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Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Titel: Im Palazzo sueßer Geheimnisse
Autoren: Lee Wilkinson
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bevorzugte.
    Lucy stützte sich auf einen Ellbogen und lächelte. „Das Brot duftet köstlich.“
    Michele seufzte. „Das habe ich nun davon, dass ich extra beim Bäcker war.“
    „Ganz zu schweigen von den Früchten und dem Kaffee.“
    „Was mache ich bloß mit einer Frau, die immer zuerst an ihren Magen denkt?“
    „Ich vermute, Didi tat das nicht?“ Verflixt! Wie konnte sie nur jetzt den Namen der Amerikanerin ansprechen?!
    Ruhig sagte er: „Didi isst nichts zum Frühstück.“
    „Na, du wirst es wissen.“ Du musst damit aufhören, ermahnte Lucy sich streng. Du willst die gemeinsame Zeit mit ihm doch genießen und nicht alles sabotieren .
    Gelassen stellte Michele das Tablett vor ihr hin und setzte sich an den Rand des Betts, um ihnen beiden Kaffee einzuschenken.
    Unterdessen nahm sich Lucy ein Ciabattabrötchen, das sie mit Butter und Aprikosenmarmelade bestrich.
    Michele nippte an seinem Kaffee und beobachtete sie.
    Als ihr dabei aus Versehen etwas vom Brötchen kleckerte und zwischen ihren Brüsten landete, nahm sie die Konfitüre schnell mit dem Finger weg.
    Doch Michele hatte es bemerkt und lächelte amüsiert.
    Lucy errötete leicht und konzentrierte sich auf ihren Früchteteller. Nachdem sie ihre Fassung einigermaßen wiedererlangt hatte, fragte sie: „Hast du noch mal nachgedacht, wo Mammas ‚angemessener‘ Ort sein könnte?“
    „Sie erwähnte die Holzvertäfelung und Lucias Geheimversteck …“
    „Natürlich!“
    „Leider …“, fuhr Michel fort, „… habe ich keine Ahnung, wo dieses Geheimversteck sein könnte, deswegen wird uns nichts anderes übrig bleiben, als alles abzusuchen.“
    Nach dem Frühstück und einer schnellen Dusche machten sie sich an die Arbeit. Lucy konnte ihre Aufregung kaum bezähmen. Jeden Zentimeter der Vertäfelung klopften sie ab. Aber am Ende mussten sie sich doch geschlagen geben.
    „Wenn du nicht weißt, wo du suchen sollst, kannst du in diesem alten Haus Monate damit verbringen“, stellte Michele fest.
    Lucy streifte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Maria ist hier doch schon lange Haushälterin. Könnte sie es vielleicht wissen?“
    „Wir können sie ja mal fragen.“
    Der Anruf bei Maria brachte nichts. Weder wusste sie von einem solchen Versteck, noch hatte man ihr gegenüber eins erwähnt.
    Gedankenverloren massierte sich Michele mit einer Hand den Nacken. „Also, ich weiß nicht mehr weiter. Du vielleicht?“
    „Ich muss immer wieder an das Himmelbett oben denken. Ich frage mich, ob …“
    „Ob was?“
    Gerade wollte Lucy antworten, als Micheles Handy klingelte.
    „ Si ?“ Er lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander.
    „Ah, Didi. Hattest du einen guten Flug? Ich hoffe …“
    Ernüchtert und deprimiert, nicht gewillt, der Unterhaltung zuzuhören, erhob sich Lucy, ging aus dem Raum hinauf ins Schlafzimmer und schaute sich das nostalgische Himmelbett mit seinem blau-goldenen Baldachin an. Dieser war umlaufend mit einem hölzernen Fries mit kunstvollen Ornamenten verziert.
    Aufmerksam musterte sie die unterschiedlichen Motive. Blumen und verschiedene Tiere waren hier ebenso eingeschnitzt wie auf der Wandvertäfelung im Wohnraum. Gleichfalls Sonne, Mond und Sterne.
    Halt, stopp, die Sonne … Plötzlich war Lucy wie elektrisiert. Galt sie nicht als ein Symbol des Glücks? Und ihre Mutter hatte vom Glück der zweiten Chance gesprochen und einem angemessenen Ort …
    Lucy blickte sich um und erspähte am Fenster einen schweren Eichenstuhl. Sie zog ihn zum Bett, kletterte hinauf und stellte sich darauf, um den Fries in Augenhöhe zu betrachten. Sie klopfte mit dem Finger dagegen und hielt den Atem an. Das Paneel schien vom Holzwurm befallen, aber vor allem klang es hohl.
    Sorgfältig untersuchte Lucy es mit den Fingerspitzen. Doch das brachte nichts. Anschließend drückte sie auf einzelne Erhebungen, ebenso ohne Erfolg.
    Sie fragte sich, was sie noch ausprobieren könnte, als sie eine winzige Kerbe an einem der Sonnenstrahlen entdeckte. Vorsichtig versuchte sie, den Strahl mit dem Daumen zur Seite zu schieben, als er sich um ungefähr einen Zentimeter hob. Da es dabei blieb, schmälerte allerdings die Enttäuschung ihre Aufregung.
    Trotzdem gab sie nicht auf. Drückte immer wieder woanders, ohne dass sich etwas verschob. … Angenommen, überlegte sie, du hast das erste Puzzleteilchen gefunden. Kann es nicht sein, dass sich das zweite nur zur Seite drücken lässt, wenn sich das erste an der richtigen Stelle befindet?
    Sie
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