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Im Land der Katharerburgen : Leseproben & mehr (German Edition)

Im Land der Katharerburgen : Leseproben & mehr (German Edition)

Titel: Im Land der Katharerburgen : Leseproben & mehr (German Edition)
Autoren: Helene Luise Köppel
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hütete.

    Fakt oder Fiktion?
    “Das faszinierendste an diesem erregenden Roman ist sein authentischer Hintergrund” – heißt es auf der Umschlag-Innenseite. “ Abbé Saunière und Marie haben in Rennes-le-Château gelebt! Heute noch kann man in diesem Wallfahrtsort für Liebhaber von Mythen die Schauplätze dieser spektakulären Geschichte besichtigen.”

    (Marie Dénarnaud, nach einem Foto aus dem Archiv von C. de Raaf)
    Darüber, dass Bérenger Saunière etwas fand (Gold? Gral? Pergamente?), das ihn reich machte und sein Leben und das seiner Geliebten von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellte, besteht unter Insidern der Szene kein Zweifel.
    Auch ich begann mich schon früh für dieses spannende Thema zu interessieren. Mein erster Besuch in Rennes-le-Château fand vor 20 Jahren statt; und das Thema war auch nach dem Schreiben meines Romans (2002) noch lange nicht abgehakt. Der kleine Forscher- und Autorenkreis, dem ich seitdem angehöre, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Spreu vom Weizen zu trennen, herauszufinden, was tatsächlich Ende des 19. Jahrhundert in diesem Bergnest passierte. Kein leichtes Unterfangen, denn die Geschichte von Rennes-le-Château ist geradezu durchsetzt von Fälschungen, merkwürdigen Funden, Inschriften, sonderbaren Büchern und Andeutungen.

    Zur rätselhaften Dame mit Hut: Im Roman „MARIE ...“ wird Ihnen auch diese ziemlich berühmte und ziemlich extravagante Dame mit Schleierhut begegnen. Marie Dénarnaud beschloss trotzig, sie “nicht zu mögen”. Sie hatte gute Gründe dafür … Mehr wird hier nicht verraten!
    (Es handelt sich um Emma Calvé, 1858-1942, französische Sopranistin/Opernsängerin – zu ihrer Zeit „Carmen du siècle” genannt, Foto Archiv.)

    Noch ein Rätsel! Was es mit der SPINNE auf dem Buch-Cover auf sich hat – das werden Sie bestimmt ebenfalls herausfinden, spätestens am Ende des Romans. (Aber nein, Emma Calvé – ist nicht damit gemeint!)

    Rechercheschnipsel
    Beim Recherchieren für “MARIE …” stieß ich auf eine Vielzahl hochinteressanter Themen. Schon um den Zeitgeist einzufangen, war es unerlässlich, mich auch in Nebenbereiche einzuarbeiten. Da war vor allem der Umbruch, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts, auch aufgrund zunehmender Industrialisierung, durch sämtliche Schichten ging: Die aufkeimende Frauenbewegung, die Trennung von Staat und Kirche, der nicht nur unter Theologen strittige Antimodernisteneid, das Auftreten obskurer Orden usw. Wie heute klaffte die Schere zwischen Arm und Reich weit, sehr weit auseinander. Auf der einen Seite die sog. Belle Époque mit ihren eleganten Pariser Salons , in denen Adlige, Künstler, Priester, Lebedamen und zwielichtige Okkultisten einträchtig nebeneinander und freizügig miteinander verkehrten. Auf der anderen Seite untragbare Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne, vor allem für Frauen (siehe nächste Leseprobe).
    Aber auch die KATHARER waren in jener Zeit erneut ein Thema, ja, es war sogar ein sog. “Renouveau” des Katharismus zu verzeichnen: Die Gründung einer “Neo-katharischen Kirche” in Carcassonne durch Jules Doinel , im Jahr 1890. Zwanzig Jahre vorher hatte Napoleon Peyrat , der sich als Nachfahre der Katharer bezeichnete, sein Buch “L`histoire des Albigeois” herausgebracht (sowohl ein Geschichtsbuch als auch eine Art Heldengedicht). Und mit einem Mal kamen auch die alten Prozessunterlagen der Inquisition (Verfahren gegen die Katharer) wieder zum Vorschein. (Man findet sie heute unter dem Aktenzeichen “Ms Latin Vat.4030″ in der Vatikanbibliothek.)

    Leseprobe, Kapitel 7
    (Ich-Erzählerin Marie Dénarnaud)
    Als ich am späten Nachmittag bei leichtem Nieselregen wieder hinaufstieg, begleitete mich die neue Hebamme, Madame Malvoise. Sie wollte nach Suzette Dalmas sehen, die ihr viertes Kind erwartete. „Gut, dass ich dich treffe, Marie“, hatte sie ohne Umstände gesagt, „weißt du vielleicht, wo ich schöne Osterluzei finden kann? Meine Vorräte gehen langsam zu Ende.“
    Sie hatte also bereits gehört, dass ich mich mit Heilkräutern auskannte. Die Großmutter hatte das ganze Jahr hindurch Kräutlein gesammelt und getrocknet. Wer auch immer in Couiza erkrankte, war erst zu ihr gekommen, bevor er einen Arzt aufgesucht hatte. In Rennes-le-Château hatte ich – weil ich nun einmal die besten Standorte in der ganzen Gegend weiß – schnell den Ruf als Kräuterhexe erworben. Noch war er freundlich-spöttisch gemeint. „Kennt Ihr Torkains Weinberg,
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