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Im Heu oder im Bett

Im Heu oder im Bett

Titel: Im Heu oder im Bett
Autoren: Julie Hogan
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drehte sich zu Lauren um. „Ich glaube, der nächste Bewerber ist hier.” Er beugte sich zu ihr. „Und ich denke, mit diesem kann ich Sie allein lassen”, flüsterte er.
    Am frühen Abend hatte Lauren mit allen Bewerbern gesprochen. Es war überraschend schnell gegangen. Sie brachte den letzten, ebenfalls völlig unqualifizierten Kandidaten noch zur Tür und sah, wie Cole die klapprige Scheunentür aushängte. Ihr Puls beschleunigte sich, als er sich umdrehte und sie mit einem Lächeln ansah, als wolle er fragen: Warum, um Himmels willen, machen Sie es sich so schwer?
    Ja, warum nur? fragte sie sich, als sie ihn dabei beobachtete, wie er die Tür in die Scheune trug. Seine Referenzen, die er ihr inzwischen gegeben hatte, waren bestens. Die vier Leute, die sie daraufhin angerufen hatte, hatten Cole über den grünen Klee gelobt. Und schließlich hatte ja auch sie Augen im Kopf und konnte sehen, dass er gut und schnell arbeitete. Wenn er weiter dieses Tempo vorlegte, würden sowohl das Haus als auch das Geschäft noch vor dem geplanten Eröffnungstermin in tadellosem Zustand sein. Und dann würde er sich wieder in seinen Pick-up setzen und der Stadt für immer den Rücken kehren. Und ihr Leben würde wieder in normalen Bahnen verlaufen.
    Oder zumindest, was sie sich als normal vorstelle. Sie war gerade dabei gewesen, nach der Trennung von Miles Landon, über die viel in den Klatschspalten berichtet worden war, wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen. Miles hatte ihr das Herz gebrochen und war der Grund für ihre selbst auferlegte einjährige Abkehr von Männern.
    Lauren setzte sich auf ihr antikes Sofa, das sie günstig in bei einer Geschäftsaufgabe gekauft hatte.
    Obwohl sie durch die negativen Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend eine Scheu vor engen Beziehungen hatte, hatte sie sich in Miles verliebt. Was kein Wunder war bei diesem Mann mit seiner faszinierenden Ausstrahlung.
    Miles war ein Rockstar, und obwohl er häufig unterwegs war und viel Zeit im Studio verbracht hatte, hatte sie dennoch geglaubt, dass sie sich liebten. Und dann hatte sie vor 222
    Tagen durch Zufall in der Zeitschrift „People” gelesen, entdeckt, dass er ihr untreu war. Sie hatte damals geglaubt, dass er in London ein Album aufnahm, doch es stellte sich heraus, dass er sich stattdessen in Hollywood mit einer rothaarigen Schauspielerin vergnügte.
    Das war der erste Tag ihrer geplanten einjährigen „Männerpause” gewesen. 365 Tage Frieden, Ruhe und Zeit, um sich ihrem Sohn zu widmen, ein neues Leben anzufangen und ihre Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Lauren warf einen Blick durch das Wohnzimmerfenster hinaus auf den Hof. Wo war nur ihre gewohnte Selbstbeherrschung geblieben, die sie sich seit ihrer Kindheit zugelegt hatte? Ihre Erfahrungen in diversen Pflegefamilien waren schlecht gewesen, aber sie hatten sie auch gelehrt, in jeder Situation die Kontrolle über sich zu behalten und zu lächeln, auch wenn ihr zum Heulen war.
    Immer etwas auf Distanz zu bleiben und sich auf niemanden wirklich zu verlassen, das waren seit jeher ihre eisernen Regeln. Leider hatte sie diese Regeln nicht nur bei Miles, sondern auch bei ein paar anderen Typen nicht eingehalten, die sich nach näherem Kennenlernen als Idioten entpuppt hatten. Mit zwanzig hatte sie eine Beziehung mit einem Fotografen, ein Jahr darauf folgte ein viel älterer Verleger, darauf ein Modedesigner, dann ein Profi-Basketballspieler und schließlich mit fünfundzwanzig Miles.
    Und jetzt war da Cole Travis. Und sie musste ihn wohl engagieren, obwohl sie sich in seiner Gegenwart so machtlos fühlte, dass sie am liebsten schreiend vor ihm davon laufen würde. Dieser Mann war eine Bedrohung für alles, was sie sich so mühevoll wieder aufgebaut hatte. Und er würde in sechs Wochen wieder aus ihrem Leben verschwunden sein, ermahnte sie sich streng. Das sollte sie sich in der nächsten Zeit immer vor Augen halten. Es war an der Zeit, sich Rat zu holen, überlegte sie, holte ihre Wagenschlüssel und stieg in ihren großen Jeep, um Jem von seiner Spielgruppe einige Straßen weiter abzuholen.
    Als sie seinen Sicherheitsgurt festzurrte, fragte sie: „Hast du Lust, nach dem Zeichen zu sehen, bevor wir nach Hause fahren, Schätzchen?”
    „Ja.” Er klatschte in die Hände.
    Sie lächelte und zerzauste sein Haar. Noch nie hatte jemand ihre Einfälle so unterstützt, wie ihr Sohn es tat. Und einige ihrer Einfälle waren schon ziemlich exzentrisch.
    Lauren suchte nach Zeichen. Nicht nach
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