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IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS

Titel: IM SCHLOSS DES FRANZÖSISCHEN MILLIONÄRS
Autoren: BARBARA DUNLOP
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Montcalm-Unternehmens war, und Raine war die Chefredakteurin. Dienstag früh – das war zu spät. Jack musste spätestens am Wochenende wissen, ob er den für die Drehorte zuständigen Mitarbeiter zum Schloss Montcalm schicken konnte. Die Dreharbeiten sollten im Spätsommer beginnen, und sie hinkten dem Zeitplan schon jetzt hinterher.
    Ich könnte natürlich nach Malta fliegen und dort mit Raine sprechen, ging es ihr durch den Kopf. Aber wenn sich die Chefredakteurin persönlich um so ein Fotoshooting kümmert, muss da etwas schiefgelaufen sein. Und wenn Raine im Stress ist, kann ich sie schlecht mit meinem Anliegen behelligen. Das wäre ihr gegenüber nicht fair.
    Also blieb ihr nur Alec. Eigentlich hatte sie ihm nicht einmal verraten wollen, worum es überhaupt ging, aber jetzt hatte sie keine andere Wahl.
    Sie holte tief Luft. „Ich würde gern etwas mit Ihnen besprechen.“
    Amüsiert lächelnd sah er sie an.
    Seine Selbstsicherheit erregte sie, auch wenn sie sich das nicht eingestehen wollte. Kein Wunder, wenn Frauen aus Mailand, Prag oder sonst woher seinen Zimmerschlüssel annahmen, wenn er ihn ihnen zusteckte. Der Mann war aufregend und sexy wie die Sünde.
    „Dann treten Sie doch bitte ein“, sagte er und machte eine einladende Handbewegung. Zögernd leistete sie seiner Einladung Folge.
    „Aber bitte erwarten Sie kein großes Abendessen“, merkte er an. „Heute gibt es nur Pissaladière, den berühmten Zwiebelkuchen aus Nizza. Aber ich werde uns dazu einen guten Wein aus dem Keller holen. Einen 1996er Montcalm Premium.“
    „Aber es ist nicht diese Art von Besprechung“, sagte sie warnend. Sollte er doch die edelsten Tropfen aus dem familieneigenen Weingut auftischen – ins Bett bekam er sie damit nicht.
    „Sie sind in Frankreich“, erwiderte er lächelnd und schloss die Tür. „Hier ist jede Besprechung so eine Art von Besprechung.“
    „Aber diese nicht. Es geht um ein Geschäft.“
    „Ich verstehe.“ Noch immer lächelte er sie auf diese unnachahmliche Art und Weise an.
    „Wirklich?“
    „ Absolument .“
    Sie glaubte ihm kein Wort, aber sie hatte keine andere Wahl, als seine Einladung zum Abendessen anzunehmen. Jack brauchte das Schloss für das Filmprojekt. Und sie musste ihm die Genehmigung besorgen, um ihre Position in der Familie zu verbessern. Diese Chance würde sie sich nicht entgehen lassen.
    Alec war überglücklich, dass er eine zweite Chance bekommen hatte.
    Drei lange Jahre waren vergangen, seit er die bezaubernde Frau auf dem Tanzparkett bewundert hatte. Und nun war sie in seiner Küche und sah sogar noch verführerischer aus als damals – reifer, erwachsener, wunderschön. Hätte er geahnt, dass Raines Freundin Charlotte und die Charlotte vom Ottobrate-Ball ein und dieselbe Person waren, wäre er schon viel früher aktiv geworden. Aber so war es auch gut. Warten erhöht ja bekanntlich die Vorfreude, dachte er.
    Genießerisch betrachtete er ihre blauen Augen, ihre vollen Lippen, ihre samtweiche Haut. Ja, es war gar nicht schlecht, dass er gewartet hatte. Das mit einem Diamanten geschmückte Kettchen, das sie um den Hals trug, zeugte von Stil und Geschmack. Ihre Figur war makellos.
    Schwungvoll entkorkte er die Weinflasche. Es war der edelste und teuerste Tropfen, den das Familienweingut zu bieten hatte. Nur zu ganz besonderen Anlässen wurde eine Flache davon geöffnet.
    Er griff nach den Weingläsern. Charlotte stand unschlüssig in der Küche herum. Mit einer eleganten Handbewegung wies er auf zwei Barhocker. „Setzen Sie sich doch.“
    Einen Sekundenbruchteil zögerte sie, dann nahm sie Platz. Ihre Handtasche legte sie auf dem Küchentresen ab. „Danke“, sagte sie, als er eines der Weingläser vor ihr abstellte.
    Alec kannte den Gesichtsausdruck, den sie jetzt zur Schau stellte, noch von damals. Reserviertheit, Höflichkeit, aber unter dieser kühlen Oberfläche – dessen war er sich sicher – brodelte ein Vulkan. Schon in Rom hatte er das austesten wollen, aber ihr Großvater, der stets wachsame Botschafter, hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Natürlich war er damals ein wenig enttäuscht gewesen, aber er hatte es mit einem Achselzucken abgetan. Schließlich betrachtete er Frauen wie Straßenbahnen: Wenn eine weg war, kam irgendwann garantiert die nächste. Manchmal klappte es, manchmal nicht. So einfach war das.
    Prüfend hob er das Weinglas, schwenkte es und probierte einen winzigen Schluck. Genießerisch ließ er den vollen, fruchtigen
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