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Im Kerker der schönen Justine

Im Kerker der schönen Justine

Titel: Im Kerker der schönen Justine
Autoren: Jason Dark
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wuchtete die Bahre von mir weg, um freie Bahn zu haben. Dabei schaute ich nach Mallmann und Suko und erlebte wieder einmal, dass der Supervampir schneller gewesen war als wir...
    ***
    Es war der Arzt, der Suko durcheinander gebracht hatte. Und er gab sich die Schuld, weil er den Mann unterschätzt hatte.
    Bonham rannte weg. Es gab kein Hindernis, das ihn aufgehalten hätte, denn die fahrbare Bahre war verschwunden.
    So erreichte er den Gang, konnte aber nicht rechtzeitig genug stoppen und prallte gegen die Wand.
    Genau die Chance nutzte Will Mallmann aus. Dracula II war immer jemand, der die Gunst des Augenblicks zu nutzen verstand, und das war auch hier nicht anders.
    Er sah den mit Handschellen gefesselten Mann. Er wusste, dass Blut in seinen Adern floss, doch darauf wollte er jetzt freiwillig verzichten, denn für ihn war der Arzt eine lebende Waffe.
    Bevor sich Dr. Bonham versah, wurde er gepackt und herumgewirbelt. Er schrie noch auf, was nichts brachte, denn in der folgenden Sekunde verwandelte er sich in ein lebendiges Geschoss.
    Dessen Ziel war Suko.
    Und der konnte bei dieser kurzen Distanz nicht verfehlt werden. Beide prallten zusammen, und auch ein Mensch wie Suko konnte diesem Aufprall nicht entgehen und nichts entgegensetzen.
    Er taumelte zurück. Das Gewicht hätte ihn letztendlich auch zu Boden gerissen, aber da gab es noch die im Gang stehende Bahre, die ihn zum Teil stoppte.
    Er drückte sie auch zurück und gab somit für Mallmann unfreiwillig den Weg frei.
    Suko dachte in diesen Augenblicken nicht mehr an seinen Stab, mit dem er die Zeit für fünf Sekunden hätte anhalten können. Er erlebte in seiner unmittelbaren Nähe einen um sich tretenden Arzt und wurde Zeuge, wie Dracula II durch die offen stehende Tür in die Fahrstuhlkabine huschte. Dabei zerrte er die Tür wieder zu.
    Ab nach oben!
    Die Flucht war ihm gelungen, und Suko hörte das irre Gelächter des Dr. Bonham...
    ***
    Genau das hörte ich auch, und ich wusste, dass wir zwar nicht verloren, aber auch nicht gewonnen hatten. Die andere Seite hatte uns mal wieder überrascht.
    Das Geifern des Arztes ging mir auf den Wecker. Suko litt ebenfalls darunter. Er schrie den Mann nicht an, aufzuhören, sondern verpasste ihm eine Ohrfeige.
    Das reichte.
    Bonham hörte auf. Er kicherte nur leise, als er sich zurückzog und auf den von mir getöteten Blutsauger starrte. Dass er nicht mehr ganz bei Sinnen war, entnahmen wir seiner Bemerkung.
    »Der... der da... der braucht eine kosmetische Operation«, verkündete er kichernd. »Ich kenne einen Kollegen, der super ist. Er wird das schon hinkriegen. Ich sage ihm Bescheid.«
    Wir hatten keinen Bock darauf, uns so einen Quatsch anzuhören. Ich griff ihn mir, drehte ihn herum und drückte ihn mit den Schulterblättern gegen die Wand.
    »Der braucht nichts mehr!«, flüsterte ich ihm scharf zu. »Aber wir brauchen etwas.«
    »Was denn?«, fragte er kichernd.
    »Ich will wissen, wo ich Ihre Kollegin finde. Die Notärztin Justine Varela.«
    »Sie hat keinen Dienst.«
    »Das weiß ich. Wo ist sie?«
    »Sie kann nicht plastisch operieren.«
    Verdammt, der Typ war durch den Wind! »Es geht mir auch nicht um eine Operation. Ich will nur wissen, wo sich die Varela aufhält. Ist Ihnen das klar?«
    »Ja.«
    »Also...«
    »Im Haus. In ihrem Haus.« Er lachte und sprach sogar in meinem Sinne weiter. »Hinter der Klinik steht es. Bei den anderen Häusern. Direkt am Hang.«
    »Okay.« Ich drehte ihn herum und hörte Suko’s Stimme, die einen zufriedenen Klang bekommen hatte. Den Grund erfuhr ich sofort.
    »Freund Mallmann hat einen Fehler begangen«, sagte er. »Er hätte den Fahrstuhl oben blockieren sollen. Das hat er in seiner Eile wohl vergessen. Ich habe ihn wieder hergeholt, und ich denke, dass wir jetzt einsteigen können.« Mit der eleganten Bewegung eines Fahrstuhlführers zog er für uns die Tür auf.
    Der Arzt fing an zu kreischen. »Ich will nicht. Ich will hier unten bleiben.«
    »Auch gut«, sagte ich und stieß ihn gegen die Wand. »Wir werden Sie später abholen.«
    Suko stand schon in der Kabine. Ich folgte ihm und zog die Tür zu. »Er hat noch nicht gewonnen«, sagte ich.
    »Du willst zu der Varela?«
    »Wohin sonst?«
    »Okay. Mal schauen, ob wir Glück haben. Es kann sogar sein, dass wir dort eine Bekannte treffen.«
    »Justine Cavallo?«
    »Warum nicht...?«
    ***
    Die blonde Bestie war jemand, die sich nicht ausruhen musste, denn sie kannte keine Erschöpfung. Zudem hatte sie sich satt getrunken
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