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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)
Autoren: J. J. Bidell
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erschrocken stehen blieb. Vor ihm lag Pilars Kleidung. Selbst ihre Schuhe standen daneben.
    Karsten betrachtete den ordentlich zusammengelegten Stapel, runzelte die Stirn und sah ihn fragend an.
    Roman schüttelte den Kopf, um zu erklären, dass er es ebenso wenig verstand. Er ging um die Kleidungsstücke herum, um in die Richtung zu gehen, aus der vorher das Geräusch gekommen war.
    Wieder hörten sie Geraschel. Dieses Mal lauter. Sie schlichen weiter, bis vor ihnen die vom Vollmond hell erleuchtete Lichtung auftauchte. Im Schatten der Pinien blieben sie stehen. Ungläubig sah sich Roman nach Karsten um. Dieser stand reglos mit aufgerissenen Augen hinter ihm. Irgendetwas an dieser Situation kam Roman bekannt vor.
    Als Karsten sich aus seiner Starre löste, zog er Roman behutsam am Ärmel zurück. Roman starrte auf die eleganten Tiere, schlug sich mit der Hand auf den Mund, als plötzlich Erinnerungsfetzen über ihn hereinbrachen.
     
    *
     
    Nach ihrer Verwandlung verbrachten sie die erste Zeit mit Warten. Doch niemand erschien. Naomi versuchte, sich die Bilder aus ihren Träumen in Erinnerung zu rufen, doch das Bild blieb vor ihrem inneren Auge verschwommen. Es könnte diese Lichtung sein, doch sie könnte sich ebenso gut auch täuschen.
    Iker schlich am Rande der Lichtung auf und ab, in der Hoffnung irgendwann einen Gedanken aufzuschnappen. Entweder es hielt sich tatsächlich keiner in ihrer Nähe auf, oder seine Fähigkeiten versagten ihm den Dienst.
    Dorothea ruhte unter der Eiche und nagte an einer ihrer Krallen. Romina beobachtete Iker, der immer noch am Waldrand entlanglief, und Naomi wusste nicht, was sie tun sollte. Dieses Treffen hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Jetzt war sie endlich nicht mehr alleine und trotzdem trainierte niemand mit ihr. Mit hängendem Kopf tapste sie zu Dorothea und stupste sie aufmunternd an.
    Dorothea sah sie an. »Ich bin noch zu schwach, um große Rennen zu veranstalten. Diese Grippe hat mich ausgelaugt. Geh und frag Romina, ob sie einen Kampf mit dir simuliert.«
    »Wenn sie auch nicht will, könntest du dich dann wenigstens woanders hinlegen, damit ich auf die Eiche klettern kann?«, dachte Naomi.
    Dorothea antwortete nicht, nur ein leises Fauchen drang aus ihrer Kehle. Naomi nahm es als Zustimmung und rannte auf Romina zu.
    Romina funkelte sie an. »Warum kannst du nicht einfach Ruhe geben? Du lenkst Iker ab«
    »Weil ich seit Monaten darauf brenne, mit jemandem zu trainieren. Und jetzt sitze ich wieder nur tatenlos herum.«
    »Sei ruhig. Iker tut sein Bestes und du störst ihn mit deinem lauten Genörgel.« Romina wandte sich ab.
    Naomi schlenderte in die Mitte der Lichtung. Sie betrachtete die Eiche. Es wäre ein Leichtes diesen Baum zu erklimmen. Dorothea lag aber immer noch darunter, und so entschied sie sich, einige Sprünge aus dem Stand zu üben. Sie zog die Sprunggelenke zusammen, schnellte hoch und kam zwei Meter links von ihrem Ausgangspunkt auf. Kaum spürte sie den Boden unter den Pfoten, sprang sie erneut in die Luft. Noch bevor sie wieder auf dem Waldboden landete, vernahm sie Ikers Warnung.
    Die Augen fest auf Iker gerichtet, beobachtete sie, wie er sich rückwärts in die Lichtung zurückschob. Romina trat hinter ihn. Neben Romina erschien Iker wie ein Halbwüchsiger, obwohl er bedeutend größer und kräftiger als Naomi war.
    »Komm schon aus diesen Büschen heraus«, forderte Iker. »Ich höre deine Gedanken. Lass uns darüber sprechen. Keiner kann dich zwingen, etwas zu tun, was du nicht tun willst. Wir können dir helfen. Noch hast du nichts getan.«
    Naomi hörte es im Gebüsch rascheln. Der Vollmond verschwand hinter einer Wolke, und die Stelle, an der die Katze die Lichtung betrat, lag in tiefem Schatten.
    Wegen der kleinen Statur schätzte Naomi, dass sie in etwa gleich alt sein mussten.
    Langsam und in geduckter Haltung ging der Neuling auf Iker zu.
    Iker setzte sich auf die Hinterpfoten. »Du musst Pilar sein. Ich habe dich bereits am Flughafen entdeckt. Bevor ich mit dir reden konnte, warst du in der Menge verschwunden. Keine Angst. Ich wollte dir damals schon helfen.«
    »Wieso solltest du mir helfen?«, fragte die Fremde.
    »Du wirkst verzweifelt. Deswegen.« Iker saß immer noch ruhig da, obwohl sich die Unbekannte näherte.
    Romina ließ Pilar nicht aus den Augen. Offensichtlich traute sie ihr nicht.
    Naomi stand inmitten der Lichtung und beobachtete, wie Iker versuchte, Pilar zu überzeugen, dass es besser für sie wäre, sich ihm
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