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Im Heu oder im Bett

Im Heu oder im Bett

Titel: Im Heu oder im Bett
Autoren: Julie Hogan
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damit gehabt, überhaupt einzuschlafen. Sie nahm den Duft von frisch gekochtem Kaffee wahr und schwang die Beine aus dem Bett. Sie streckte sich und lächelte, weil sie wusste, dass Sherry schon aufgestanden war und Frühstück machte. Ihre Freundin hatte entschieden, ein paar Tage länger bei ihr zu bleiben, und Lauren hätte ohne Sherry und Jem wirklich nicht gewusst, was sie getan hätte. Sie vermisste Cole wahnsinnig. Und sie wusste nicht, wie das Geschäft rechtzeitig bis zum Sommer Festival fertig werden sollte.
    Außerdem rechnete sie jeden Moment damit, dass der Streit um Jems Sorgerecht anfing.
    Deshalb brauchte sie dringend den Beistand ihrer Familie, um weiter ein annähernd normales Leben führen zu können.
    Natürlich war es ihr in den ersten beiden Tagen, nachdem Cole Valle Verde verlassen hatte
    - die Nachricht war ihr durch die Einheimischen zu Ohren gekommen — nicht besonders gut gelungen, so zu tun, als sei alles wie immer. Sie hatte viel gearbeitet, war erschöpft ins Bett gefallen und hatte trotzdem kaum geschlafen. Sie hatte unentwegt daran gedacht, dass er ohne ein weiteres Wort gegangen war. Lediglich Jem hatte er vorher noch eine Karte geschickt, die beides verhieß: „Bis bald” und „In Liebe, Cole”. Und beides hatte sie sowohl zermürbt als auch einen Funken Hoffnung geweckt. Die unbegründete Hoffnung, dass er zurückkommen würde.
    Aber obwohl sie unablässig an ihn dachte, war dieser Hoffnungsschimmer in den folgenden Tagen wieder verblasst. Sie wollte ihn hassen für das, was er getan hatte, versuchte es wirklich mit aller Kraft, aber er behielt seinen Platz in ihrem Herzen. Seine Sachen waren alle noch da, und es war ihr nicht möglich, sie auch nur zu berühren und wegzuräumen. In ihrem Zimmer waren noch seine Kleider, in der Scheune die Werkzeuge. Sie hatte noch seinen Duft in der Nase und sein Lachen im Ohr.
    Lauren wünschte, sie könnte verstehen, wie er ihr Tag für Tag so nahe gewesen sein konnte und trotzdem verheimlicht hatte, weshalb er bei ihr war. Sherry hatte etwas Licht ins Dunkel gebracht, als sie ihr von Jems leiblicher Mutter und den Umständen erzählt hatte, unter denen Cole seinen Sohn aufgespürt hatte. Natürlich verstand gerade Lauren das Bedürfnis nach einer Familie. Auch sie hatte in ihrem ganzen Leben nach Familienbanden gesucht. Aber daran, dass er ihr Herz jeden Tag etwas mehr brach, änderte auch ihr Mitgefühl nichts. Ebenso wenig wie die Erkenntnis, warum er sich so verhielt.
    Wahrscheinlich war es am besten so. Zu denken, dass er für immer fort war, würde es schließlich einfacher machen, ihn nicht mehr zu vermissen. Es würde dadurch leichter werden, sich nicht mehr zu wünschen, in seinen Armen zu liegen, mit ihm zu lachen, ihm das Abendessen zu machen und seine Socken zusammenzulegen. Dann könnte sie aufhören, ihn zu lieben. Was bin ich nur für eine Lügnerin, dachte sie dann. Ich will ihn immer noch. Mehr als ich irgendetwas in meinem Leben je gewollt habe.
    Lauren stand auf und fing gerade an, sich anzuziehen, als sie durch das offene Fenster ein lautes Hämmern hörte. Alarmiert sprang sie hoch. Cole. Er ist zurück, dachte sie. Es war alles, was sie denken konnte. Und dieser Gedanke versetzte sie in höchste Aufregung. Sie eilte zum Fenster und schalt sich selbst wegen ihres inneren Aufruhrs, als sie nach ihm Ausschau hielt.
    Aber außer zwei großen gelben Pick-ups konnte sie nichts entdecken. Sie versuchte sich zu beruhigen, zog sich schnell an, raste die Treppe hinunter und riss die Haustür auf. Und was sie dann sah, machte ihre Verwirrung komplett.
    Ein Mann, der ihr irgendwie bekannt vorkam, verfrachtete Baumaterial in die Scheune, wo zwei andere Männer im Begriff waren, eine Wand einzuziehen. Sie arbeiteten schnell, effizient und erinnerten sie an Cole. Als sie über den Hof ging, zog sie die Aufmerksamkeit der Männer auf sich.
    „Hallo”, rief einer von ihnen und grinste breit. Dieses erfrischende Grinsen kannte sie doch, verdammt noch mal.
    „Ein wunderschöner Tag, nicht wahr?” meinte ein anderer und strich sich das dichte Haar aus der Stirn.
    Sie machte den Mund auf, um etwas zu erwidern, schloss ihn dann aber wortlos wieder, als sie Cole sah, der an der Tür eines Pick-ups lehnte und ihr ein strahlendes Lächeln schenkte.
    Und auch wenn sie innerlich dahinschmolz und sich ihr Ärger zu verflüchtigen drohte, bemerkte sie, dass die Transporter die Aufschrift „Travis Construction” trugen. Er war also
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