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Im Herzen des Kometen

Im Herzen des Kometen

Titel: Im Herzen des Kometen
Autoren: Gregory Benford , David Brin
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zerlumpten Horde von Siedlern jemals versprochen worden war. Die Kolonisten würden Carl als ihren Josea haben – eine Ironie, die Saul unzweifelhaft bereits in den Sinn gekommen war –, und er würde sie führen.
    Aber während Virginia ihnen helfen und sie in ihren Bedürfnissen und Wünschen nach bestem Vermögen beraten konnte, hatte sie auch ihr eigenes, einzigartiges Schicksal als die Erste einer neuen Art.
    Wenn sie ein neues Phylum verkörperte, mußte dessen oberstes Gesetz das Überleben sein. Deshalb betrachtete sie den Angriff von der Erde jetzt als ein unvorhergesehenes, glückliches Ergebnis menschlicher Dummheit. Die Erde hätte sie haben können, hätte ihre Befürchtungen überwinden und das neue Phylum willkommen heißen können. Aber nun befand sie sich auf einem neuen Kurs, der sich einmal vorteilhaft für sie auswirken mochte.
    Sie brauchte Zeit, nachzudenken, zu erforschen. Die alte Spezies des Homo sapiens würde sich in Form von Stützpunkten und Kolonien vielleicht über das Sonnensystem ausbreiten. Sie hatte ihre Feindseligkeit gegenüber dem Fremdartigen, das in der Eiswelt verschlossen war, bereits überdeutlich zu erkennen gegeben. Diese Ängste würden sich wahrscheinlich erst nach Jahrhunderten legen.
    Selbst wenn ihre menschliche Fracht es nicht wußte, Virginia war bewußt, daß es niemals eine Rückkehr zum Königreich der Sonne geben würde. Menschliche Gesellschaften, einmal auseinander entwickelt, können sich selten auf freundlicher oder auch nur gleichberechtigter Ebene begegnen. Zwei entwicklungsgeschichtlich getrennte Stämme erst recht nicht.
     
Die Phantasie, wo jedermann
Sein eigen Gleichnis finden kann,
Schafft gleichwohl über dies hinaus
In anderen Welten sich ein Haus.
     
    Sie hatte Zeit für Gedichte, für endlose Betrachtungen. Sie dachte sogar, daß sie sehen könne, wie es sein müsse, wenn sie die große Wolke von Eiswelten erreichten, die sie anzog.
    Die menschliche Art würde nun ein geteiltes Schicksal haben, zwei Stränge, die eine Weile auf verschiedenen Wegen fortschreiten konnten. Es würde weniger schmerzhaft sein, wenn sie getrennt blieben.
    Sie berechnete die wahrscheinliche Evolution von Carl Osborns neuer Gattung und ihrem eigenen Phylum und war erfreut. Reproduktion, Anpassung – diese Probleme waren noch ungelöst, aber sie fühlte sich ihnen gewachsen.
    Und was die Menschheit betraf… Nach ihren Berechnungen würde das neue Phylum und die alte Art erst in viertausend Jahren wieder zusammentreffen. Gut. Es war Zeit genug, darüber nachzudenken.

 
Nachwort und Danksagung
der Autoren
     
     
    Dieser Roman entstand auf der Grundlage der besten zur Zeit verfügbaren Informationen über Kometen im allgemeinen und den Halleyschen Kometen im besonderen. Er wurde in dem Bewußtsein und in der Hoffnung geschrieben, daß die erfolgreichen Halley-Sonden des Jahres 1986 und die Internationale Kometenforschung zu einer Vervielfachung unseres Wissens über diese faszinierenden Überbleibsel der Schöpfung führen sollten. Es mag sich erweisen, daß einige der neuen Erkenntnisse die eine oder die andere Prämisse unserer Geschichte umstoßen werden; in diesem Fall hoffen wir, daß der Leser uns wenigstens Wagemut zubilligen wird.
    Die Autoren sind folgenden Fachleuten für ihre freundliche Hilfe bei der Vorbereitung dieses Buches zu Dank verpflichtet: Prof. Mike Gaffey, Prof. John Lewis, Prof. John Cramer, Prof. Bert King, Prof. Karl Johannson und Dr. Eric Jones von Los Alamos Labs, sowie Dr. Ray Newburn und Dr. Donald Yeomans vom Jet Propulsion Laboratory und Dr. Neal Hulkower von TRW Inc.
    Des weiteren danken wir Anita Everson, Joan Abbey, Dan Spadoni, Nancy Grace, William Lomax, Bonnie Graham und Diane Brizolara. Karen und Poul Anderson und Astrid und Greg Bear waren gleichfalls sehr wohlwollend.
    Louis d’Amaria vom JPL half uns mit seinen großartigen Berechnungen der planetarischen Begegnungen, die Handlung voranzubringen. Er bekommt ein Abendessen und eine Flasche.
    Und Lon Aromica von Bantam Books zeigte wie immer Verständnis für die Nöte von Autoren, die unter ›astronomischem‹ Termindruck arbeiten mußten.
     
    Das Lied ›Es ist ein Virus‹ von Jesse Boggs ist mit freundlicher Erlaubnis des Autors und der National Public Radio abgedruckt.
     
In der Zukunft werden wir vieles sein. Aber die Notwendigkeit, Mut zu zeigen, wird fortbestehen.
    DAVID BRIN und
GREGORY BENFORD,
Juli 1985

 
Danksagung
des Herausgebers
     
     
    Kometen sind, wie
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