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Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Im Schatten des Mondlichts - das Erbe

Titel: Im Schatten des Mondlichts - das Erbe
Autoren: J.J. Bidell
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ihr gesagt, als du aus Sevilla abgereist bist?«, wollte Naomi wissen.
    Karsten grinste. »Beziehungsprobleme. Ich konnte sie davon überzeugen, dass Roman zurück in die Staaten will und du nicht weißt, wie du ihn von seinem Entschluss abbringen sollst, nachdem bei euch die Fetzen geflogen sind.«
    »Und das hat sie dir abgenommen?«, fragte Roman.
    Karsten grinste. »Klar, warum auch nicht?«
    Vorsichtig rollte sich Naomi zur Seite, um aufstehen zu können. »Lass mich wissen, wie unser Streit ausgegangen ist, ja? Nicht, dass ich was Falsches sage.« Sie küsste Karsten auf die Wange, sah ihm tief in die Augen und sagte: »Danke. Für alles.« Er lächelte sie an und nickte.
    »Ich bring dich runter«, meinte Roman. »Und du solltest schlafen«, fügte er mit einem Blick auf Naomi hinzu.
    Iker ging mit Karsten und Roman zur Tür. »Naomi.« Er drehte sich zu ihr um. »Bleib heute Nacht bitte hier. Wenn wir uns nur bei den Büschen im hinteren Garten aufhalten, bemerkt uns niemand. Du solltest dich möglichst wenig bewegen, damit kein Dreck in deine Wunden kommt.«
    »In Ordnung«, erwiderte sie gähnend. Sie fühlte sich viel zu müde, um darüber zu diskutieren, und ihr fehlte ohnehin die Kraft, die Fahrt in den Wald alleine zu unternehmen.
    Außerdem hatte Iker recht. Nur weil Sammy spürte, dass er sich nie wieder verwandeln würde und Naomi ebenfalls davon überzeugt war, dass es stimmte, so war es trotzdem sicherer, in seiner Nähe zu bleiben.
    Mit einem Seufzer rollte sie sich auf dem Bett zusammen und schlief augenblicklich ein.
     
    Den restlichen Tag verschlief Naomi. Sie wachte erst auf, als Roman sie weckte. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte sie an. »Besser?«
    Sie nickte.
    »Du solltest noch etwas essen, bevor ...« Die letzten Worte ließ er in der Luft hängen.
    Naomi wusste, was er hatte sagen wollen. »Ich werde hierbleiben. So ist es sicherer für alle. Wenn Iker es schafft, sich hier zu verwandeln, dann sollte mir das auch gelingen. Es ist ja nur dieses eine Mal.«
    Erleichterung breitete sich auf Romans Gesicht aus. »Iker und ich haben einen Plan gefasst. Wir haben Sammy bereits ein Schlafmittel verpasst.«
    »Und er hat es freiwillig genommen?«, fragte Naomi erstaunt.
    »Naja, so ganz freiwillig war es nicht. Erst hat er sich geweigert, die Tabletten zu nehmen, aber als ich ihm sagte, ich würde nachhelfen, hat er sie dann doch geschluckt. Außerdem ist Sammy davon überzeugt, dass wir ihn irgendwann laufen lassen.«
    »Woher weißt du das?« Naomi setzte sich auf. »Kann Iker noch in seinen Gedanken lesen?«
    »Nein. Nicht einen Gedanken. Iker blieb im Flur stehen und hat es versucht. Nichts. Dabei konnte ich regelrecht sehen, wie es in Sammys Hirn gearbeitet hat. Ich bin überzeugt davon, dass er sich schon überlegt, wie er es uns heimzahlen kann.« Roman legte seinen Kopf in Naomis Schoß und sah zu ihr hoch.
    »Und was ist der Plan?«, fragte Naomi.
    »Du erinnerst dich daran, wie es mir nach dem Kuss des Vergessens ging?«, fragte Roman.
    Naomi zog die Augenbrauen zusammen.
    »Ich erwachte doch in Bertrams Haus und wusste nicht, warum oder wie lange ich mich schon dort aufhielt. An dich habe ich mich überhaupt nicht mehr erinnert. Sammy wird es ähnlich ergehen, nachdem du ihn geküsst hast. Morgen früh wirst du ihn küssen, und anschließend gehen wir in unsere Wohnung. Iker wird abwarten, bis Sammy aufwacht und überprüfen, ob er sich an etwas erinnern kann. Wenn er, wie erwartet, keine Ahnung hat, ruft Iker die Polizei. Iker wird behaupten, Sammy sei vor seinem Haus zusammengebrochen und hätte wirres Zeug geredet. Damit sind wir ihn los, und die Behörden werden ihn in die Staaten zurückschicken.«
    »Wo ist Sammy jetzt?«
    »Wir haben ihn in Ikers Bett gelegt und mit den Handgelenken ans Kopfende gefesselt. Man wird vermutlich die Abdrücke erkennen, aber das wird die Polizei nur noch mehr dazu verleiten zu glauben, Sammy sei etwas Schreckliches widerfahren. Etwas, das die Amnesie ausgelöst hat.« Roman setzte sich auf. »Was hältst du davon?«
    So könnte es tatsächlich klappen. Sammy würde endlich aus ihrem Leben verschwinden, und sie hätte nichts weiter zu tun, als ihn zu küssen. Der Plan schien perfekt.
     
    Naomi streifte im Garten auf und ab, bis Iker sie bat, damit aufzuhören, weil es ihn nervös machte. Obwohl Roman auf den schlafenden Sammy achtete, fürchtete sie doch immer noch, irgendetwas könnte ihren Plan durchkreuzen. Die
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