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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine
Autoren: Jason Dark
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Er dachte nach, und dieses Nachdenken brachte eine gewisse Erregung mit sich. Das rote D auf seiner Stirn leuchtete stärker auf.
    »Wo ist es?«
    Meine Antwort klang locker. »Ich kann es dir nicht sagen, Will. Ich habe es selbst noch nicht gesehen. Möglich, dass es irgendwo in einer Kühlkammer liegt.«
    Er ging nicht darauf ein und fragte mich: »Hast du es?«
    »Nein.«
    »Du hast es versteckt!«
    »Unsinn. Ich habe keine Ahnung von all diesen Dingen. Das musst du mir schon glauben.« Mein Lächeln wurde breit. »Allerdings weiß ich auch, dass du nicht allein agierst. Du hast dir in Justine Varela eine Verbündete gesucht. Ich schlag dir vor, dass du sie fragst.«
    Mallmann überlegte. Er steckte in einer Klemme. Er hatte so auf Sieg gesetzt und musste plötzlich einsehen, dass ihm wieder einmal die Felle davonschwammen. Nur waren Suko und ich bisher nur indirekt daran beteiligt. Es konnte sein, dass ihn die Notärztin gelinkt hatte, um das Blut selbst zu trinken.
    Genau das sagte ich ihm. »Du hast deine neue Justine nicht unter Kontrolle gehabt. Sie hat das Blut behalten, das sie sich geholt hat. Und bei der Gier eines Vampirs nach diesem Lebenssaft setzt alles andere aus. Das solltest du selbst wissen.«
    »Was willst du damit beweisen?«
    Ich hob die Schultern.
    »Verdammt, du willst einen Keil zwischen uns treiben! Du willst mich glauben lassen, dass sie das Blut für sich genommen hat und nun auf und davon ist.«
    »So könnte es gewesen sein. Ein Vampir ist...«
    »Hör auf damit!«, fuhr er mich an. »Justine Varela ist keine Vampirin. Noch nicht. Ich habe sie gebissen und angesaugt. Ich habe also Blut von ihr getrunken, aber ich habe den Keim noch nicht so tief gelegt, um sie als Vampirin zu bezeichnen. Dazu braucht es noch Zeit. Sie wird erst langsam heranreifen.«
    »Aber Blut ist Blut. Hast du sie denn hier angetroffen?«
    »Nein.«
    »Eben. Sie kann geflohen sein und...«
    »Ich werde sie treffen«, unterbrach er mich. »Da brauchst du keine Sorge zu haben. Und ich weiß auch, wo ich sie finden kann. Es war vielleicht gut, dass sie das Blut nicht hier liegen gelassen hat, sondern es in ihr Haus mitnahm. Ich werde die entsprechenden Dinge schon in Bewegung setzen.«
    »Und wie?«
    Es hatte immer nach Gewalt gerochen. Wir standen auf einem wirklich dünnen Seil, obwohl Mallmann recht ruhig geblieben war. Aber da gab es noch seinen Helfer, den er aus der Vampirwelt mitgebracht hatte. Ich wusste nicht, wie er dort versorgt wurde, aber satt sah er mir nicht eben aus. Er war zwar ruhig gewesen, doch diese Ruhe war fiebrig, wenn ich das richtig einschätzte.
    Ob er das Gespräch zwischen Mallmann und mir mitbekommen hatte, wusste ich ebenfalls nicht. Aber er brauchte das Blut, und das floss in den Adern dreier Menschen.
    Zum einen in denen des Dr. Bonham, der mit Suko – das war Nummer zwei – in der Kabine stand und sich nicht bewegt hatte, und zum anderen und zum letzten in meinen Adern. Mich starrte die Gestalt an, da ich ihr am nächsten stand. Das Blut, das aus meiner Nase rann, machte ihn nicht gerade ruhiger.
    »Aber nicht er bereitete uns Probleme. Es war Dr. Bonham, der alles mitgehört hatte. Jeder von uns hörte den Schrei aus der Kabine klingen. Das Echo hing noch in der Luft, als er nach draußen stürzte. Wusste der Teufel, wie er es trotz Suko’s Bewachung und seiner Handschelle geschafft hatte.
    Jedenfalls tauchte er auf, und er stand nicht auf unserer Seite, denn er brüllte: »Ich weiß, wo das Blut ist! Ich weiß es genau...!«
    Mallmann lief vor.
    Noch etwas anderes geschah zur gleichen Zeit. Suko wollte den Mann nicht laufen lassen. Er stürzte ihm nach, und der Vampir reagierte ebenfalls, denn er hatte mich nicht aus den Augen gelassen, und rammte die fahrbare Bahre auf mich zu...
    ***
    Die Ärztin war wie von Sinnen. Sie ließ sich durch nichts stoppen. Sie sah nur Justine Cavallo, die dabei war, den gesamten Plan zu verderben. Für sie gab es nur noch den Ausweg der Gewalt, wenn überhaupt noch etwas zu retten war.
    Justine riss die Arme hoch. Es war eine Bewegung, um ihr Gesicht zu schützen, denn die Varela wollte ihr die Fingernägel wie Krallen über die Haut ziehen.
    Justine wehrte den Angriff ab. Getroffen wurde sie trotzdem und taumelte zurück. Das war nur Taktik, denn die andere Justine wusste nicht, welche Kräfte in der blonden Bestie steckten. Sie hätte hier mit Leichtigkeit alles zertrümmern können, ohne sich selbst zu verletzen.
    Cavallo packte zu, als die
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