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Im Paradies deiner Kuesse

Im Paradies deiner Kuesse

Titel: Im Paradies deiner Kuesse
Autoren: Fiona Harper
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zum Klopfen. Diese Augen hatte sie schon einmal gesehen – in ihrer Fantasie!
    Finn McLeod? Wow, sah der gut aus! Ganz männliche Abenteuerlust mit dunklen Strähnen, die ihm ins markante Gesicht fielen, und einem sexy Dreitagebart. Also wiederholten sie seine Survivalshow, „Die Abenteuer des Furchtlosen Finn“, jetzt im Nachtprogramm? Das hatte sie gar nicht gewusst. Vielleicht war das auch gut so. Nächtelang könnte sie ihn dabei beobachten, wie er Wasserfälle hinabsprang und Berggipfel erklomm. Aber eine müde Ballerina würde beim Management des Royal Opera House sicher nicht besonders gut ankommen.
    Seufzend schob Allegra ihr Kissen zurecht. Manchmal fühlte sie sich steinalt. Und das mit dreiundzwanzig! Das konnte doch nicht normal sein. Seit Jahren befand sie sich in der gleichen Tretmühle aus Tanztraining, Proben und Auftritten. Wen wunderte es da, dass sie sich nach etwas Neuem sehnte?
    Gerade erklärte Finn McLeod mit seinem angenehmen schottischen Akzent, wie und wo man in den Bergen etwas zu essen finden konnte, wenn man das Pech hatte, sich dort zu verlaufen.
    Allegra lächelte. Interessant! In Kienäpfeln waren die nahrhaften Samen von Kiefern enthalten – und in der Gastronomie nannte man diese Pinienkerne. Wie oft hatte sie schon Pinienkerne gegessen, ohne darüber nachzudenken, woher sie kamen?
    Darum liebte sie „Die Abenteuer des Furchtlosen Finn“. Diese Sendung erinnerte sie daran, dass sie jung war – und dass es noch so vieles auf der Welt gab, wovon sie nicht einmal etwas ahnte. Oh, was würde sie darum geben, auf diesem Berg zu stehen, die frische Luft zu atmen und nach Pinienkernen zu suchen!
    Jetzt wandte Finn sich um und lächelte selbstbewusst in die Kamera. Dann stieß er sich von dem felsigen Flussufer ab und sprang kopfüber in das strudelnde Wasser.
    Okay, vielleicht liebte sie diese Sendung nicht nur wegen der Naturaufnahmen und lehrreichen Überlebenstipps. Aber Finn McLeod war so … so …
    Eigentlich wusste Allegra nicht so genau, was er war. Sie wusste nur, dass sie sich lebendig fühlte, wenn sie ihn sah. Dass er ihre Gedanken beflügelte und sie zum Träumen anregte.
    Ein weiterer Nebeneffekt ihrer Ballettkarriere war, dass sie bisher kaum Erfahrung mit Männern hatte. Seit sie denken konnte, stand Ballett im Mittelpunkt ihres Lebens. So musste es auch sein, wenn man etwas erreichen wollte. Aber langsam beschlich sie das Gefühl, dass ihre Welt zu klein und zu eng war. Dass es mehr geben musste als Proben und Ballettstudios. Und wenn sie diesen großen, gut gebauten Mann sah, der vor Abenteuerlust – und Testosteron – nur so zu strotzen schien, wollte sie ausbrechen. Die Welt kennenlernen. Und ihn.
    Allegra spürte, wie sie in der Dunkelheit errötete. Sie benahm sich ja wie ein verliebter Teenager, der für einen Popstar schwärmte!
    Und wenn schon? Jeder hatte seine kleinen geheimen Sünden, oder? Finn McLeod war ihre. Wenn der Tag anbrach, würde sie wieder vernünftig sein. Doch bis dahin gehörte sie ganz ihren Träumen – und diesen unwiderstehlichen braunen Augen.
    Auf dem Gletscher eines Berges zu stehen und den Sonnenaufgang zu beobachten gehörte definitiv zu Finn McLeods Lieblingsbeschäftigungen. Eben noch war der Himmel kobaltblau gewesen. Jetzt färbte sich der Horizont rosa.
    „Wow!“, sagte der berühmte Hollywoodschauspieler an seiner Seite. „Das ist wirklich fantastisch!“
    „Absolut“, bestätigte Finn. Es gab keine bessere Art, einen Tag zu beginnen.
    Gemeinsam mit dem Actionstar Tobias Thornton beobachtete er, wie der Himmel feuerrot erstrahlte. Hollywood mit all seiner Filmkunst würde doch niemals an das Original heranreichen!
    „Der Helikopter muss jeden Augenblick hier sein“, stellte er mit einem kurzen Blick auf die gepackten Rucksäcke fest.
    Eine Sekunde später hing ein zwei Meter großer Actionfilmstar an seinem Hals und umarmte ihn. „Danke, Mann!“, sagte Toby leise.
    „Gern geschehen“, erwiderte Finn. Mit einem solchen Gefühlsausbruch hatte er nicht gerechnet. Immerhin waren sie in der vergangenen Woche überwiegend damit beschäftigt gewesen, dieser Eiswüste lebend zu entkommen.
    „Für mich war die Zeit mit dir in dieser Einöde eine Erfahrung, die mein Leben verändert hat. Ehrlich!“ Toby ließ die Arme sinken und wandte sich wieder dem Sonnenaufgang zu. „Endlich konnte ich einmal den Alltag hinter mir lassen. Jetzt weiß ich wieder, wer ich bin.“
    Finn nickte schweigend. Ja, die Natur hatte
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