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Im Heu oder im Bett

Im Heu oder im Bett

Titel: Im Heu oder im Bett
Autoren: Julie Hogan
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das ihr die beiden Brüder auf dem antiken Sofa vor ihr als Lebenslauf überreicht hatten. Die beiden waren im Begriff, sich in die bereits abgehakte Liste der völlig unerfahrenen Bewerber am heutigen Tag einzureihen. Aber während die anderen einfach nur nicht für den Job qualifiziert gewesen waren, legten die Brüder ein geradezu beleidigendes Benehmen an den Tag. Sie fühlte die lüsternen Blicke der beiden auf sich und hätte platzen können. Zum Glück war Cole nur ein paar Minuten nach Eintreffen der Brüder ins Haus gekommen, um das Schloss an der Haustür auszuwechseln. Und obwohl sie es kaum zugeben mochte, fühlte sie sich durch seine Anwesenheit sicherer. Verstohlen betrachtete sie Cole, während sie so tat, als würde sie die Referenzen der Brüder lesen. Er ist sich seiner selbst einfach zu sicher und amüsiert sich wahrscheinlich prächtig über die Situation, dachte sie.
    Aber er machte seine Arbeit sehr gekonnt und tüchtig. Sie musste sich eingestehen, dass zwischen diesen beiden schmierigen Kerlen vor ihr und Cole Welten lagen. Und das beschränkte sich nicht nur auf die Eignung als Handwerker.
    Als ob Cole ihre Gedanken lesen könnte, schaute er sie plötzlich über die Köpfe der beiden Brüder hinweg an und runzelte besorgt die Stirn. Und obwohl eine Stimme in ihrem Inneren flüsterte, dass sie schon auf sich selbst aufpassen konnte, fühlte sie sich sofort entspannter.
    „Also …”, sie sah wieder auf das fleckige Papier, „… Bobby, Johnny. Sämtliche Referenzen stammen von Leuten, die genauso heißen wie Sie.”
    Sie grinsten sich gegenseitig an. „Ja. Wir haben bisher nur für die Familie gearbeitet.”
    „Verstehe.” Sie schaute wieder kurz zu Cole, bevor sie fortfuhr. „Welche Arbeiten können Sie denn durchführen?”
    „Wir können alles für Sie tun, was Sie wollen”, sagte Bobby. Neben ihm hob Johnny viel sagend die Augenbrauen und fügte hinzu. „Und noch viel mehr.”
    Gerade als ihr bewusst wurde, was die beiden damit meinten, war Cole, dessen Kiefermuskel vor Anspannung zuckte, schon in Abwehrstellung gegangen. „Die Lady wollte wissen, ob ihr die einfachsten handwerklichen Arbeiten beherrscht, wie Wände zu verputzen oder sie mit Holz zu verschalen”, meinte er mit drohendem Unterton. Die beiden machten so verständnislose Gesichter, als ob sie noch nie etwas davon gehört hätten.
    Nachdem es einen Moment ganz still wurde, glaubte Lauren ein ungeduldiges Schnauben von Cole zu hören, der sich nun wieder vehement dem Schloss widmete. Ihr Ärger über seine Einmischung wich zunehmend der Belustigung über die dämlichen Gesichter der Brüder, die nervös Blicke tauschten.
    „Wer ist er?” fragte Bobby.
    „Er erledigt zwischenzeitlich den Job.” Sie stand auf. „Nun, ich denke, ich habe alle notwendigen Informationen. Ich melde mich, falls ich mich für Sie entscheide.”
    Als sie den beiden einen Moment später hinterher sah, wunderte sie sich über die große Zahl unfähiger Handwerker in einer so kleinen Stadt. Ihre Hoffnung, „Simpson’s Gems”
    rechtzeitig zur Sommersaison eröffnen zu können, schwand zusehends. Wenn sie wollte, dass die Arbeit erledigt werden würde, musste sie den verführerischen Mr. Travis anheuern. Das wusste sie, aber es beunruhigte sie immer noch, weil der Mann sie beunruhigte. Als sie sich zu Cole umdrehte, blieben ihr allerdings die Worte „Sie sind engagiert” im Hals stecken. Sein wütender Gesichtsausdruck verschlug ihr die Sprache.
    „Was haben Sie sich dabei gedacht?” fuhr er sie an.
    Lauren starrte ihn verständnislos an. Was hatte er für ein Problem? „Wovon reden Sie?”
    „Was haben Sie sich dabei gedacht, diese beiden Nullen in Ihr Haus einzuladen?”
    Zunehmend aufgebracht, richtete sie sich zu ihrer vollen Größe von einssechsundsechzig Meter auf. „Gedacht? Ich habe gedacht, dass ich einen Handwerker anstellen will, Mr. Travis.
    „Der Vorname ist Cole”, sagte er sichtlich angespannt. „Und wenn Sie wirklich einen Handwerker suchen, hätten Sie doch sehen müssen, dass schon einer direkt vor Ihnen steht.”
    „Ich hatte doch deutlich gemacht, dass ich noch Gespräche mit anderen Bewerbern führen werde, bevor ich mich entscheide. Übrigens habe ich Sie nicht um Hilfe bei diesen Gesprächen gebeten.”
    Cole lachte ohne einen Anflug von Humor. „Es machte ganz den Eindruck, als ob Sie bei diesen beiden Idioten Hilfe brauchten.”
    Lauren stützte die Hände auf die Hüften. „Ich hatte es im Griff,
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