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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts
Autoren: Robert Asprin
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allen? Zip wollte, daß es sein Freund war. Er wollte, daß es der Freund der Ilsiger war, der Hüter der Revolution, da es zweifellos zu einer kommen würde.
    Er wollte, daß es sich als prächtig und mächtig zeigte und half, Zips Feinde zu Fall zu bringen. Aber es hatte bisher nicht mehr getan als die Opfer anzunehmen, Zip Alpträume zu verursachen und ihm mitzuteilen, daß es in die Oberstadt umziehen wollte.
    Wer wollte das nicht? Alle von Zips Leuten aus der Rattenfalle wollten es; alle, die im Labyrinth unter ständiger Belästigung durch die Obrigkeit standen, wollten es. Das wollten auch die zwölfjährigen Mütter und einbeinigen Väter von Zips Revolution, die er nie gewollt hatte. Er hätte dem Kampf vielleicht sogar ganz entsagt, wenn Tempus ihn nicht ausgewählt hätte.
    Zip verstand nicht, weshalb die rankanischen Mächte seine Hilfe und die VFBF an ihrer Seite wollten. Die Rankaner hatten ihm einfach nicht geglaubt, als er versucht hatte, ihnen zu erklären, daß zwei Dutzend Bandenangehörige mit Lammblut und Farbpinseln keine politische Bewegung waren.
    Aber da seinen Dieben und Bettlern der Schutz von Crits Ordnungshütern versprochen worden war, wenn sie die Nachtstreife übernahmen, und Zip die Verantwortung auf sich genommen hatte, war es ganz einfach zu seiner Aufnahme ins Machtgefüge und in die bessere Gesellschaft gekommen.
    Das wurde von dem Feind, der ihm am meisten zu schaffen machte, nicht gerade gebilligt. Was ihm am meisten zu schaffen machte, war die Tatsache, daß seine bösen Buben und Mädchen genau das taten, was sie zuvor getan hatten - sie nötigten, erpreßten, belästigten harmlose Bürger, brandschatzten -, und das jetzt alles mit dem Schutz und zum Wohle des Staates.
    Es ergab keinen Sinn, bis es allen Sinn der Welt ergab. Und als Zip bewußt wurde, was Tempus ihm angetan hatte, war es schon zu spät gewesen, war Zip bereits Teil der Obrigkeit, ein verhaßter Ordnungshüter, ein Hund mit rankanischem Halsband, und seine Miliz war nicht besser als irgendeiner aus Walegrins demoralisierter Armee. Sie hatten die Opposition nicht besiegt, sie waren Teil von ihr geworden!
    Sie waren nicht die Revolution, sie waren die tragende Kraft hinter der Ungerechtigkeit, die sie erschaffen hatte.
    Als er das Crit wütend gesagt hatte, hatte der zynische Stiefsohn die blitzend weißen Zähne gezeigt und erwidert: »Je mehr die Dinge sich verändern, desto mehr bleiben sie gleich. Wo liegt dein Problem? Macht dir die Sache keinen Spaß mehr, nun da du das Recht hinter dir hast? Es ist schließlich das einzige, was deinesgleichen beherrscht, und auf diese Weise werdet ihr nicht um eine Hand oder gar den Kopf kürzer gemacht werden. Du hast Talent, und wir sind die Talentsucher. Danke deinen schleimigen Göttern, daß wir dich entdeckt und eingesetzt haben, ehe du bei einem Sklavenhändler als Wagenschmierer gelandet wärst.«
    Das war noch etwas, das Zip zu schaffen machte. Critias wußte offenbar mehr über seine Angelegenheiten, als es eigentlich möglich war. Mit »Schleimgöttern« spielte er ganz offensichtlich auf den Altar an. Und was die Sklavenhändler betraf - nun, Zip hatte mehr als eine arme Seele den Seufzerfluß abwärts verkauft, um die Revolution zu finanzieren. Aber damals war es eine Gewissenssache gewesen. Und jetzt war es eine verdammte Staatsangelegenheit.
    Gayle, der Verbindungsmann des 3. Kommandos hatte ihm gesagt, er solle nicht anfangen, darüber nachzudenken, sondern lediglich seine Liste der Entbehrlichen aufstellen. Er haßte sich jetzt, ebenso wie er Kama haßte, dieses Weibsstück, das ihn in die ganze Sache hineingezogen hatte, und ihr verdammtes Ethos des 3. Kommandos, das selbst die gemeinsten Untaten guthieß, wenn sie ihren Zweck erfüllten. »Was immer den Zweck erfüllt«, mochte ja für des Geheimnisvollen Tochter tragbar sein und für ihre Meute Totschläger, aber nicht für Zip.
    Schon gar nicht, wenn er, falls er nicht aufpaßte, genau wie sie werden würde. Hier hatte er also diesen Altar, diesen Gott oder was immer es war, diesen Opferfresser, der nie wirklich sagte, daß er ihm seine Sünden nehmen, ihn reinwaschen könnte, aber es doch gewiß so meinte. Es war dieses Wesen mit den roten Augen im Altar, das ihn glauben ließ, in seinem Wahnsinn läge Methode. Es hatte einen Plan. Es wollte, daß Zip die Rankaner und die Beysiber unterwanderte, die Schwächen ihrer gemeinsamen Feinde studierte und befehlen lernte. Es hauste ein lebendes Wesen dort
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