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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine
Autoren: Jason Dark
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überdimensionale Fledermaus, die es mit heftigen und zuckenden Schwingenbewegungen schaffte, sich in die Höhe zu schrauben.
    Mallmann hatte es mal wieder geschafft. Wir waren so nahe dran gewesen, doch jetzt flatterte er uns davon...
    ***
    Vor der offenen Tür trafen wir mit Justine Cavallo zusammen. »Du hättest ihn haben können«, warf ich ihr vor.
    »Ach, du nicht?«
    »Du hast doch gesehen, dass wir nicht nahe genug waren. Ganz im Gegensatz zu dir.«
    Sie grinste scharf. »Es war jedenfalls ein toller Kampf zwischen uns. Aber ich gebe zu, dass ich einen Fehler begangen habe. Ich hätte ihn nicht auf die Tür zuschleudern sollen. Leider konnte ich nicht wissen, dass sie nichts aushält.«
    »Manchmal ist man eben zu ungestüm.«
    »Stimmt.«
    Ich wollte nicht länger vor dem kleinen Haus stehen und ging deshalb hinein. Einen Flur gab es nicht. Mein Blick fiel direkt in diesen Allzweckraum hinein, in dem tatsächlich ein Kampf stattgefunden hatte. Die Spuren waren nicht zu übersehen. Bevor ich noch genauer nachschauen konnte, war Justine plötzlich bei mir. Und so verdammt dicht, dass sie mich fast umarmte.
    »He, was ist das denn...?«
    »Keine Panik, John. Ich muss nur etwas erledigen und will es kurz und schmerzlos machen.«
    Nach diesen Worten stieß sie mich zurück, aber eine Hand glitt noch an meinem Körper entlang.
    Plötzlich hatte sie die Beretta.
    Sofort wich sie zurück und bedrohte mich mit der Waffe. Suko hatte das Haus inzwischen auch betreten und hörte ebenfalls zu, was sie zu sagen hatte.
    »Es geht wirklich nicht gegen euch«, erklärte sie, »und du brauchst auch nicht an deinen Stab zu denken, Suko, ich muss nur noch etwas erledigen und möchte es human machen.«
    »Seit wann kennst du dieses Wort?«, fragte ich.
    »Ich kenne vieles.«
    Der Kampf gegen Mallmann hatte sie nicht angestrengt, obwohl er hart geführt worden war. Ich sah zwei Messer auf dem Boden liegen und hatte auch eine Stichwunde bei Justine entdeckt, und zwar dort, wo die Kleidung zerrissen war.
    Das alles hatte sie überstanden, nur eines wollte sie unbedingt durchziehen. Wir sahen, dass sie auf eine nicht sehr lange Couch zuging. Ob jemand darauf lag, war für uns nicht zu entdecken, da wir gegen eine recht hohe Rückenlehne schauten.
    Justine blieb neben der Couch stehen. Mit einer Hand drehte sie das Möbelstück so herum, dass unsere Blicke auf die Sitzfläche fielen.
    Darauf lag ihre Doppelgängerin.
    »Sie schläft nicht«, erklärte die Cavallo. »Sie befindet sich nur in einem besonderen Zustand.«
    »Hast du sie leer gesaugt?«, fragte ich.
    »Genau.« Sie strahlte uns fast an. »Und ihr kennt ja meine Devise. Keine Ausbreitung der Vampire. Ich will nur satt werden, das ist alles. Ihr Blut war köstlich, aber jedes Fest hat mal ein Ende.«
    Nach diesen Worten schoss sie.
    Die Kugel traf ihre Doppelgängerin mitten in der Stirn!
    Es war kein Schrei zu hören. Nur das Echo des Schusses. Eine zweite Kugel brauchte Justine nicht zu verschwenden.
    »Hier, fang, Sinclair!« Sie warf mir die Beretta zu, die ich mit beiden Händen schnappte. Dann ging sie zum Kühlschrank und öffnete die Tür. »Bitte, dort liegt das Blut. Ich schenke es euch, denn ich bin satt genug.«
    Danach verließ sie das Haus der Ärztin, ohne sich noch mal nach uns umzudrehen...
    Hatten wir nun gewonnen oder verloren?
    So genau konnten wir uns nicht festlegen. Ich würde auf ein Unentschieden tippen. Es passte ins Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft. Jedenfalls hatten wir noch einiges zu tun und wenn es sich dabei nur um eine große Blutspende handelte, die wir dem Krankenhaus überlassen konnten...
    ENDE
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