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Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller
Autoren: Inge Lempke
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auch keine Spur von ihm. Mit schmerzendem Magen stieg Arthur ins Erdgeschoss. Wenn sein Hausarzt da nicht mal was übersehen hatte - das fühlte sich definitiv an wie ein Magengeschwür!
    Unten im Flur hatten sich ein paar Mieter zusammengefunden, die sich lautstark über die ,Polizeistaat-Methoden‘ beschwerten. Arthur versuchte im Nachhinein zu erklären, um was es ging, während er auf den Bericht der Männer aus dem Keller wartete.
    Schließlich schaffte er es sogar, bei den Hausbewohnern einen Hauch von Verständnis zu wecken, besonders bei den Müttern. Als er Khalid aus der Kellertür treten sah, entnahm er dessen Gesicht zumindest keinen Ausdruck des Schreckens. Aber auch keinen der Erleicht erung. Also hatten sie im Keller auch nichts gefunden!
    Sein mögliches Magengeschwür meldete sich zurück, als er das Haus verließ, in die Seite nstraße einbog, und Claudia neben ihrem alten Kombi stehen sah. In ihrer weißen Hose, der blau karierten Tunika, die lockigen Haare offen, Angst im Blick. Mit einer Hand hielt sie sich am Autodach fest.
    Arthur überlegte sich, was er ihr sagen sollte, aber als er vor ihr stand, flehte sie: „Bitte, sag mir, dass ihr ihn nicht tot irgendwo gefunden habt!“
    „Stimmt, haben wir nicht, jetzt müssen -“
    „Dieser Lügner, dieser Dreckskerl!“, tobte Claudia plötzlich los und hämmerte mit der Faust ein paar Mal gegen das Auto. Was für eine Tablette hatte sie denn da vorhin geschluckt?! „Ich bringe ihn um! Was hat er mit Tim gemacht?! Habt ihr auch genau nachgeguckt?! Habt ihr nach versteckten Türen gesucht?! Wart ihr auf dem Speicher? Im Keller?! In der Garage?!“
    Bei , Speicher‘ und ,Keller‘ nickte Arthur, bei ,Garage‘ stutzte er. Er hatte keine Garagen gesehen, gab es überhaupt welche? Aber wo? „Warte hier, ich muss was überprüfen.“
    Er trabte zurück zum gerade durchsuchten Haus und fragte eine Gruppe Mieter, die noch im Hausflur diskutierte: „Hat das Haus Garagen?“
    Eine Frau um die 40 mit feuerroten, kurzen Haaren und bunter Brille, furchte die Stirn, und meinte: „Klar, kommen Sie, ich zeig sie Ihnen!“
    Sie eilte in ihre Wohnung im Erdgeschoss und durch einen spärlich möblierten Flur in ein großes Wohnzimmer, das nach hinten hinaus zum Garten gelegen war. In einer Ecke eine abgenutzte Couchgarnitur, an den Wänden mehrere Terrarien mit Schlangen und anderem Vie hzeug.
    Das riesige Fenster, an das sie trat, besaß weder Gardinen noch Vorhänge. Khalid, Gisbert und ein paar andere Kollegen waren ihnen gefolgt.
    Die Frau zeigte in den Garten, an dessen äußerstem Ende hinter Bäumen und Büschen etwas emporragte, das man für eine efeubewachsene Mauer hätte halten können, aber anscheinend die Rückseite mehrerer Garagen war. Zumindest jetzt erkannte Arthur ein paar grün gestrichene Türen zwischen dem Efeu.
    „Da sind sechs Garagen, wenn Sie da vorne ranwollen, müssen Sie in die Parallelstraße fa hren“, erklärte die Frau in wichtigem Ton.
    „Sechs Stück? Wissen Sie, wem die gehören?“
    Sie zählte die Namen ihrer Mitmieter auf, gab an, wo die Leute wohnten, begann deren Lebensumstände zu schildern, und da ging Arthur dazwischen. „Das ist alles sehr interessant, aber sagen Sie mir doch einfach, ob Frau Kamp auch eine der Garagen gehört.“
    „Ja, die ganz rechts außen, von hier aus gesehen.“ Mit der Hand wies sie in die entsprechende Richtung.
    „Danke, Sie haben uns wirklich sehr geholfen.“ Arthur war schon wieder auf dem Weg nach draußen.
    Kurze Besprechung, dann wurden zwei Gruppen gebildet, eine für die Vorderseite der Gar agenanlage, eine für die Rückseite. Man entschied sich für einen Zugriff von der Rückseite aus, da die hintere Tür vermutlich schneller und leichter zu öffnen war als das vordere Schwingtor, ganz abgesehen davon, dass es im Garten sicher weniger Zuschauer gab.
    Ein paar Minuten später bewegten sich fünf schwerbewaffnete Männer (unter ihnen A rthur) durch den Garten auf die rückwärtige Tür zu, deren Schloss Gisberts Spezialwerkzeug keine 20 Sekunden standhielt. Da sie sich nach außen öffnete, riss er sie mit einem plötzlichen Ruck auf.
    Arthur, der dafür gesorgt hatte, diesmal in der ersten Reihe zu stehen, sprang mit der Wa ffe in der Hand in die Türöffnung. Ein erster Blick: ein mäßig beleuchteter Raum ohne Auto, dafür aber mit zwei Stühlen in der Mitte, auf denen zwei Menschen saßen - ein älterer Mann mit Schusswaffe in der Hand, der gerade überrascht aufblickte,
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