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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine
Autoren: Jason Dark
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Bewegung. Er ging auf den Kühlschrank zu und öffnete ihn.
    »Ein sehr schönes Bild«, lobte er. »Da haben sich meine Freunde wirklich angestrengt. Und ich werde in viele frohe Gesichter sehen, wenn ich das Blut mitbringe.«
    »Glaubst du wirklich daran?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Du schaffst es nicht«, behauptete Justine. »Deine Helferin wird dir nicht mehr zur Seite stehen. Ärztin und Vampirin. Glaubst du wirklich daran, dass so etwas passt? Ich nicht.«
    Mallmann schloss den Kühlschrank wieder und drehte sich lässig um. Er sah Justine noch immer am Tisch stehen und mit der Bluttasche spielen. Die Finger der rechten Hand umschlossen den Stöpsel. Er steckte nicht so tief wie ursprünglich. Sie würde ihn mit einer leichten Bewegung herausziehen können. Genau das hatte sie vor, und sie tat es so, dass sie mit ihrem Körper das Kissen verdeckte, sodass es auch für Mallmann nicht mehr sichtbar war.
    Dann trat sie zur Seite.
    Das Blut lief. Wäre es so dünn wie Wasser gewesen, hätte es gegluckert, so aber rann es so gut wie lautlos hervor. Justine trat noch mehr zur Seite, damit Mallmann auch nichts entging.
    Sie wartete darauf, dass er aufheulte oder an seiner eigenen Wut erstickte. Das tat er nicht. Er glotzte sie nur an, und seine Augen weiteten sich dabei.
    »Ist das noch immer dein Blut?«, höhnte sie. »Willst du es mit dir nehmen?«
    »Nein, das nicht mehr.«
    »Und das andere auch nicht!«
    Dracula II griff sie an, ohne eine Warnung abzugeben. Er flog förmlich auf sie zu, und Justine wusste, was ihr bevorstand. Ein Kampf der Vampire, aber sie fürchtete sich nicht...
    ***
    Sie prallten beide zusammen, denn Justine war ihrem Gegner entgegengelaufen.
    Keiner der beiden schrie. Was bei Menschen der Fall gewesen wäre, das sahen sie als lächerlich an, denn Schmerzen verspürten sie nicht. Jeder wollte den anderen vernichten, aber keiner besaß die entsprechenden Waffen.
    Mallmann gelang es, Justines rechten Arm zu packen. Er ließ ihn nicht los und drehte sich auf der Stelle. Blitzschnell, so heftig, dass er sich fast in einen Schatten verwandelte. Die Fliehkraft zerrte die Cavallo in die Höhe, sodass sie über den Boden hinwegsegelte. Einen Schwindel erlebte sie nicht, als sie wusste, dass Mallmann sie loslassen würde, und das passierte auch.
    Sie flog quer durch den Raum. Mit großer Wucht prallte sie gegen den Kühlschrank, der anfing zu zittern. Hätte er nicht an der Wand gestanden, wäre er umgekippt.
    Justine fiel zu Boden – und schnellte sofort wieder hoch, um den heranstürmenden Mallmann abzuwehren. Sie rammte einen Fuß vor und traf seinen Unterleib.
    Er stolperte zurück.
    Die blonde Bestie ließ ihn nicht weit kommen. »Da!«, schrie sie und trat erneut zu.
    Sie wollte das Gesicht des Supervampirs erwischen und es zertrümmern, aber ihr Fuß traf nur einen Hals und schleuderte ihn noch weiter zurück. Er prallte auf den Rücken, und Justine warf sich auf ihn.
    Mallmann rammte ihr den Ellbogen gegen den Hals und stieß sie zur Seite.
    Im nächsten Moment waren beide wieder auf den Füßen, damit der Kampf um das Blut fortgesetzt werden konnte.
    Diesmal mit den Fäusten. Beide droschen aufeinander ein, keiner wurde Sieger. Justine war es, die als erste zurücksprang und Distanz zwischen sich und Mallmann brachte.
    Sie sah, dass er seinen Kopf schüttelte. Wahrscheinlich hatte sie ihn durch ihre Kampfkraft überrascht. Und sie machte weiter. In ihr steckte eine wilde Freude, als sie den Tisch anhob und damit auf Mallmann zurannte.
    Sie schrie auf und schleuderte den Tisch auf Mallmann zu. Der wich nicht aus. Er riss nur die Arme hoch und wehrte das Geschoss fast lässig ab, ohne dabei verletzt zu werden.
    Das sah Justine nicht. Sie hatte sich blitzschnell gedreht und ihm den Rücken zugewandt. Das neue Ziel war die Küche. Ein kleiner Schrank mit mehreren Schubladen.
    Sie riss die oberste auf und hatte Glück.
    Messer blinkten ihr entgegen.
    Justine schnappte sich das mit der längsten Klinge, fuhr herum, sah Mallmann kommen und schleuderte es ihm entgegen.
    Die Klinge war zwar für die Küche bestimmt, aber dennoch gut ausgewuchtet. Justine drehte sich einmal um die eigene Achse und erwischte Dracula II mitten im Sprung.
    Die Klinge traf ihn in der Höhe des Magens, blieb dort stecken, er senkte seinen Blick und schüttelte den Kopf.
    Justine hatte bereits die nächste Klinge gegriffen, als sich Mallmann das Messer aus dem Körper zog.
    Jetzt warf er.
    Kein Blut klebte an der Klinge,
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