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Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Im Schatten der Blutrose - Vampir-Roman (German Edition)
Autoren: Anja Hochmuth
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Hauswand, war wieder eine Fensterfront,
begann oben fast an der Decke, hörte jedoch auf Brusthöhe wieder auf. Direkt
unter dem Fensterbrett stand ein modernes, breites Doppelbett mit dem Kopf zur
Wand, links und rechts flankiert von zwei stilvollen Beistelltischen, auf denen
ebenso stilvolle Tischlampen standen. Alle Wände, bis auf die zu meiner Linken,
waren in einem hellen Blau gehalten, wie die Farbe des Eises eines Gletschers,
wohingegen die linke Wand das Blau von Gletscherseen annahm.
    Eine Kontrolle später wusste ich, dass sich hinter der
Wand ein riesiger, begehbarer Kleiderschrank befand, der noch mit Kleidern
gefüllt werden wollte. Ich schob die Tür, die ich geöffnet hatte, wieder zu und
wandte mich der südlichen Wand des Schlafzimmers zu, wo eine Tür in den
nächsten Raum führte: das Bad. Dort angekommen verriet ein Blick nach rechts,
dass man in das Bad auch vom Flur aus gelangen konnte, ich war nur in meiner
Eile direkt an der Tür vorbeigelaufen. Es war weiß gekachelt und gefliest,
wobei ein Bordeaux, bestehend aus goldenen Ornamenten, die Wand zierte. An der
südlichen Wand waren die Toilette und ein Spülbecken, zusammen mit
Badezimmermöbeln, ebenfalls weiß. Was meinen Blick jedoch fesselte, war die
riesige, kreisrunde, in den Boden eingelassene Badewanne, die, das konnte man erkennen,
auch als Whirlpool benutzt werden konnte.
    Nachdem ich noch ein weiteres Mal durch das Haus
gewandert war und dabei auch einen Schreibtisch in der nordwestlichen Ecke,
direkt an der Fensterfront, des Ess- und Wohnzimmers entdeckt hatte, taumelte
ich zum Sofa, das so bequem war, wie es aussah und starrte ins Leere. Okay, ich
gab es zu: Meine Eltern machten keine halben Sachen, wenn sie sich endlich mal
geeinigt hatten.
    „Ich sehe, dir gefällt es“, machte Kenneth das erste
Mal, seit ich das Haus betreten hatte, wieder auf sich aufmerksam. Ich hatte
völlig vergessen, dass er noch hier war, weshalb ich mich im ersten Moment fast
zu Tode erschreckte.
    „Ja – also – ich bin beeindruckt“, gab ich klein bei.
    „Freut mich. Wenn du nichts dagegen hast, fahre ich nach
Hause. Wenn du mal Hilfe benötigen solltest, wähl einfach 111“, erwiderte der
Schwarzhaarige und deutete auf einen Beistelltisch, der direkt an der Ecke
stand, wo der Flur zum Wohn- und Esszimmer überging, und wo ein kabelloses
Telefon thronte.
    „Ja, mach ich, danke“, gab ich zurück, erhob mich und
gab ihm zum Abschied die Hand. Dass ich darauf nicht zurückgreifen würde,
behielt ich für mich, nur diese eine Stichelei konnte ich mir nicht verkneifen:
„Aber werde ich dann nicht Probleme bekommen? Ich meine, den Notruf soll man
doch nur bei einem Notfall alarmieren.“ Kenneth ging darauf ein und grinste: „ Wenn jemand wie du mich anrufen würde, dann wäre es ein echter
Notfall“, zwinkerte er und verschwand daraufhin. Keine Minute später kam er mit
meinem Gepäck zurück, stellte es im Schlafzimmer ab, verabschiedete sich ein
weiteres Mal und ließ mich daraufhin allein. Ich seufzte und machte mich daran,
meine Kleidung in dem viel zu großen Kleiderschrank unterzubringen, wobei mir
auffiel, dass ich noch gar nicht wusste, wo ich einkaufen gehen konnte. Noch
nicht mal auf die Kleider bezogen, sondern auf Nahrungsmittel … Na toll. Ich
würde ihn doch anrufen müssen.
    Als alles verstaut, mein Wecker auf dem Beistelltisch
positioniert war und ich erst einmal ausgiebig gebadet hatte, warf ich mich in
meinen grauen Schlafanzug und gleich darauf auf das mit schwarzem Satin
bezogene Bett. Das Kissen war so kuschelig weich, ebenso die Decke, und doch
konnte ich erst einschlafen, als die Anzeige meines digitalen Weckers 23:45 Uhr
verkündete … und das, obwohl morgen so ein anstrengender Tag werden würde.
     
    Das melodische und gleichzeitig nervende Piepen meines
Weckers riss mich aus einem traumlosen Schlaf. Ich schaltete das Gerät aus,
setzte mich auf und streckte mich, wobei ich sorgsam darauf achtete, nicht etwa
mit den Händen gegen das leicht überhängende Fensterbrett zu knallen. Schnell
zog ich mich an, froh darüber, dass ich mich im dreizehnten Jahrgang der Golden
Bay High School so anziehen konnte, wie ich es wollte, rauschte zur Küche und
kramte in den Schränken. Wow. Cornflakes, Dosengerichte, Mikrowellengerichte
und so manch andere Leckereien fanden sich darin. Im – für meine Verhältnisse –
riesigen Kühlschrank schien auch aller Platz mit Essbarem besetzt zu sein:
Milch, Wurst, Käse … Selbst im
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