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Im Kern der Galaxis

Im Kern der Galaxis

Titel: Im Kern der Galaxis
Autoren: Gordon Eklund
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weshalb er nicht wahrheitsgetreu antworten sollte. »Captain Kirk hat sich mit einem Landetrupp auf die Oberfläche von Lyra hinuntergebeamt. Wir könnten Ihre Hilfe brauchen. Wenn Sie tatsächlich dort gelebt haben, wissen Sie bestimmt eine Menge von dem, das uns noch rätselhaft ist.«
    Wieder lachte Clayton. »Hinunter auf die Oberfläche von Lyra? Na, wenn das nicht komisch ist! Armer Kirk! Er wird schnell genug alles erfahren, was er wissen will. Es gibt keinen Weg zurück, Doktor. Verstehen Sie? Gar keinen.«
    »Wovon reden Sie?« McCoy konnte seinen Ärger nicht verheimlichen. Wenn Clayton etwas Sicheres wußte, war es seine Pflicht, davon zu sprechen. Auch alte Feindschaften durften das Leben Unschuldiger nicht gefährden.
    »Reden? Reden?« Claytons Stimme hob sich hysterisch. »Ich tue weit mehr als reden, Dr. McCoy. Warten Sie. Warten Sie nur. Pellucidar nennen Sie den Planeten? Vor ihm brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Schauen Sie sich den Stern an. Dort werden Sie die Wahrheit finden. Dort werden Sie das mächtige Auge des Gottes sehen! Werfen Sie sich auf die Knie! Verhüllen Sie die Augen! Ducken Sie sich! Wimmern Sie! Winden Sie sich im Schmutz wie ein Wurm. Schauen Sie ins göttliche Antlitz des einzig wahren Gottes und lauschen Sie dem Wort, das …«
    McCoy stand langsam auf und wich zurück. Claytons Redeschwall war nicht zu stoppen. Er war wieder in seiner eigenen, nur ihm bekannten Welt.
    McCoy öffnete das Innenschloß mit seinem Handabdruck und trat hinaus auf den Korridor. Der Sanitäter hörte Claytons aufgeregte Stimme durch die offene Tür und eilte herbei. »Geben Sie ihm ein Beruhigungsmittel«, befahl McCoy. »Nur die halbe Menge. Er soll nicht das Bewußtsein verlieren, sondern sich ausruhen.«
    Während McCoy wartete, bis der Sanitäter fertig war, überlegte er, ob er Kirk rufen und ihm mitteilen sollte, was Clayton gesagt hatte. Aber es war nicht wirklich notwendig, entschied er. Ein Landetrupp war immer wachsam und auf alles vorbereitet. Clayton hatte schließlich nichts Bestimmtes gesagt. Er war ein verängstigter, nicht zurechnungsfähiger Mann. Aber eine Zeitlang war er bei klarem Verstand gewesen. Das mochte ein gutes Zeichen sein. Vielleicht konnte er das nächstemal etwas Genaueres erfahren.
    Etwas Genaueres, falls seine Diagnose stimmte, wenn Clayton wirklich krank war. War es jedoch etwas anderes – hatte Clayton recht, daß eine äußere Kraft die Kontrolle über ihn übernommen hatte, dann sah es mit einer Heilung nicht so rosig aus.
    Das war natürlich lächerlich – oder nicht? Um welche Kraft könnte es sich da handeln? Vielleicht um die gleiche, die die Kontrolle über den Schiffsantrieb und die Waffensysteme übernommen hatte? Man sollte diesen Gedanken verfolgen. Doch mehr als eine Vermutung war es nicht. Einen Beweis hatte McCoy nicht, also nichts, womit er Kirk jetzt belästigen durfte.
    In der Zelle wurde Claytons Stimme ruhiger. Der Sanitäter kehrte zurück und verschloß die Tür hinter sich.
    »Ich habe ihm eine halbe Dosis gegeben, Dr. McCoy.«
    »Gut. Ich übernehme jetzt den Brückendienst. Passen Sie inzwischen gut auf den Burschen auf. Überwachen Sie den Monitor alle paar Minuten. Rufen Sie mich sofort, sobald sich eine Änderung seines Zustands ergibt.«
    McCoy fuhr mit dem Turbolift hoch und hing seinen Gedanken nach. Was Clayton über den Gott gesagt hatte, ergab keinen Sinn. Vielleicht war es das, was ihn an der ganzen Sache am meisten störte. Es war verrückt, aber wiederum auch nicht verrückt genug, es als Wahnvorstellung abzutun. Es brauchte ja nicht unbedingt wirklich ein Gott zu sein – was war, wenn es sich um jemanden oder etwas von ungeheurer Macht handelte? Aber was wohl? Er schüttelte den Kopf. Er wußte es nicht. Clayton hatte gesagt, sie würden es schnell genug herausfinden.
     

 
9.
     
    »Das ist fast zu perfekt, um echt zu sein«, bemerkte Kirk. Der 6-Mann-Landetrupp ging wachsam durch den lichten, sonnenbeschienenen Wald, in den der Transporter sie befördert hatte. Kirk hatte seine Leute ausschwärmen lassen und den Befehl erteilt, daß jeder in Sichtweite seines Nachbarn bleibe. Diese Vorsichtsmaßnahme hatte sich bisher als unnötig erwiesen. Das hier war mehr als eine friedliche Welt – es war das reine Paradies. Fast jeder Baum war dick mit Früchten behangen. Es herrschte eine angenehme Wärme, und nur eine sanfte Brise wehte.
    Als Kirk unter einem gedrungenen Baum vorbeikam, griff er hoch und pflückte eine
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