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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)
Autoren: J. J. Bidell
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Und mit etwas Glück sterbe ich heute endgültig«, vernahm sie Dorotheas leisen Gedanken.
    »Naomi, werde glücklich. Kämpfe dafür. Es lohnt sich. Folge immer deinem Herzen.« Ihr Atem ging rasselnd, bis er schließlich aussetzte.
    »Das verspreche ich dir.« Dieses Mal kam ihr Versprechen von Herzen. Sie würde für ihr Glück kämpfen. Und wenn sie ihr Leben dafür geben müsste.
    »Hast du den Mistkerl getötet?«, fragte Romina.
    »Nein. Vor Karsten und Roman konnte ich es nicht tun.«
    »Roman ist hier? Ich hatte ihn doch mit Handschellen ans Lenkrad gekettet.« Pilar stand auf und ging einige Schritte rückwärts.
    Aus Rominas Kehle entwich ein heiseres Grollen. »Wer ist Karsten?«
    »Mein bester Freund.« Naomis Körper verspannte sich. »Und ich werde weder Roman noch Karsten verlassen. Nicht dieses Mal.«
    »Wir werden sehen.« Iker strich an ihrem Leib entlang. »Das müssen wir nicht heute entscheiden.«
    Naomi hatte sich längst entschieden. Nichts brächte sie von ihrem Entschluss ab. Und wenn sie deswegen von ihrem eigenen Clan verstoßen würde, dann sollte es eben so sein.
    Hinter ihnen knackten Zweige. Romina hob den Kopf, bereit für den nächsten Angriff.
    Neben der Eiche stand Roman mit nacktem Oberkörper im silbernen Mondlicht. Es handelte sich um das Bild aus Naomis Träumen. Sie sprang auf die Beine. Doch nichts veränderte sich. Keine Wolke schob sich vor den Mond, keine Dunkelheit hüllte ihn ein; das Gefühl von drohender Gefahr war nicht mehr greifbar.
    Karsten trat hinzu. Auch er trug kein Hemd mehr. Das Gewehr hielt er in der Hand. Der Lauf zeigte zu Boden.
    »Ich weiß nicht, ob ihr mich verstehen könnt«, begann Roman. »Der Kerl, der auf euch geschossen hat, liegt verschnürt im Wald. Sonst haben wir niemanden gesehen.«
    Karsten setzte sich im Schneidersitz unter die Steineiche. »Wir bleiben hier, bis es hell wird. Falls noch jemand auftauchen sollte ...« Er hielt die Flinte hoch und nickte.
    Die restliche Nacht grübelte Naomi darüber nach, was Karsten und Roman in den Wald geführt hatte. Karsten sollte Roman den Abend nicht aus den Augen lassen, was er auch tatsächlich getan hatte, sonst wären sie nicht beide hier. Was sie auch immer hierher geführt hatte, es war ein glücklicher Zufall. Alle versammelten Clanmitglieder mussten zugeben, dass diese Nacht ohne die beiden mit Sicherheit schlechter geendet hätte. Geoffrey hätte die Möglichkeit zu weiteren Schüssen gehabt, wenn er nicht so schnell überwältigt worden wäre.
    In dieser Nacht starb Dorothea zum letzten Mal. Naomi bedauerte, sie nicht besser kennengelernt zu haben.
    Am purpurnen Horizont zeichnete sich das Ende der Nacht ab. Naomi ging zu Roman und Karsten. Jeder Schritt schmerzte sie. Doch die Wunde würde heilen, und immerhin war sie am Leben.
    Roman stieß Karsten an, als er sah, dass Naomi auf ihn zukam. Beide sprangen auf die Beine.
    Naomi stupste erst Roman und dann Karsten an. Sie schienen nicht zu verstehen. Die nächsten Stöße fielen etwas heftiger aus und sie ging einige Meter auf den Wald zu.
    »Wir sollen gehen?«, fragte Roman.
    Karsten nickte. »Ich glaube schon. Die Nacht ist vorbei, also lass sie alleine.«
    Roman drehte sich nochmals zu ihr um. »Wir warten dort hinten auf euch.« Er zeigte in die Richtung, in die sie weitergingen.
    Naomi sah ihnen nach, wandte sich ab und legte sich zu den anderen unter die Eiche.
     
    *
     
    Naomis Großmutter stand an der Haustür und starrte mit ungläubigem Blick auf die drei Fahrzeuge, die in der Hofeinfahrt zum Stehen kamen.
    Roman sprang aus dem Wagen, öffnete die Beifahrertür und half Naomi aus dem Auto. Leandra rannte auf sie zu, als Roman sie hochhob, um sie ins Haus zu tragen.
    »Was ist mit dir?«, rief sie.
    Naomi rang sich ein Lächeln ab. »Es ist nicht so schlimm, Oma. Wirklich nicht.«
    »Leandra, beruhige dich.« Romina griff nach Leandras Arm. »Naomi kommt wieder in Ordnung.«
    Romina wandte sich an Iker. »Er soll sie in Dorotheas Zimmer tragen. Bring ihnen Verbandszeug und etwas zum Desinfizieren.« Iker stieg vor ihnen die Treppen hoch in den ersten Stock.
    »Wo ist Dorothea?«
    Naomi hörte die Panik in Leandras Stimme und schloss die Augen.
    »Was zum Teufel ist heute Nacht passiert? Und, was machst du eigentlich hier?« Leandra drehte sich zu Karsten um, der reglos im Flur stand. Dann zeigte sie auf Roman. »Und wer ist das?«
    »Das ist Roman«, sagte Karsten.
    Romina schob Leandra ins Wohnzimmer. »Komm mit. Ich werde dir
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