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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine
Autoren: Jason Dark
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Halsseite. Sie hatte ihn nicht wieder geschlossen und ließ ihn so weit offen, damit das Blut aus der Ader bis in ihren Rachen sprudeln konnte.
    Sie trank.
    Sie schlürfte. Sie war einfach begeistert. Sie war nicht mehr zu halten. Sie bestand in diesen Momenten nur noch aus Gier, die gestillt werden musste.
    Und es erklangen die typischen Geräusche. Dieses Schmatzen, dieses Saugen, diese Gier nach dem Lebenssaft eines Menschen, der ihr zu neuer Kraft verhalf.
    Justine Varela wehrte sich nicht. Sie lag aber auch nicht wie tot da. Sie zuckte noch einige Male mit den Füßen, als wollte sie irgendwo hintreten, aber diese Bewegungen waren sehr bald vorbei. Jetzt musste sie sich der anderen Macht hingeben, die viel stärker war als sie.
    Die schmatzenden Laute blieben, aber es gab noch etwas anderes zu hören. Ein zufrieden klingendes Brummen entstand in der Kehle der Vampirin. Sie ließ sich Zeit. Es störte niemand, und als sie merkte, dass sie es geschafft hatte, löste sie ihre Lippen vom Hals der Frau mit einem satt klingenden Schmatzen.
    Die Cavallo richtete sich auf. Das tat sie sehr langsam und gemächlich, als wollte sie einem Zuschauer beweisen, wie gut sie war. Ihr Gesicht war das gleiche geblieben. Es hatte sich nur um den Mund herum verändert, denn der sah aus wie eine große Wunde. Die Lippen waren kaum zu erkennen, das Blut verschmierte alles.
    Es war geschafft.
    Justine Cavallo fühlte sich zufrieden und einfach gut. Neben der Couch blieb sie stehen und schaute nach unten. Die andere Justine lag dort wie eine Puppe. In der nächsten Zeit würde sie sich nicht bewegen. Das würde sich erst ändern, wenn der neue Keim zum Durchbruch kam. Dann würde auch sie die Gier spüren, sich den Lebenssaft der Menschen besorgen zu müssen.
    Sie drehte sich um. Das eigentliche Ziel hatte sie noch nicht erreicht. Das wollte sie jetzt in die Wege leiten, und sie ging auf den Kühlschrank zu.
    Sosehr sie das Blut liebte und auch benötigte, Mallmann aber wollte sie den kostbaren Saft nicht gönnen...
    Das Chaos war perfekt!
    Ich hatte es nicht gewollt, es hatte sich einfach so ergeben, und ich sah die verdammte Bahre, die man auf mich zu rammte. Dahinter die Gestalt des Vampirs mit dem verzerrten Gesicht. Er wollte endlich zu seinem Blut kommen.
    Sehr breit war der Gang nicht. Ich würde dem verdammten Ding nicht völlig ausweichen können. Ich wollte mich auch nicht gegen die Wand rammen lassen. Dafür stemmte ich mich daran ab und hob genau im richtigen Moment meine Beine.
    Die Füße prallten gegen die Bahre. Den Ruck bekam ich zu spüren. Meine Beine knickten etwas ein, aber die Wucht des Aufpralls wurde reduziert.
    Damit hatte der Blutsauger nicht gerechnet. Er kippte nach vorn und geriet dabei in meine Greifweite. Das Haar war dünn, aber es wuchs recht lang. Ich krallte die Finger der rechten Hand hinein, hielt eisern fest und zerrte die Gestalt längs über die Bahre hinweg auf mich zu.
    Schmerzen erlebte der Vampir nicht. Ich hörte auch keinen Schrei. Er streckte nur die Arme aus. Seine tastenden Hände versuchten, nach mir zu fassen, aber er sah mich nicht, weil er mit dem Gesicht über die glatte Metallplatte schleifte.
    Dann hatte ich ihn bei mir.
    Ich riss ihn hoch und schleuderte ihn nach rechts gegen die Wand neben dem Lift.
    Dass sich in meiner Nähe noch andere Dinge abspielten, bekam ich durch einen schnellen Blick bestätigt. Nur konnte ich mich darum nicht kümmern, denn der Vampir wollte mich.
    Ich reagierte so, wie er es bei mir vorgehabt hatte. Die Bahre stand noch in meiner Nähe. Blitzschnell drehte ich sie nach rechts und rammte sie ein kurzes Stück vor.
    Jetzt klemmte sie den Vampir ein, und zwar dicht unter seinem Bauch. Er schrie wie eine Katze, der jemand auf den Schwanz getreten hatte. Das kümmerte mich nicht, denn ich wusste, was zu tun war. Diese grässliche Gestalt musste vernichtet werden.
    Das Gesicht war keines mehr. Es verdiente nur noch die Bezeichnung »widerliche Fratze«, und ich erhielt Zeit genug, um meine Beretta zu ziehen. Hier musste kurzer Prozess gemacht werden, und so jagte ich ihm das geweihte Geschoss direkt ins Gesicht.
    Es wurde zerrissen. Das Geschoss zerschmetterte es von Grund auf. Teile der Stirn lösten sich, klatschten gegen die Wand und fielen von dort aus zu Boden.
    Auch der Vampir hielt sich nicht mehr auf den Füßen. Er sackte wie ein flatteriger Gegenstand in die Knie, und würde sich nie mehr erheben können, denn seine Existenz war zerstört.
    Ich
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