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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume
Autoren: Stephanie Howard
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möchten Sie es mir jetzt mitteilen?"
    „Sind Sie deshalb hergekommen? Nur um mich zu fragen, warum ich hinter Ihnen hergelaufen bin?"
    Carrie wusste nicht, ob sie ihm glauben sollte. Sie war ziemlich sicher gewesen, dass er genau gehört hatte, wie sie von der Rechnung gesprochen hatte.
    Andererseits war es möglich, dass er es doch nicht gehört hatte und tatsächlich deswegen gekommen war - um zu erfahren, was sie gesagt hatte, und sie vielleicht wegen ihres unhöflichen Verhaltens zurechtzuweisen. Vielleicht hatte er überhaupt nicht vor, sie zu verführen.
    Dann kam ihr ein anderer Gedanke. Leone musste alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um ihren Namen in Erfahrung zu bringen und sie ausfindig zu machen. Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Sie haben wirklich ganze Arbeit geleistet."
    „Ich bin eben sehr gründlich." Er schaute auf die Schale mit den Pfirsichen, die neben ihn auf dem Tisch stand. „Darf ich einen Pfirsich essen?"
    Carrie nickte. „Bedienen Sie sich."
    Fasziniert beobachtete sie, wie er einen Pfirsich nahm. Er hatte wunderschöne gebräunte Hände mit langen Fingern, die sehr sinnlich wirkten. Als er die Frucht einen Moment in der Hand hielt, stellte sie sich unwillkürlich vor, wie es wäre, wenn er ihr mit diesen Händen über die nackte Haut strich.
    Was war bloß in sie gefahren? Entsetzt verdrängte sie diese Vorstellung und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch, denn Leone fuhr fort: „Ich hasse es, wenn Dinge nicht geklärt sind."
    Wieder atmete sie tief durch. „Dann sage ich Ihnen, warum ich hinter Ihnen hergelaufen bin." Nun war sie auch daran interessiert, die Dinge zu klären, und zwar dahingehend, ihn so schnell wie möglich hinaus zu komplimentieren. Seine Nähe brachte sie nämlich völlig durcheinander.
    Carrie straffte die Schultern. „Ich wollte nicht, dass Sie meine Rechnung bezahlen.
    Dazu bestand kein Anlass. Ich bin durchaus in der Lage, meine Rechnungen selbst zu bezahlen."
    Leone kniff die Augen zusammen. „Genau das glaubte ich auch verstanden zu haben. Aber Sie waren so aufgeregt, dass ich dachte, ich hätte mich geirrt."
    ,
    „Natürlich war ich aufgeregt. Sie hatten kein Recht dazu."
    „Es war eine Art Wiedergutmachung, weil Sie den Tisch verlassen mussten."
    „In meinen Augen haben Sie das Ganze damit nur noch schlimmer gemacht. Es war eine Beleidigung." Sie errötete, als sie sich daran erinnerte. Für sie war es tatsächlich eine Beleidigung gewesen. „Ich bin hinter Ihnen hergelaufen, um mich bei Ihnen zu beschweren und darauf zu bestehen, Ihnen das Geld zurückzugeben."
    Carrie beugte sich vor, weil sie aufstehen wollte. „Und genau das werde ich jetzt tun."
    In den letzten Tagen hatte ihr der Vorfall keine Ruhe gelassen, und sie hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, wie man seine Schulden bei einem Thronfolger begleichen sollte. Steckte "man das Geld einfach in einen Umschlag und schickte diesen zum Palast? Woher wusste man, dass der Betreffende es auch erhielt? Sie hatte vorgehabt, sich bei der Bank zu erkundigen, doch nun konnte sie das Problem so lösen.
    „Ich hole das Geld", erklärte sie daher.
    Leone bedeutete ihr mit einer Geste, sitzen zu bleiben. „Sie können es mir geben, bevor ich gehe." Er biss von dem Pfirsich ab. „Das heißt, wenn Sie darauf bestehen, was mir nicht recht wäre."
    „Ich fürchte, ich muss darauf bestehen."
    Noch immer war sie im Begriff aufzustehen. Es ging ihr nämlich gegen den Strich, seiner gebieterische Geste Folge zu leisten, zumal es für ihn offenbar selbstverständlich war, dass alle ihm gehorchten. Allerdings war ihr klargeworden, dass sie über seine ausgestreckten Beine steigen musste, wenn sie ins Haus gehen wollte. Es sei denn, er zog sie zurück, doch darauf konnte sie sich nicht verlassen.
    Also lehnte sie sich wieder in ihrem Stuhl zurück. „Na gut, ich gebe es Ihnen, bevor Sie gehen." Und das wird hoffentlich bald der Fall sein, dachte sie.
    Einen Moment schwiegen sie beide, und Leone betrachtete Carrie genauer. Je besser er diese Frau kennenlernte, desto faszinierender fand er sie. Sie war ganz anders als die Frauen, denen er normalerweise begegne te.
    „Sie sind also der unabhängige Typ", meinte er schließlich herausfordernd. „Bringt man Ihnen das in Colorado bei?"
    „Vermutlich. Ich wurde jedenfalls zur Unabhängigkeit erzogen."
    Carrie vermutete, dass er sich über sie lustig machte. Ihre Eltern hatten ihr von klein auf eingebläut, aufrichtig zu sein, und diese
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