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Im Herzen Des Lichts

Titel: Im Herzen Des Lichts
Autoren: Robert Asprin
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drin - oder zumindest etwas Wirkliches, was die anderen Götter nicht waren, soweit Zip es sehen konnte. Es hatte Wünsche und Bedürfnisse.
    Es wollte Fleisch und Blut, und es wollte in die Oberstadt ziehen, und es brauchte Zip, der Befehlshaber der Miliz sein sollte, um ihm dienen zu können. Er mußte jemandem dienen. Es gab sonst keine Rechtfertigung für das, was er und sein kleiner Trupp Rebellen taten. Er brauchte eine gute Sache, und die roten Augen im Altar, das Schlürfen, wenn es das frische Blut zu sich nahm, und das göttergleiche Rülpsen danach, das war seine gute Sache.
    Nur der Flußgott allein wußte, was er von Zip wollte, aber er wollte ihn. Niemand hatte ihn je zuvor gewollt. Dann kamen sie, alle gleichzeitig, Kama und der Geheimnisvolle und der Flußgott und. Nein, Kama war vor dem Gott gekommen, aber das war unwichtig.
    Wichtig war, daß er die Steine in die Oberstadt schaffte. Mit einem Federkiel markierte er jeden Stein, ehe er ihn vom Haufen in seine Schubkarre hob. Als sie voll war, konnte er fast in das Herz des Altars sehen.
    Aber dann hatte er die Schubkarre die Uferböschung hinaufschieben müssen, was gar nicht leicht war, und als er das getan hatte und seine Jungs beauftragt hatte, die Steine auf das Eselfuhrwerk zu laden, war jemand aus der Dunkelheit gekommen und hatte ihn gerufen.
    »Ho!« rief Zip, während er seinen Jungs zuwinkte, die Steine auf dem Wagen zu bedecken. »Wer da?«
    Ein Pferd in der Düsternis, ein einzelner Reiter. Er ging steif darauf zu, legte die Hand um das Messer im Gürtel, sein Nacken prickelte.
    Endlich antwortete der Reiter: »Zip, ich bin es.«
    »Verdammt!« fluchte Zip leise. »Kama, bleib stehen. Es ist rutschig. Ich komme hinauf.« Er wandte sich seinen Rebellen zu. »Lauft hinunter, ladet die restlichen Steine auf und bringt sie zu der Stelle, die ich euch gezeigt habe. Markiert sie sorgfältig und ordnet sie genauso an, wie sie gelegen haben. Ich hole euch schon ein.«
    Aber er wußte, daß er nicht dazu kommen würde. Und er wußte, daß der Gott zornig sein würde.
    Kama war schön, wie sie so im schwachen Licht des hinter Wolken verborgenen Mondes vom Pferd rutschte. Sie erregte ihn immer wieder, so oft er sich auch sagte, daß er auf die Art von Problem, das sie darstelle, gern verzichten konnte.
    Sie roch nach frischem Heu und hatte etwas Straßenstaub auf dem Haar. Und alles an ihr, ihre samtigen Schenkel und festen Brüste, ihr feines Gesicht und ihr süßer Atem, ihre Stimme und ihre Haltung, drückte ihre Klasse aus, den Abgrund zwischen ihnen, der sich nie überwinden ließ, so sehr er sich auch bemühte.
    Und wieder versuchte er es, wortlos und verzweifelt, als würde es irgendwie helfen, wenn er sie mit dem Rücken in den Schlamm legte. Aber es half nicht, half nie und würde es auch nie.
    Sie lachte sanft und duldete es, bis auch sie die Erregung packte. Aber es war immer das hochgeborene Mädchen mit der Samthaut, das sich herabließ, das ihn aus den falschen Gründen aufregend fand, das gleichmütig mit ihm spielte, obwohl es ihn das Leben kosten mochte, falls Crit oder Molin dahinterkamen.
    Und so, als sie erbebte und ihm ins Ohr flüsterte: »Strat hat mich begleitet, er ist irgendwo da hinten. Keine Panik, nur beeil dich«, drohte seine Leidenschaft zu versiegen, explodierte dann jedoch, als sie ihm mit den Nägeln über den Rücken fuhr.
    »Verdammt!« sagte er und rollte sich herum.
    »Das haben wir schon viel zu lange nicht mehr getan«, stellte sie fest.
    Er starrte zu den Wolken empor, die den Mond wie eine halb durchsichtige Stadtmauer verbargen. »Bei weitem nicht lange genug. Nicht, wenn du mit Priestern und Oberbefehlshabern schläfst. Ich bin ein niedriger Wachoffizier, hast du das vergessen? Ich bin dabei, dich zu vergessen. Habe jetzt was eigenes.«
    Was er früher nicht gehabt hatte. Er biß sich auf die Lippe und hätte fast den Blick von ihr abgewandt. Aber er konnte es nicht. Es war ihre verdammte Figur, die ihnen beiden das jedes Mal antat. »Zip«, sagte sie mit verführerischer Stimme. »Laß den Steinhaufen, wo er ist. Du weißt nicht, was du weckst. Keiner von uns weiß es.«
    Er setzte sich hastig auf. »Jetzt verstehe ich. Du bittest mich nett, und Strat ist mitgekommen, um mich weniger nett zu bitten, falls ich deinem Wunsch nicht nachkomme, richtig? Aber es geht dich nichts an, rankanische Hure.« Er plagte sich auf die Füße und zog die Hose hoch. »Komm mir nicht mehr in die Nähe, hörst du? Nicht
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