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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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sein Gesicht in ihren Haaren, wiegte sie, murmelte sanfte Worte, leidenschaftliche Worte auf Gälisch. Dann hörte er plötzlich auf, schob sie von sich, schüttelte sie. »Notwendig, so eine Scheiße. Notwendig, mir das Herz aus der Brust zu reißen? Weißt du, was für ein Gefühl es war, dich am Rand der Klippen stehen zu sehen mit diesem Ding vor dir, bereit, dich anzuspringen?«
    »Ja.« Sie umfasste mit beiden Händen sein Gesicht. »Ja. Aber es war der einzige Weg, Sam. Ich wusste keinen anderen
Weg, um sicher zu sein. Um alles zu beenden, ohne jemanden zu verletzen.«
    »Beantworte mir eine Frage. Und schau mir in die Augen dabei. Hättest du dich selbst geopfert?«
    »Nein.« Seine Augen wurden schmal, aber sie hielt seinem Blick stand. »Sein Leben zu riskieren ist etwas anderes, als es zu opfern. Habe ich es riskiert? Ja, das habe ich. Ganz bewusst, weil ich eine praktisch denkende Frau bin mit einem gesunden Willen zu leben. Ich habe es riskiert für diesen Ort und für die Menschen, die hier leben, für sie«, sie wies aufs Haus. »Für ihre Kinder. Für dich. Für uns. Aber ich hatte die Absicht zu überleben, und wie du sehen kannst, ist es mir gelungen.«
    »Du hast es geplant, den Kreis auf diese Weise zu verlassen. Du hast es geplant, zu den Klippen zu gehen. Allein.«
    »Es war vorherbestimmt, dass es dort enden sollte. Ich hatte mich auf alle erdenkliche Weise vorbereitet, jede Möglichkeit erwogen. Und dennoch habe ich eine außer Acht gelassen, die du bedacht hast. Als ich von den Klippen blickte und den Lichtkreis sah. Sam.«
    Überwältigt von Liebe, lehnte sie sich an ihn. »Als ich die Stärke, diese Liebe und Zuversicht fühlte, die davon ausging und mich umhüllte, das war die größte Gabe. Wer weiß, was ohne sie passiert wäre? Du hast das gemacht. Du hast um Hilfe gebeten, und ich habe nicht einmal daran gedacht, es zu tun.«
    »Insulaner halten zusammen. Sag es einigen …«
    »Und sie tragen es weiter«, beendete sie den Satz. »Und sie haben sich um das Cottage versammelt und in dem Wäldchen heute Nacht. Alle diese Herzen und Gedanken waren mir zugewendet.«
    Sie presste ihre Hände zwischen ihre Brüste, wo sie immer
noch den Nachhall spürte. »Starke Magie. Du musst verstehen«, fuhr sie fort, »dass ich es dir nicht sagen konnte, keinem. Ich durfte es mir selbst nicht erlauben, mich so weit zu öffnen, dass das, was wir bekämpfen wollten, die Chance gehabt hätte, meine Gedanken zu erraten. Ich musste warten, bis alles erledigt war.«
    »Ich bin noch dabei, es zu verdauen, Mia, aber das war nicht dein Kampf. Es war unser.«
    »Ich war mir dessen nicht sicher. Ich wollte es sein, aber ich war mir erst sicher, als du aus dem Kreis getreten bist und dich vor mich gestellt hast. Und deine Gefühle … dass du mich wirklich liebst, brach in dem Moment aus dir heraus. Ich wusste, dass du hinter mir her kommen würdest. Ich wusste in dem Moment ganz genau, dass wir es gemeinsam beenden würden. Ich muss dir sagen…«
    Sie schüttelte ihren Kopf, trat einen Schritt zurück, bis sie sicher war, die richtigen Worte finden zu können. »Ich habe dich einmal geliebt, so sehr. Aber meine Liebe hatte viel mit meinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen und Träumen zu tun. Die Liebe eines jungen Mädchens hat ihre Grenzen. Als du mich verlassen hast, habe ich diese Liebe in mir verschlossen. Ich hätte anders nicht überleben können. Dann bist zu zurückgekommen.«
    Sie blickte ihm in die Augen. »Es tat weh, dich anzusehen. Wie ich schon sagte, ich bin eine praktisch denkende Frau, und ich hasse Schmerzen. Ich habe versucht, damit umzugehen. Ich wollte dich, aber ich durfte keinesfalls wieder Liebe zulassen. Dachte ich.« Sie strich ihm das Haar aus der Stirn. »Das wünschte ich mir. Aber der Verschluss hat nicht gehalten, und die Liebe konnte sich wieder entfalten. Sie war jetzt anders, aber ich konnte es nicht sehen, wollte es nicht sehen. Weil sie wieder wehtat. Jedes Mal,
wenn du mir gesagt hast, dass du mich liebst, war es wie ein Dolchstoß in mein Herz.«
    »Mia …«
    »Nein, lass mich ausreden. Erinnerst du dich an die Nacht, in der wir hier im Garten gesessen haben, mit dem Schmetterling? Bevor du gekommen bist, hatte ich versucht, mir darüber klar zu werden, ein für alle Mal. Alles zu durchdenken, mich innerlich zu wappnen. Du hast dich mir gegenübergesetzt und mich angelächelt, und alles in mir hat sich dir zugewendet. Als hätte alles nur auf diesen einen Moment
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