nicht auf sein Geld oder seinen sozialen Status abgesehen hatte – meistens auf beides.
    „Oder könntest du dir wenigstens eine feste Freundin zulegen? Nicht für immer – nur solange Isabella da ist. Irgendein Fräulein Niemand, ein Durchschnittsmädel, das dir keinen Ärger macht.“
    Alec wollte kein „Durchschnittsmädel“. Und an Isabella Hudson hatte er auch kein Interesse. Er wollte Charlotte.
    Plötzlich ging ihm auf, dass er seine große Chance verpasst hatte. „Verflixt“, rief er aus.
    „Was ist denn?“
    Er hätte das wunderbar als Bedingung in den Vertrag mit einfließen lassen können. Warum hatte er nicht vorher daran gedacht? Charlotte hätte für ein paar Wochen seine Freundin spielen können.
    „Also, was ist?“, fragte Kiefer nach.
    Es war zu spät. Charlotte war kein Mensch, der eine nachträgliche Vertragsänderung akzeptieren würde.
    „Um ein Haar hätte ich eine junge Frau an der Hand gehabt, die wir dafür hätten einsetzen können“, gab Alec zu.
    „Wen?“
    Alec schüttelte den Kopf. „Die Chance ist vertan.“
    „Wer ist es denn?“
    „Niemand.“
    „Das ist doch perfekt“, jubelte Kiefer.
    „Ich hätte ein Druckmittel gehabt, aber ich hab’s vergeigt.“ Alec verlangsamte sein Tempo und bog auf einen kleinen Pfad ein, der zum See führte.
    „Was war das für ein Druckmittel?“, fragte Kiefer neugierig.
    „Lass gut sein. Versuch es gar nicht erst.“ Alec brachte sein Rad zum
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