Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Heu oder im Bett

Im Heu oder im Bett

Titel: Im Heu oder im Bett
Autoren: Julie Hogan
Vom Netzwerk:
„Ehrlich, ich weiß nicht, warum ich es getan habe. Ich habe noch nie jemanden wie Lauren getroffen. Das ist die einzige Erklärung, die ich habe.”
    „Das hört sich für mich nach Liebe an”, sagte sie und nahm einen Schluck Martini.
    Er erstarrte regelrecht bei dieser Vorstellung. „Wer hat denn etwas von Liebe gesagt? Ich habe nur versucht, ihr bei dieser Heiratsgeschichte behilflich zu sein. Und dann ist die ganze Situation außer Kontrolle geraten. Ich konnte das nicht aufhalten.” Doch dann dachte er voller Anspannung daran, wie oft er diese Entwicklung hätte aufhalten können und es nicht getan hatte. Er hatte Lauren unzählige Male geliebt, obwohl er wusste, dass er sich ihr gegenüber nicht fair verhielt, dass er ihr ebenso wenig eine Wahl ließ, wie seine Frau damals ihm die Wahl gelassen hatte. „Ich habe es nicht aufgehalten”, verbesserte er sich.
    „Ja, sie kann einen ganz schön überfahren”, meinte Sherry—
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe bereitwillig mitgemacht.”
    „Sicher hast du das. Sie ist eine schöne und überzeugende Frau.”
    Cole starrte Sherry über sein Glas hinweg an. Lauren hatte nur versucht, ihren Sohn zu schützen und zu behalten. Genau dasselbe hätte er auch getan, wenn er vor fünf Jahren die Chance dazu gehabt hätte. „Sie ist schön - und überzeugend — aber das hat damit nichts zu tun. Wir wissen doch alle beide, dass sehr viel mehr in ihr steckt, als die Leute in diesem Katalogen zu sehen bekommen haben.”
    Sherry nippte unschuldig an ihrem Drink. „Nun, für jemanden, der nicht verliebt ist, trittst du aber sehr ritterlich für deine Frau ein.”
    Er kippte sein restliches Bier hinunter und kochte innerlich. Er wusste nicht, was Liebe ist und war sich auch nicht sicher, ob er das jemals gewusst hatte. Ihm lag sehr viel an Lauren.
    Zu viel für seinen Geschmack. Denn trotz seiner abwehrenden Haltung gegenüber der Ehe, schmerzte ihn der Gedanke, dass nie wieder jemand Lauren als seine Frau bezeichnen würde.
    „Du bist eine kluge Frau, Sherry.” Sie klimperte mit den Wimpern und warf ihm einen so überraschten Blick zu, dass er lächeln musste. „Aber egal, wie du das auch drehst und wendest, für mich und Lauren gibt es keine Möglichkeit. Ich habe nichts, was ich ihr bieten könnte. Und sie will mich nicht. Sie sollte mich nicht wollen, zum Teufel.”
    „Ich glaube, dass du das nicht richtig siehst”, meinte Sherry und trank ihr Glas aus. „Aber denkst du nicht, dass du das Risiko eingehen und das selbst herausfinden solltest?”
    Die Antwort war so offensichtlich, dass er gar nicht erst etwas darauf entgegnete. Nachdem ein Moment vergangen war, war Sherry anscheinend zu der Überzeugung gelangt, dass ihr Einwand gefruchtet hatte, denn sie berührte kurz seinen Arm, nahm ihre Tasche und ging zur Tür. Cole sah sich nach dem Barkeeper um und bestellte sich dann noch ein Bier. Während er darauf wartete, bemerkte er eine Familie, die an einem der Tische zu Abend aß. Der Vater zeigte seinem kleinen Sohn, wie man Spagetti auf eine Gabel wickelte, und die Mutter lachte über das Durcheinander, das die beiden veranstalteten.
    Sehnsüchtig stellte er sich, Lauren und Jem als eine Familie vor. Seit er hier war, hatte er schon ein paar Mal das Gefühl gehabt - als sie Jem im Camp abgeholt hatten, zum Beispiel —
    Teil der Familie zu sein, nach der er sich sehnte. Und er spürte den fast überwältigenden Drang, dieses Gefühl jeden Tag auskosten zu können. Und obwohl er sich nicht sicher war, was das Wort Liebe, das ihm Angst machte, eigentlich bedeutete, wusste er, dass Lauren ihn verändert hatte. Er wollte abends mit ihr einschlafen, sie in den Armen halten und morgens mit ihr aufwachen. Und jede weitere Minute am Tag mit ihr und seinem Sohn zusammen sein.
    Aber das würde sich nicht verwirklichen lassen, denn Lauren und er würden nie mehr ein Paar werden. Je eher er sich damit abfinden würde, desto besser wäre es für ihn.
    Der Barkeeper brachte das Bier. Es war jetzt Coles drittes, und er hoffte, dass das Gebräu sein Verlangen nach Lauren betäuben und ihm vielleicht sogar helfen würde, sie ganz zu vergessen. Aber als er das Glas ausgetrunken hatte, musste er sich eingestehen, dass es sehr viel mehr brauchte, um sich Lauren aus dem Kopf zu schlagen. Das würde ihm so schwer fallen, wie wohl noch nie etwas in seinem ganzen Leben.
    Lauren wachte nur mühsam auf. Allerdings hatte sie in den letzten drei Nächten noch weitaus mehr Probleme
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher