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Im Herzen des Kometen

Im Herzen des Kometen

Titel: Im Herzen des Kometen
Autoren: Gregory Benford , David Brin
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und ihren Sohn stillte. Ihr ältestes Kind, die kleine Angelique, spielte nahebei im Gras.
    Lani lächelte und winkte ihm zu. Saul lächelte zurück. Sie hatten erst vor einer Stunde gesprochen, als er auf dem Weg zu Virginias Teehaus hier vorbeigekommen war. Später am Abend sollte er bei Carls Familie zu Abend essen. In der Zwischenzeit aber gab es noch Arbeit zu tun.
    Sein Abschnitt des Rades näherte sich dem Höhlenboden. Er trat durch die Öffnung in der Hecke in die minimale Schwerkraft der Höhle und sank weich in den Sand der Böschung nieder. Eine Wolke kleiner Staubteilchen und Sandkörner flog auf, als er landete, sank langsam wieder zu Boden.
    Durch die weite Halle mit ihrem üppigen Grün und die pflanzliche Temperaturschleuse, die ihn mit einem leisen, feuchten Schmatzen durchließ, kehrte er zu seinem Laboratorium zurück.
    Die Untersuchung des Genreservoirs der Kolonie hatte ein sehr ermutigendes Ergebnis gehabt, mochte es ihn auch daran erinnert haben, daß weder er noch Virginia jemals würden dazu beitragen können. Seine geklonten Duplikate waren allesamt unfruchtbar, und Virginias Körper war schon vor langer Zeit in die ökosphäre eingegangen.
    Vielleicht war es gut so, denn seine Duplikate würden die Generationen überdauern. Die Abkömmlinge Carls und Lanis und Jeffers’ und aller anderen würden ihr Erbgut vermischen und wieder vermischen, und wenn am Ende auch keine neue Gattung des Homo sapiens herauskäme, so wäre es für den gesamten langfristigen Prozeß nur nachteilig, wenn all diese Saul Lintz-Duplikate über die Jahrhunderte hinweg eigenen Nachwuchs hinzufügten.
    Gott behüte! Er lachte bei dem Gedanken. Mit der Ironie seiner Situation, die Segen und Fluch zugleich war, hatte er sich längst abgefunden.
    Nun aber beschäftigte ihn eine andere Art von Forschung, die ihm sogar noch bedeutsamer erschien und erstaunliche Ergebnisse verhieß.
    Am Ende eines wenig begangenen Stollens sprach er ein paar Kodeworte in Aramäisch, und die Tür zu seinem privaten Laboratorium öffnete sich zischend. Er machte es sich bequem und befahl seinem nicht mit dem Zentralrechner gekoppelten Computer, das kosmologische Programm einzuschalten.
    Im holographischen Projektionsraum erschien jener gruftartige Raum im Herzen des Kometen, wo Suleiman Ould-Harrad sein ihm gemäßes Ende gefunden hatte. Die ferngesteuerte Kamera wanderte langsam um den aus Stein gehauenen Katafalk.
    Zur Rechten zeigte eine weitere Darstellung eine diesem uralten Gestein entnommene Probe. Weitere Bildschirme zeigten die Ergebnisse chemischer Analysen, mikroskopische Schratte, Vergrößerungen und detaillierte isotopische Profile.
    Seit einem Jahr war Saul wieder in Verbindung mit Spezialisten auf der Erde. Seit feststand, daß der Halleysche Komet auf einer nahezu hyperbolischen Bahn das innere Sonnensystem verlassen hatte, war die Hysterie auf Erden in Schuldgefühle und Beschämung umgeschlagen, wenn es auch an Rechtfertigungsversuchen für das eigene Verhalten nicht fehlte. Manche der von den Kolonisten ausgestrahlten Informationen hatten auch die Meinung gestärkt, daß man Verbindung halten solle, solange der mit zunehmender Entfernung ansteigende Geräuschpegel solarer und kosmischer Störungen Gespräche zwischen Brüdern erlaubte.
    Auf der Erde hatten Wissenschaftler an seinem Datenmaterial gearbeitet und durch eigene Untersuchungen im Detail bestätigt, was er in großen Zügen bereits ausgearbeitet hatte.
    In einem der an freien kosmischen Gasen und Staubmassen reichen Spiralarmen der Galaxis hatte vor annähernd fünf Milliarden Jahren ein großer und heißer Stern sein kurzes Leben in der gigantischen Explosion einer Supernova beendet. In der Explosion hatte er die äußere Gashülle abgestoßen und den benachbarten Raum mit glühenden Wolken verschiedener Elemente, von Kohlenstoff und Sauerstoff bis zu Osmium und Plutonium durchdrungen. Sie alle waren im Laufe des kurzen, aber ereignisreichen Lebens des blauen Riesen entstanden. Mit Ausnahme von Wasserstoff und Helium haben alle Elemente, aus denen die Planeten – und alle Lebewesen – zusammengesetzt sind, ihren Ursprung in den aufeinanderfolgenden Verbrennungsprozessen der Sterne.
    Diese Supernova spie nicht nur gewaltige Massen schwerer Elemente in den Raum. Sie trieb auch ungeheure Stoßwellen in den Raum vor, die interstellare Gas- und Staubmassen komprimierten, Strömungen und wirbelnde Konzentrationen bildeten.
    Da und dort kondensierten inmitten der
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