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Im Palast der Liebe

Im Palast der Liebe

Titel: Im Palast der Liebe
Autoren: Stephanie Howard
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dachte Caterina spöttisch.
    „Wenn Sie einige Nachforschungen angestellt hätten", fügte er hinzu, „hätten Sie es leicht herausfinden können."
    Das war ihr auch schon in den Sinn gekommen, aber es hatte kein Anlass bestanden, die Wettbewerbsteilnehmer zu überprüfen. Schließlich Waren die Entwürfe allein nach der Leistung beurteilt worden, und die Mitglieder des Gremiums hatten es nicht für nötig gehalten, sich weitere Informationen zu beschaffen.
    „Ich wünschte, ich hätte es getan", erklärte sie dennoch bitter.
    „Heißt das, Sie hätten anders entschieden, wenn Sie es gewusst hätten?" Matthew tat so, als wäre er schockiert. „Sicher wäre so etwas unvorstellbar für eine Frau, die so hohe Moralvorstellungen hat wie Sie."
    Caterina blickte ihn starr an. Sollte er sich doch über sie lustig machen. Er wusste genausogut wie sie, dass er keine Skrupel hatte. Allerdings machte es ihr zu schaffen, dass sie keine Antworten darauf gefunden hatte, als sie sich kurz zuvor einige Fragen gestellt hatte. Hätte sie wirklich für Matthew Allenby stimmen können?
    Hätte sie sich tatsächlich anders entscheiden können, obwohl sein Entwurf mit Abstand der beste war?
    „Mir wäre wohl nichts anderes übriggeblieben, als aus dem Gremium auszuscheiden", erwiderte sie schließlich. Das klang zwar ziemlich extrem, aber was hätte sie sonst tun sollen?
    „Verstehe."
    Matthew schien einen Moment darüber nachzudenken. Unwillkürlich fragte sie sich, ob er beleidigt war, weil er jetzt wusste, was sie von ihm hielt. Bei jedem anderen wäre sie nicht so taktlos gewesen, doch bei ihm interessierte es sie nicht, wie er darauf reagierte. Außerdem wurde er damit fertig.
    Das war auch einer der Gründe, warum sie fast Spaß an den
    Auseinandersetzungen mit Matthew Allenby hatte. Wenn man wütend auf ihn war, konnte man seinem Zorn freien Lauf lassen.
    Eine Weile betrachtete er sie schweigend. „Sie sind aber auch nicht ausgeschieden, obwohl Tad UK sich an dem Wettbewerb beteiligt hat. Und Sie wussten doch sicherlich, dass es eine meiner Firmen ist, oder?"
    Das konnte Caterina nicht leugnen. „Ja, das wusste ich. Damit hatte ich allerdings keine Probleme", ergänzte sie lächelnd. „Für den Entwurf hä tte ich nämlich nie gestimmt." Nun war ihr Lächeln richtig boshaft. „Als Sie ihn gemacht haben, hatten Sie wohl keinen guten Tag."
    „So schlecht ist der Entwurf nun auch wieder nicht. Es stecken ein paar gute Ideen darin." Als er ihren verächtlichen Gesichtsausdruck bemerkte, lächelte er.
    „Allerdings war ich nicht daran beteiligt. Es ist die Arbeit eines unserer neuen Auszubildenden. Für einen Anfänger nicht schlecht, finde ich."
    Caterina versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Jetzt kam, sie also nicht einmal mehr in den Genuss, ihn darauf festzunageln. Verdammt, dachte sie, er ist wirklich aalglatt!
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück und betrachtete Matthew aus zusammengekniffenen Augen. Er machte sie wirklich fuchsteufelswild. Am besten war es, wenn sie dieses Gespräch beendete, um nicht noch mehr Zeit in seiner Gesellschaft verbringen zu müssen. Aber sie konnte sich nicht dazu durchringen, denn er hatte irgend etwas an sich, auf das sie geradezu zwanghaft reagierte.
    Außerdem war sie noch lange nicht mit ihm fertig.
    „Ich finde, Sie hätten mir sagen sollen, dass Sie sich an dem Wettbewerb beteiligt haben", meinte sie vorwurfsvoll. „Jeder normale Mensch hätte das getan, stimmt's?"
    Matthew lächelte wieder. „Ich hatte meine Gründe dafür, es nicht zu tun.
    Schließlich bin ich mit dem Herzog befreundet, und Sie sind seine Schwester. Man hätte mir womöglich vorgeworfen, dass ich bevorzugt behandelt werden will."
    Ja, das war durchaus denkbar. Sie war allerdings noch nicht auf die Idee gekommen, weil sie die Vorstellung lächerlich fand, Matthew Allenby „bevorzugt zu behandeln". Neuerdings wollte sie ohnehin nichts mehr mit den Geschäftspartnern ihres Bruders zu tun haben. Es war traurig, aber wahr. Seit ihrem Krach wegen Orazio hatten sie kein gutes Verhältnis me hr zueinander.
    Caterina lachte schroff. „Die Leute haben ja keine Ahnung!"
    „Stimmt."
    Matthew wusste, woran sie gerade dachte. Zumindest wusste er, dass sie an Orazio gedacht hatte. Möglicherweise lag er falsch in der Annahme, sie wäre inzwischen darüber hinweggekommen. Ihr Lachen wirkte nämlich ziemlich gequält.
    Was sie brauchte, war eine neue Affäre. Und er hätte absolut nichts dagegen gehabt, sich
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